Hockenheim. Ein Abflug in die Leitplanke, ein Duell, das neben der Strecke endet - doch am Ende gibt’s für Heide Motorsport in Hockenheim passable Plätze.

„Es war für uns ein durchwachsenes Wochenende mit vielen Höhen und Tiefen, aber für die Zuschauer waren es zwei spannende Rennen“, bilanzierte Michael Heide, Inhaber von Heide-Motorsport in Witten, die Saisonrennen elf und zwölf der DTM Trophy im badischen Hockenheim.

Zwei sechste Plätze des Schweizers Lucas Mauron im Audi R8 LMS GT4 sind als bestes Teamergebnis zu verzeichnen. Sophie Hofmann (Waldenburg) knüpfte erneut an ihre zuletzt gezeigten guten Leistungen an und fuhr im Sonntagsrennen erstmals in dieser Saison in die Punkteränge. Für Sebastian Kornely (Kelberg) war es ein total verkorkstes Wochenende. In der Trainingssitzung am Samstag hatte er einen Abflug in die Leitplanken und beschädigte den Audi GT4 schwer. An einen Start im Rennen war nicht zu denken. Das Auto wurde in einer Nachtschicht von der Heide-Mannschaft wieder aufgebaut und stand am Sonntag wieder in der Startaufstellung. Der 32-jährige Kelberger konnte aber nicht in die Punkteränge fahren.

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„Wir wussten im Vorfeld bereits, dass wir aufgrund der neuen „BoP“-Einstellung hier in Hockenheim leistungsmäßig vor allem der Konkurrenz von BMW und KTM unterlegen sind“, berichtete Michael Heide ein wenig enttäuscht und ergänzte: „Wir wären gerne mit den Einstellungen der letzten Rennen in Assen gefahren.“ Die Balance of Performance, kurz „BoP“ genannt, ist eine Reglementierung im Motorsport, um unterschiedliche Fahrzeuge mit u. a. verschiedenen Antrieben auf einen gleichen oder zumindest ähnlichen Leistungslevel zu bringen. In der DTM Trophy wird die „BoP“ zu jeder Rennstrecke neu angepasst. „Dieser Leistungsrückstand hat sich bereits in den Trainingssitzungen bemerkbar gemacht“, berichtet der 40-jährige Wittener weiter. „Dennoch hat Lucas Mauron in beiden Rennen einen super Job gemacht.“

Michael Heide (li.; Heide-Motorsport) mit seiner Speerspitze im Team, Lucas Mauron aus der Schweiz.
Michael Heide (li.; Heide-Motorsport) mit seiner Speerspitze im Team, Lucas Mauron aus der Schweiz. © Dietmar Reker | Dietmar Reker

Im Samstagsrennen lieferte sich die 23-jährige Speerspitze im Team Heide-Motorsport einen spannenden Rad-an-Rad-Kampf mit dem Österreicher Reinhard Kofler im KTM, der die Zuschauer von den Sitzen riss. Und auch im Sonntagsrennen duellierte sich der Schweizer Audi-Pilot in Diensten von Michael Heide mit Kofler. „In diesem knallharten Zweikampf hat Kofler unseren Audi durch unsportliches Verhalten von der Strecke gedrückt. Kofler bekam für dieses Manöver zwar eine Zeitstrafe, Lucas Mauron ist dadurch aber auf Platz sieben zurückgefallen“, schilderte Michael Heide den Vorfall. „Wir haben zwischenzeitlich mal auf Rang vier gelegen, schlussendlich haben wir dann aber mit Lucas auf Rang sechs die Zielflagge gesehen.“

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Am kommenden Wochenende geht Saison auf dem Norisring zu Ende

Weiter geht es in der DTM Trophy, der Nachwuchsserie mit seriennahen GT 4-Autos auf der professionellen DTM-Plattform, bereits am kommenden Wochenende zum Saisonfinale auf dem Norisring in Nürnberg. „Unsere Jungs im Team sind gleich in Hockenheim geblieben und bereiten die Fahrzeuge dort für die beiden Finalrennen vor. Ab Mittwoch wird dann ja schon am Nürnberger Dutzendteich aufgebaut“, freut sich Michael Heide schon jetzt auf das Final-Wochenende in Franken.

INFO:

Vor den beiden Finalrennen liegt Lucas Mauron mit 106 Punkten auf Rang sechs im Gesamtklassement. Es führt der Brite Ben Green im BMW mit 204 Zählern, gerade einmal drei Punkte vor seinem Landsmann William Tregurtha im Mercedes-AMG GT4.

Punkte gibt es bereits für die drei Erstplatzierten des Abschlusstrainings (3-2-1 Punkte) und für die zehn Erstplatzierten eines jeden Rennens. Der Sieger erhält 25 Zähler, Rang 10 bekommt noch einen Punkt. Im Idealfall kann ein Fahrer somit an einem Wochenende 56 Punkte einfahren.