Witten. Noch hat man beim RC Witten viel Arbeit, um die Folgen des Hochwassers zu beseitigen. Der Bootspark hat arg gelitten, die Schäden sind erheblich.

Es liegen arbeitsreiche anderthalb Wochen hinter dem Ruder-Club Witten. Aus dem Gröbsten scheinen sie an der Wetterstraße mittlerweile heraus zu sein. Doch es liegt noch weiterhin viel Arbeit vor den Wassersportlern.

Das Hochwasser traf das Gelände des RCW auf der Höhe des Ruhr-Viadukts mit aller Härte. Die angespülten Trümmer verursachten Schäden an Booten, Werkzeugen und dem Clubhaus, glücklicherweise aber nicht an Personen. Einen vergleichbaren Pegelstand der Ruhr in Witten hatte es zuletzt am 17. Mai 1943 nach der Zerstörung der Möhnetalsperre durch britische Bomber gegeben.

Der Blick zurück hilft nicht. Die Aufräumarbeiten stehen und standen im Fokus. Die erste Hilfe war schnell vor Ort. Nach einer vorsichtigen Bestandsaufnahme durch den RCW-Vorsitzenden Marcel von Delden am Tag nach dem Hochwasser trafen am Samstagmorgen mehrere Dutzend Helfer ein, um sich dem Chaos entgegenzustellen.

Rund 100 Freiwillige packen mit an und räumen auf

„Über das gesamte erste Wochenende hatten wir circa 100 Freiwillige vor Ort“, berichtet RCW-Pressesprecher Florian Kögler. „Es kamen sogar Mitglieder von Rudervereinen aus Münster, Mülheim und Castrop-Rauxel.“

Sie entfernten, mit teilweise schwerem Gerät wie Treckern und Frontladern, Schlamm, Müll und Trümmer aus den Bootshallen und dem Haupthaus. „Die Beteiligung war überwältigend.“ Der Müll wurde im Laufe der Woche bereits zum Teil vom Entsorgungsdienst entfernt. Der Rest soll bald folgen.

Das Haus auf dem Vereinsgelände blieb größtenteils von den Wassermassen verschont. Bereits am vorletzten Wochenende bescheinigte ein Statiker die Sicherheit des Gebäudes. „Nur das Mobiliar und der Putz haben wirklich gelitten“, meint Kögler.

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Eines der Boote treibt ab und kann nur in Einzelteilen geborgen werden

Anders sieht es bei den Booten aus. Insgesamt 25 bis 30 Boote haben Schaden genommen, gut ein Fünftel davon mit schweren Schäden. „Die übrigen werden wir in Eigenarbeit reparieren können.“ Eines der wertvollen Boote trieb Richtung Hattingen ab und konnte dort nur noch in Einzelteilen geborgen werden.

Die genaue Schadenssumme lässt sich bislang nicht beziffern. Die Handwerker und Gutachter haben volle Auftragshefte. Einige Reparaturen sind noch nicht in Angriff genommen worden. Kögler schätzt die Summer derzeit auf „einen niedrigen sechsstelligen Betrag“.

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Derzeit kein Sportbetrieb beim RCW möglich

Den Sportsgeist lassen sich die Wittener Ruderer von diesem Unwetter nicht nehmen. „Die Meisten wollen wieder so schnell wie möglich aufs Wasser“, sagt Kögler stellvertretend. Ein wenig Geduld müssen sie noch beweisen. Noch ist der Sportbetrieb auf der Ruhr nicht erlaubt.

Die Hoffnungen liegen aber darauf, spätestens zum 21. und 22. August wieder die Möglichkeit zum Training zu haben. Dann soll der Landeswettbewerb im Jungen- und Mädchenrudern auf der Ruhr stattfinden. Kögler ist optimistisch, dass dieses Fernziel erreicht werden kann.