Haltern am See. Der Testspiel-Start ging daneben für die SG ETSV Ruhrtal Witten, die bei Verbandsligist Haltern verlor. Vor dem zweiten Test gibt es Redebedarf.

Seit etwas mehr als einem Monat steckt Handball-OberligistSG ETSV Ruhrtal Witten in der Vorbereitung auf die neue Saison. Die ellenlange Corona-Zwangspause hat ohne Zweifel Spuren hinterlassen. Beim ersten Testspiel gegen den HSC Haltern-Sythen bezogen die Wittenerinnen eine 24:28-Niederlage - und die fiel letztlich noch glimpflich aus.

SG-Trainer Daniel Buff musste sich nach dem Abpfiff im Schulzentrum der Seestadt Haltern erstmal sammeln, seine Eindrücke der zurückliegenden 60 Minuten kurz sortieren. Nicht nur einmal hatte der Coach während der Begegnung die Hände vors Gesicht geschlagen, war über weite Strecken so gar nicht zufrieden mit dem, was ihm sein Oberliga-Team da anbot.

SG ETSV Ruhrtal Witten: „Enttäuschend, ja fast schon blamabel“, findet der Trainer

„Das war enttäuschend, ja fast schon blamabel, was wir hier abgeliefert haben. Vor allem in Sachen Einstellung hat das überhaupt nicht gestimmt“, wählte Buff deutliche Worte. Dass sein Team erstmals wieder eine Partie bestritt, wollte er als Ausrede gar nicht einmal ins Feld führen. Schließlich traf man am Sonntag auf ein im Schnitt sehr junges Team, das eine Klasse tiefer, in der Verbandsliga, um Punkte spielt. Und einen solchen Kontrahenten sollte man dann schon in Schach halten können.

Konnten die Wittenerinnen aber nicht, die lediglich beim 1:0 eine Führung im Rücken hatten, als Neuzugang Pia Kurzeja (kam von der PSV Recklinghausen) von der linken Außenposition getroffen hatte. Sie war eine der wenigen SG-Akteurinnen, die sich eine halbwegs ordentliche Note verdient hatten - wie auch Nina Schmidt, Maike Behler oder Torhüterin Eyleen Karwat. Ansonsten war es doch eher enttäuschend, was der Oberligist aufs Parkett brachte.

Buff sucht immer noch eine zweite Torhüterin

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In der Partie, die über dreimal 20 Minuten ging, lagen die Wittenerinnen nach dem ersten Abschnitt mit 5:9 im Hintertreffen. Da hatte Lucy Peter noch im Kasten gestanden - aushilfsweise, weil die SG ETSV Ruhrtal trotz fieberhafter Suche noch immer keine zweite Torhüterin hat ausfindig machen können.

Eine der besseren Wittenerinnen im Test gegen Haltern: Nina Schmidt half, das Ergebnis für die SG ETSV Ruhrtal am Ende erträglich zu gestalten.
Eine der besseren Wittenerinnen im Test gegen Haltern: Nina Schmidt half, das Ergebnis für die SG ETSV Ruhrtal am Ende erträglich zu gestalten. © Oliver Schinkewitz | Oliver Schinkewitz

„Lucy hat früher einmal für längere Zeit im Tor gespielt. Ich sehe das hier jetzt mal als Test“, so Daniel Buff, der die junge Dortmunderin später dann auch noch auf der Links- und der Rechtsaußen-Position einsetzte.

Zwischenzeitlich lagen die SG-Damen in der Seestadt schon mit 7:17 hinten - da drohte es wirklich peinlich zu werden. Die Defensive ließ viel zu einfache Gegentore zu, vorne gab’s haufenweise technische Fehler und ganz schwache Abschlüsse, die Halterns Torhüterinnen-Duo nicht ernsthaft prüften.

Im letzten Abschnitt packen die Witterinnen etwas besser zu

Immerhin: Im dritten und letzten Abschnitt packte Wittens einziges Oberliga-Damenteam hinten ein wenig beherzter zu, arbeitete sich so vor allem durch die schnellen Nina Schmidt und Pia Kurzeja heran auf 19:22 (51.), 23:25 (55.) und 24:26 (58.). Ein Remis indes wäre kaum das richtige Resultat für diesen Test gewesen.

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„Darüber wird auf jeden Fall noch zu reden sein“, kündigte Buff eine kleine Aussprache noch vor der Begegnung mit dem ASC 09 Dortmund II (Dienstag, 20.30 Uhr) an. Am kommenden Sonntag (14 Uhr) kommt es in der Ruhrstadt - als Bestandteil des SG-Trainingslagers - zur Revanche gegen den HSC Haltern-Sythen. Dann will der Coach einen anderen Auftritt sehen.

SG ETSV: Karwat; Peter (4), Kurzeja (5), Nina Schmidt (7), Karabatic, Nicole Schmidt (1), Behler (6/2), Trippe, Reibold, Lukas, Telaar (1), Hemmelmann.