Stockum. Mit diesem Top-Team kann sich der TuS Stockum in dieser Form nicht messen. Liga-Mitfavorit FC Nordkirchen zaubert sechs Treffer aus dem Hut.

Das war richtig bitter: Der TuS Stockum kam bei seinem Heimspiel gegen den FC Nordkirchen mit 0:6 (0:3) unter die Räder. Dem Bezirksliga-Spitzenreiter waren die Wittener in keiner Hinsicht gewachsen. „Das ist sicher nicht unser Gradmesser“, meinte TuS-Trainer Marco Held direkt nach der Partie, dass man die Abreibung nun schnell abhaken und den Blick auf die kommende Pokalpartie gegen den TuS Heven (Dienstag, 19 Uhr) richten müsse.

Seine Mannschaft trat am Sonntagnachmittag ersatzgeschwächt nicht ansatzweise so leidenschaftlich auf, wie in den vergangenen Wochen bei den Siegen gegen Waltrop und Castrop-Rauxel. Dazu traf man ab der Pferdebachstraße auf einen Gegner, der mitnichten nur Bezirksliga-Niveau hatte. Der FCN, der nun mit vier Siegen und noch ohne Gegentor an der Tabellenspitze steht, hätte mit einer Leistung wie gegen den TuS sicher auch eine Liga höher keine Probleme. In Sachen Spiel ohne Ball, Abstimmung, taktische Disziplin und auch technische Fertigkeiten war man den Stockumern klar überlegen.

Auch interessant

Stockums Abwehrchef Demirel fehlt an allen Ecken und Enden

Und so dauerte es auch nicht lange, ehe es nach einem Stellungsfehler von Marc Dettlaf 0:1 stand (5.). Handgestoppte 31 Sekunden später legte Nordkirchens Daniel Seidel per Distanzschuss den zweiten Gästetreffer nach (6.). „Das dauert viel zu lange“, monierte Held am Seitenrand die Schläfrigkeit der Seinen in Ballbesitz. Wenn man denn mal den Ball hatte. Denn der FCN machte richtig Druck, hatte schon vor dem 0:3 – bei dem Marc Schmidt, der einen rabenschwarzen Tag erwischte, nicht gut aussah (34.) — Chancen in Hülle und Fülle. Stockum war in der Defensive ohne Abwehrchef Hüseyin Demirel unorganisiert, zu langsam und überfordert. Nordkirchen stiftete mit viel Bewegung in der Offensive immer wieder Verwirrung in der TuS-Hintermannschaft, die allerdings auch wenig Unterstützung aus dem Mittelfeld erhielt.

Auch interessant

Daran änderte sich in Durchgang zwei wenig. Immer wieder kombinierten sich die Gäste fein nach vorne, versuchten es im letzten Angriffsdrittel dann meist mit Spielverlagerungen auf die Außenbahnen und scharfen Flanken. So fiel mit dem 4:0 auch der schönste Treffer des Tages. Nach einer FCN-Hereingabe verschätzte sich Stockums Carlos Fabis, in dessen Rücken Simon Mors zum Seitfallzieher ansetzte, den Ball perfekt traf und ins Netz jagte – ein Wahnsinnstor (57.).

Auch interessant

Kein Vorwurf an TuS-Torhüter Decker

Den ersten und tatsächlich einzigen Stockumer Abschluss setzte der eingewechselte Jona Hake nach etwas mehr als einer Stunde weit neben das Gästetor (66.). Kurz darauf klingelte es schon wieder auf der anderen Seite: TuS-Keeper Sebastian Decker, der sonst ohne Fehl und Tadel spielte, ließ einen eigentlich harmlosen Schuss durch die Hosenträger rutschen – 0:5 (68.). In der Schlussviertelstunde machte Nordkirchen das halbe Dutzend an Toren dann voll (77.).

TuS: Decker; Hain, Schmidt, Burkhardt, Dreßel, Stef. Mouratidis, Fischer (61. Hake), Fabis (87. Wellershoff), Dettlaf, Gruß, Motiejunas. Torfolge: 0:1 (5.), 0:2 (6.), 0:3 (34.), 0:4 (57.), 0:5 (68.), 0:6 (77.).