Witten. In der Ringer-Oberliga begegneten sich die SU Annen und der KSV Witten II seit langer Zeit nicht. Die Vorfreude gerade bei den Unionern ist groß.

Das Duell dieser beiden Stadtrivalen gab’s auf diesem Niveau seit langer Zeit nicht. „Das ist sicherlich schon gut 25 Jahre her“, sagt Thorsten Busch, Trainer der Oberliga-Ringer von der Sport-Union Annen, die am Samstag (19.30 Uhr, Turnhalle Erlenschule) den KSV Witten 07 II zu Gast haben und ihre Spitzenposition dabei verteidigen wollen.

„Das war damals noch mit Bekir Gencer - und die SUA hat gewonnen“, kramt Annens mit allen Wassern gewaschener Coach weiter in der sportlichen Historie und macht kein Geheimnis daraus, dass er sich mächtig freut auf den lokalen Vergleich. „Natürlich ist das großartig, dass wir uns mal mit dem KSV messen können. Meine Jungs sind richtig heiß auf diesen Kampf. Die Halle wird voll sein, das wird ‘ne tolle Stimmung geben“, kündigt der Trainer des Tabellenführers an.

Training bei der SU Annen mit alten Hasen Skrypka und Juretzko

Die erste Niederlage haben die Unioner derweil gut weggesteckt - immerhin war man in Herdecke auch nicht in optimaler Besetzung auf die Matte gegangen. „Das wird gegen den KSV Witten anders sein“, schaut Busch voraus, macht aber noch ein Rätsel aus der genauen Besetzung seiner Mannschaft. „Wir sind derzeit gut drauf, am Donnerstag waren hier über 20 Mann beim Training.“ Er selbst sieht sich da nur als kleinen Faktor im großen Gebilde der SUA-Ringerfamilie, die nach einer längeren Dürreperiode nun wieder so manche sportliche Hoffnung sprießen lässt.

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Ex-Bundesliga-Ringer Sergiy Skrypka ist die Triebfeder im Training, gibt vor allem den Nachwuchsleuten wichtige Tipps. Ebenso wie Adam Juretzko, der lange für den KSV auf der Matte stand. Bei ihm und auch bei Skrypka ist die Motivation inzwischen auch noch eine ganz andere. Die beiden alten Recken haben ihre Söhne im SUA-Aufgebot, fiebern nun an der Seite mit, wenn Maxim Skrypka und Joel Juretzko dort wirbeln. „Beides sind prima Jungs mit tollen Anlagen. Solche Talente sind unsere Zukunft, auf die müssen wir bauen“, sagt auch Thorsten Busch begeistert.

Mert Tasdemir (hinten) ist beim KSV Witten II gesetzt, wird gewiss auch im Derby gegen die SU Annen zum Einsatz kommen.
Mert Tasdemir (hinten) ist beim KSV Witten II gesetzt, wird gewiss auch im Derby gegen die SU Annen zum Einsatz kommen. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Dem KSV Witten II fehlen am Samstag einige Leistungsträger

Er geht davon aus, dass es am Samstagabend „ein Duell auf Augenhöhe“ geben wird. „Wenn es der KSV Witten will, dann stellt der hier eine richtig starke zweite Mannschaft auf“, sagt Annens Coach. Doch sein Pendant aus der Bundesliga-Reserve des Traditionsvereins ist da eher verhalten optimistisch. „Leider fallen bei uns einige Ringer wegen Verletzungen, wegen beruflicher Verpflichtungen oder eines Trainingslagers aus“, sagt KSV-Übungsleiter Klaus Eigenbrodt.

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So wird er u. a. auf Calvin Stiller, Nick Jacobs und den Briten George Ramm verzichten müssen. „Ich muss jetzt schon tricksen, damit ich eine gute Mannschaft auf die Reihe bekomme.“ So werden wohl in erster Linie die Jugendlichen das Gerüst der KSV-Reserve bilden. „Und dann wird’s schon richtig schwer gegen die SU Annen, denn die hat eine richtig gute Oberliga-Mannschaft zusammengestellt“, sieht Eigenbrodt den Nachbarn im Vorteil.