Witten. Glücklicher Erfolg der Annener Oberliga-Staffel gegen die KSV-Reserve, die zwei Gewichtsklassen quasi abschenkt. Tolle Kämpfe vor prima Kulisse.
Wer hätte das gedacht: Die Oberliga-Ringer der Sport-Union Annen haben die Hinrunde als Spitzenreiter abgeschlossen. Zum Ausklang der ersten Serie gewann das Team um Trainer Thorsten Busch das lokale Duell gegen den KSV Witten 07 II mit 22:15. „Da hatten wir aber schon ein wenig das Glück auf unserer Seite“, so der SUA-Coach nach dem spannenden Derby.
In der kleinen, engen Turnhalle der Erlenschule sorgten am Samstagabend laut Gastgeber rund 200 Zuschauer für prächtige Stimmung. Klaus Eigenbrodt, Trainer der Zweitvertretung des KSV Witten, ließ wie angekündigt seine „jungen Wilden“ los, denn aus seiner Stammformation fehlte der eine oder andere Athlet. Dass die Wittener in zwei der Gewichtsklassen aktuell gänzlich unterbesetzt sind, kostete den KSV den durchaus möglichen Sieg. Denn zehn Punkte, das stand schon vorher fest, wanderten über den „grünen Tisch“ aufs Konto der Unioner. Weil der angeschlagene Calvin Stiller (57 F) mit Übergewicht auf die Waage ging, gab’s hier vorab fünf Zähler für Maxim Skrypka.
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Zum Abschluss des Abends siegte dann zwar der zweimalige deutsche A-Jugend-Meister Noah Englich (75 G) mühelos nach knapp vier Minuten technisch überlegen gegen Sebastian Klusak. Da Englich aber festgerungen ist im Bundesligakader, gab’s hier statt der vier KSV-Zähler fünf weitere für die SUA.
„Einigen unserer Besucher musste ich erst klarmachen, dass wir nicht mit 17:19 verloren hatten. Die waren erst ganz schön enttäuscht“, flachste Annens Trainer Busch. Der seinerseits die verletzten Nawab Naderi und Stanimir Chernev nicht an Bord hatte. „Dass der KSV eine gute Mannschaft hat und es eng werden würde, war mir klar“, gab er zu Protokoll. Ganze vier der regulären Duelle gingen letztlich an die Hausherren. Busch hatte den erfahrenen Milan Blagoev (98 F) reaktiviert, der Diyar-Murat Dündar sicher mit 10:0 beherrschte.
SUA-Trainer Thorsten Busch hätte Remis als gerechtfertigt angesehen
Offenes Visier gab’s beim Sieg von Vladimir Tumparov (66 F) gegen Justus Eigenbrodt - das 18:8 zog das Publikum mit tollen Techniken in seinen Bann. Hin und her bis zur letzten Sekunde ging es zwischen Youngster Joel Juretzko (71 G) und Tugkagan Öztürk. Der KSV-Ringer führte schon mit 4:0, ehe Juretzko mit großem Kampfgeist ausglich. Der Mannschaftspunkt blieb aber bei seinem Gegner.
Aufseiten der KSV-Reserve sammelte Simeon Stankovich (130 G) für seinen spektakulären 17:2-Sieg vier Zähler gegen Christian Zuhr, auch Kutkagan Öztürk (61 G) und Mert Tasdemir (86 G) stellten bei ihren Erfolgen ihr Talent unter Beweis, holten zusammen acht Zähler für die Gäste.
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„Wir müssen natürlich froh sein, dass der KSV uns hier und da ein paar Punkte geschenkt hat. Unterm Strich wäre sicherlich ein Unentschieden das gerechte Ergebnis gewesen - da war ich mir mit meinem Trainerkollegen Klaus Eigenbrodt einig“, sagte Thorsten Busch. Er freute sich vor allem über die tolle Resonanz. „Vor vier Jahren haben wir hier vor zehn Leuten gerungen. Die Entwicklung ist grandios.“ Und für den Oberliga-Überraschungs-Herbstmeister ist sie gewiss noch nicht am Ende. Am kommenden Samstag (13. November) geht’s um 19.30 Uhr daheim gegen den VfK Lünen-Süd weiter - inklusive Stilartenwechsel zum Auftakt der zweiten Serie.
Die Statistik zum Kampf: (57 F) Maxim Skrypka - Calvin Stiller 5:0-ÜG; (130 G) Christian Zuhr - Simeon Stankovich 0:4-TÜPN; (61 G) Milan Trendov - Kutkagan Öztürk 0:5-SN; (98 F) Milan Blagoev - Diyar-Murat Dündar 3:0-PS; (66 F) Vladimir Tumparov - Justus Eigenbrodt 3:0-PS; (86 G) Yves-Heiko Gies - Mert Tasdemir 0:3-PN; (71 G) Joel Juretzko - Tugkagan Öztürk 0:1-PN; (80 F) Nevros Bingöl - Ümitcan Tasdemir 2:0-PS; (75 F) Sultan Sulimani - Vatan Ülger 4:0-TÜPS; (75 G) Sebastian Klusak - Noah Englich 5:0-Wtg.; (W 58) o. Kämpferin / Viviane Herda 0:2-kl.
Eine ausführliche Fotostrecke zum Oberliga-Derby finden Sie hier.