Bommern. Der TuS Bommern besiegt den VfL Eintracht Hagen II mit 29:27. Kreisläufer Kai Funke glänzt mit tollen Treffern. Abwehr als Schlüssel zum Erfolg.

Was sie vermisst hatten, das bekamen die Oberliga-Handballer des TuS Bommern in den Schlussminuten der packenden Partie gegen den VfL Eintracht Hagen II hautnah zu spüren. „Die Stimmung in der Halle war überragend“, meinte Kapitän Felix Groß nach dem 29:27 (14:12)-Erfolg seines Teams. Und die Kulisse hatte gewiss auch ihren Anteil am dritten Saisonsieg der Wittener.

Ein Jahr lang kein Handball im Sportzentrum am Bommerfelder Ring - das war für Aktive und Zuschauer gleichermaßen schwer zu ertragen. Immerhin gab’s nun gleich zum Einstieg einen mitreißenden Viertliga-Knaller aufgetischt. Bei dem machten die 200 Zuschauer, die der TuS in seine Halle ließ, direkt mal so viel Alarm wie ihn sonst eher die doppelte Menge zu veranstalten in der Lage ist.

Gäste aus Hagen beim 8:8 letztmals gleichauf

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Nach Spielschluss hätte man aus den Gesichtern des Bommeraner Trainergespanns Nils Krefter und Martin Volkert nicht zwingend herauslesen können, dass deren Mannschaft gerade einen der stärksten Rivalen in dieser Vorrunden-Staffel in die Knie gezwungen hatte. „Das Spiel hat auch uns Kraft gekostet“, sagte Krefter - und ganz zart bahnte sich dann doch ein zufriedenes Lächeln seinen Weg übers Trainer-Antlitz.

Von Beginn an ging es auf beiden Seiten mit Vollgas auf die Abwehrreihe zu, die Teams schenkten sich 60 Minuten lang keinen Millimeter. Hagens Reserve hatte mit Luca Klein und dem Niederländer Jaap Beemsterboer doppelte Verstärkung aus dem Zweitliga-Kader erhalten, bei den Wittenern fehlten weiterhin Ole Vesper und Nils Leicht. Dafür war Kreisläufer Kai Funke rechtzeitig fit geworden - und der gehörte zu den wichtigsten Trumpfkarten im Spiel der Wittener. Die mit einer stabilen Abwehr sowie mit gewitzten Offensivaktionen loslegten. Nach zehn Minuten hieß es 5:3 für die Hausherren, bei denen Linkshänder Philipp Lemke und Max Büchel in ihrem Tatendrang kaum zu bremsen waren.

Kai Funke und Felix Groß zeigen ihre Treffsicherheit

Das 8:8 (18.) war das letzte Mal, dass Hagen ausgleichen konnte - fortan hatte durchweg der TuS Bommern die Nase vorn, beim 11:8 (22.) nach einem Funke-Heber erstmals mit drei Treffern. Als die Seiten gewechselt wurden, hieß es 14:12 für die Krefter-Sieben, die in Keeper Clemens Uphues (ehemals in der Hagener Jugend aktiv) einen sicheren Rückhalt hatte, vorne aber mehrfach die Chance auf eine etwas komfortablere Führung ausließ.

Nach einem Jahr Abstinenz mal wieder Handball in der Bommeraner Halle: Die Stimmung beim Oberliga-Heimspiel war großartig und gegen den VfL Eintracht Hagen II gewiss auch ein Faktor auf dem Weg zum dritten Saisonsieg der Wittener.
Nach einem Jahr Abstinenz mal wieder Handball in der Bommeraner Halle: Die Stimmung beim Oberliga-Heimspiel war großartig und gegen den VfL Eintracht Hagen II gewiss auch ein Faktor auf dem Weg zum dritten Saisonsieg der Wittener. © FUNKE Foto Services | Biene Hagel

Bemerkenswert, dass der TuS-Coach seine Stammformation fast komplett durchspielen ließ. Nur sporadisch gönnte er seiner ersten Garde Verschnaufpausen. Doch die drückte dennoch weiter aufs Tempo, führte nach 36 Minuten erstmals mit 19:14, als Felix Groß mit seinem ersten Tor zur Stelle war.

Kommenden Freitag Heimspiel gegen Gevelsberg-Silschede

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Selbst als sich Hagens „Zweite“ bis auf 21:23 (43.) herangekämpft hatte, behielt Bommern einen kühlen Kopf. Kai Funke und Felix Groß nutzten ihre Freiräume, waren auch zur Stelle, als es nur noch 26:24 (50.) hieß. Erst vollendete Funke vom Kreis, dann Groß per Gegenstoß - 28:24. Hagen ließ sich nicht abschütteln, machte es bis zum 26:28 (54.) wieder spannend. Beeindruckend, mit welcher Bierruhe Max Büchel den wichtigen Strafwurf zum 29:26 (57.) versenkte. Das langte zum Sieg, weil sich Hagen kurz darauf die sechste Zeitstrafe einhandelte.

„Ich wusste, die Jungs rufen heute alles ab. Auch in kritischen Situationen sind sie ruhig geblieben. Der Schlüssel zum Sieg war aber unsere Abwehr - und Clemens Uphues hat gerade auch in der zweiten Halbzeit hervorragend gehalten. Obwohl wir nur einen kleinen Kader zur Verfügung hatten, haben wir das heute durch die mannschaftliche Geschlossenheit für uns entschieden“, so Nils Krefter erleichtert. Am kommenden Freitag (20.15 Uhr) soll das Sportzentrum am Bommerfelder Ring wieder zum Hexenkessel werden, wenn EN-Rivale HSG Gevelsberg-Silschede zum Derby vorbeischaut.

TuS: Goldkuhle, Uphues; Funke (7), Jung, Mallach, Groß (5), Burbaum (1), Lindner (3), Lemke (3), Büchel (6/4), Faeseke, Ludwig (1), Eigenbrodt (3).