Herbede. 90 Minuten beinahe ohne Stillstand, mit reichlich Pfeffer und mit gleich neun Toren: Der SV Herbede gewinnt sein Erstrunden-Spiel im Kreispokal.

Wenn Kreispokalspiele immer so viel Würze, so eine Vielzahl an Torszenen hätten, dann könnte man wohl kaum genug davon bekommen. Der SV Herbede setzte sich am Donnerstagabend in seinem Erstrundenduell gegen die SpVgg. Gerthe verdientermaßen mit 6:3 (3:1) durch. Zwar nicht immer ganz souverän, doch dieser Auftritt der Kicker von der Kemnade lässt hoffen, dass es auch in der Meisterschaft gut laufen könnte.

Die Partie der beiden A-Kreisligisten ließ sich gar nicht viel Zeit zum Warmlaufen. Schon nach fünf Minuten hatte Herbedes Benny Niepmann aus zehn Metern die Chance zur Führung, zog aber zu unplatziert ab, Gerthes Keeper war auf dem Posten. Auf der Gegenseite verfehlte ein abgefälschter 18-Meter-Freistoß nur knapp den Kasten von SVH-Schlussmann Gian Luca Rexhäuser (9.). Nur sechs Minuten später dann wurden die Herbeder bestraft für zu viel Lässigkeit im Spielaufbau. Ballverlust am Mittelkreis, ein flotter Pass der Bochumer auf Cedric Daniel, der zum 1:0 einlochte (15.).

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Doppelpack von Herbedes Patrick Bräuer dreht die Partie

Von schnöder Taktiererei hielten beide Teams rein gar nichts, munter ging es weiter in Richtung des jeweiligen Tores. Eine sehenswerte Kombination bescherte dem SVH den Ausgleich, als der steil geschickte Max Peters präzise von links vorlegte und Patrick Bräuers Direktschuss unhaltbar in die Maschen flog - 1:1 (30.). Jetzt war das Team von Trainer Jan Kastel mächtig am Drücker, gewann zunehmend an Selbstvertrauen. Nach einer Ecke von Tim Marmulla streichelte Bräuer den Ball mit seinem Schopf sanft zum 2:1 über die Linie (39.). Damit nicht genug, legte der emsige Herbeder Youngster Peters nach Zauberpass von Niepmann in der 41. Minute kaltschnäuzig aus kurzer Distanz nach - 3:1, so blieb’s bis zum Seitenwechsel.

Die Defensive der Wittener aber war noch nicht wieder ganz auf dem Damm, als Gerthes Kapitän Marc Heppke kurz nach der Pause per Kopf nach einem Eckstoß auf 2:3 verkürzte (47.). Die Bochumer witterten Morgenluft, SVH-Trainer Jan Kastel pfefferte vor Wut seine Wasserflasche auf den Boden. Doch wenig später hatte er seine Burschen schon wieder lieb, denn Niepmann schnibbelte den Ball wunderschön aus rund 30 Metern zum 4:2 über den zu weit vor dem Kasten stehenden Gerther Torhüter zum 4:2 ins Netz (52.). Und bald darauf sorgten die Wittener endgültig für klare Verhältnisse. Joker Max Augustin bediente nach feinem Sprinter-Solo mustergültig Florian Schwarz - 5:2 (64.). Drei Minuten später hielt Leonard Putz nach einer Ecke von rechts den Fuß hin, schon hieß es 6:2 (67.). Die SpVgg. Gerthe gab sich zwar nie auf, kam abermals durch Heppke noch zum 3:6 (71.), doch mehr gestattete Herbede nicht, holte sich ebenso wie der TuS Ruhrtal und die SF Schnee die Fahrkarte in Pokalrunde zwei.

SVH-Trainer Kastel lobt seine Mannschaft für ihren Einsatzwillen

„Die Jungs haben sich das heute verdient, weil sie auch mal gemerkt haben, wie wichtig es ist, dass man gegenhält“, lobte Jan Kastel sein Team, in dem mit Michael Kraus, Brian Sieweke, Ümran Sisman oder Gavin Hope sogar noch exzellente Spieler fehlten. In dieser Verfassung jedenfalls und mit diesem Biss, diesem Siegeswillen ist in der A-Liga-Saison mit den Herbedern gewiss zu rechnen.

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SVH: Rexhäuser; Lau (56. Fröhlich), Putz, Engelbrecht, Köhn, Peters (62. Augustin), Ackermann (73. Lingemann), Bräuer, Schwarz, Niepmann (60. Igel), Marmulla.

Torfolge: 0:1 (15.), 1:1, 2:1 Bräuer (30., 39.), 3:1 Peters (41.), 3:2 (47.), 4:2 (52.), 5:2 Schwarz (64.), 6:2 Putz (67.), 6:3 (71.).