Witten. Für das junge Wittener Unternehmen „Heide-Motorsport“ läuft es aktuell richtig gut. In der DTM Trophy gelingt der Premieren- Sieg in Assen.

Ein Team mischt derzeit die Motorsportszene kräftig auf. Die Mannschaft der Stunde in der hartumkämpften „DTM Trophy“, die mit seriennahen GT-4-Sportwagen ausgetragen wird, ist Heide-Motorsport aus Witten. Der 40-jährige Unternehmer Michael Heide, der bis 2019 bei ausgewählten Rennen selbst ins Lenkrad gegriffen hat, setzt erstmals in dieser Saison zwei Audi R 8 LMS GT 4 in der DTM Trophy ein.

Als Piloten sind der Schweizer Lucas Mauron und Sebastian Kornely (Kelberg) im Einsatz. Ein weiterer Audi R 8 wird für Sophie Hofmann aus dem sächsischen Waldenburg von Heide Motorsport vorbereitet und bei den Rennen eingesetzt. Als Ziel hat sich Michael Heide mit seinem Einstieg in die Trophy gesetzt, von Beginn an ganz vorne bei der Musik zu sein und um Podestplätze zu kämpfen. Doch es ging nicht alles nach Plan. Nach einem holprigen Start in die Saison und einigem Pech für das Heide-Team lief alles es erst ab dem dritten Rennwochenende auf dem Nürburgring rund.

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Junger Schweizer Pilot macht von sich reden

„Von daher muss ich zum jetzigen Zeitpunkt auch ein durchwachsenes Saison-Fazit ziehen“, gesteht sich der Unternehmer selbst ein und ergänzt: „Es ist ein harter Weg bis zur Spitze. Die Trophy ist sowohl bei den Teams als auch bei den Fahrern mit internationalen, erstklassigen jungen Talenten sehr gut besetzt. Aber auch unser Fahrer, Lucas Mauron, ist ein schneller Pilot und hat durchaus das Zeug, vorne mitzumischen.“ Das hat der junge Schweizer auch bereits in dieser Saison bewiesen: Mit dem ersten Sieg sowie einem zweiten Rang im niederländischen Assen sowie einem weiteren zweiten Platz im Sonntagsrennen auf dem Nürburgring machte der 23-Jährige eindrucksvoll auf sich aufmerksam. Bei den jetzt noch ausstehenden Rennen in Hockenheim und auf dem Norisring in Nürnberg hofft die Mannschaft um Michael Heide, dass er diese Leistung bestätigen kann.

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Michael Heide stieg vor zehn Jahren mit einem 911-er Porsche ein

Die motorsportlichen Anfänge von Michael Heide gehen bis ins Jahr 2011 zurück. „Mit 30 Jahren habe ich erst sehr spät mit dem Motorsport angefangen“, erklärt der Wittener mit einem verschmitzten Lächeln. Zum Einsatz kam damals ein Uralt-Porsche 911 mit Saugmotor und Baujahr 1980 in der Youngtimer Trophy, einer heute noch beliebten Motorsportserie für den Breitensport. Der eigentliche Beginn von Heide-Motorsport begann dann im Jahr 2014 mit dem Einsatz von zunächst zwei, später sogar drei Minis in der damaligen Procar-Serie und später in der Hankook Cup- und Tourenwagen Trophy.

Michael Heide hat auch für das kommenden Jahr schon konkrete Pläne, will sein Team dann wieder mit Audi-Fahrzeugen an der DTM Trophy teilnehmen lassen. Auch 24-Stunden-Rennen in Dubai und Abu-Dhabi hat er im Blick.
Michael Heide hat auch für das kommenden Jahr schon konkrete Pläne, will sein Team dann wieder mit Audi-Fahrzeugen an der DTM Trophy teilnehmen lassen. Auch 24-Stunden-Rennen in Dubai und Abu-Dhabi hat er im Blick. © Dietmar Reker | Dietmar Reker

Dort erzielte Michael Heide auch seine größten motorsportlichen Erfolge als Fahrer. In den Jahren 2017 und 2018 sicherte er sich jeweils in einem Mini JCW Challenge die Vizemeisterschaft in der Tourenwagen Trophy. Geplant war der Einstieg dann in die DTM Trophy und den GT-Sport zunächst schon für das Jahr 2020. „Doch aufgrund der Corona-Pandemie haben wir uns dazu entschlossen, den Einstieg in die Trophy zu verschieben. Wir haben dann in 2020 bei der 24-Stunden-Serie nur an vereinzelten Rennen teilgenommen.“

Zwölf Teammitglieder sorgen für geordneten Betrieb

Heute zählt die Heide-Mannschaft insgesamt zwölf Teammitglieder. Darunter sind zwei Mechaniker in Vollbeschäftigung. Als Teammanager fungiert Lothar Sausemuth. Die sportliche Leitung liegt in den Händen von Rafael Kliem. „Wir haben die Verantwortung eines Teamchefs auf den Teammanager und die sportliche Leitung aufgeteilt. Ich selbst sehe mich, übrigens gemeinsam mit meiner Ehefrau Jennifer, als Inhaber des Teams, der im Hintergrund die Fäden zieht.“

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Die DTM Trophy ist 2020 als Unterbau der DTM eingeführt worden. Im Unterschied zu vergleichbaren Serien mit seriennahen GT4-Sportwagen wird sie mit Rennen ohne Fahrerwechsel und ohne Pflichtboxenstopp ausgefahren. Analog zur DTM werden je Wochenende zwei Rennen ausgetragen. Die Rennserie geht über sieben Wochenenden, viermal in Deutschland und dreimal im Ausland. Michael Heide blickt voraus, Pläne fürs kommende Jahr werden konkret: „In jedem Fall werden wir wieder die DTM Trophy mit Audi fahren.“

Für die nächste Saison einen Südafrikaner als Fahrer verpflichtet

Der erste Fahrer für 2022 steht bereits fest: Es ist mit Mikael Pitamber ein 17-jähriges Nachwuchstalent aus Südafrika. Daneben werden wir bereits im Januar des kommenden Jahres die 24-Stunden-Rennen in Dubai und Abu Dhabi fahren.“ Doch zunächst geht es jetzt nach Hockenheim. Im badischen Motodrom werden die Saisonläufe elf und zwölf der DTM Trophy ausgetragen, bevor es eine Woche später zum großen Finale auf dem Norisring in Nürnberg kommt.

INFO:

Als zweiter Fahrer im Team von Heide-Motorsport ist Sebastian Kornely aus Kelberg in der Eifel am Start. Parallel zu seinen Einsätzen hinter dem Lenkrad des Audi GT 4 werden unter dem Hashtag #raceAHRdonation Spenden für die Flutopfer entlang der Ahr gesammelt. Weitere Infos zur Spendenaktion werden auf www.raceahrdonation.com bekanntgegeben