Dortmund/Witten. Die Love Letters landen bei der FG Witten/Bodelschwingh im Regal. Trainer Moritz Heemann tüftelt mit seinem Kollegen eine neue Choreographie aus.
Eigentlich kaum zu glauben, aber der letzte Auftritt bei einem Turnier ist für die Lateinformation der FG Witten/Bodelschwingh inzwischen schon gut zwei Jahre her. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde die Saison 2020 ersatzlos gestrichen - das Risiko war von Verbandsseite einfach zu groß. Doch jetzt stehen die Tanzsportler zumindest schon mal wieder auf der Trainingsfläche, arbeiten fieberhaft Versäumtes auf und brennen darauf, ab 2022 wieder bei Turnieren antreten. Die Formations-Gemeinschaft will dann ein bemerkenswerte Premiere feiern.
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Und das gleich in doppelter Hinsicht. Denn nicht nur, dass der Zusammenschluss der beiden Teams aus Dortmund und Witten dann erstmals sein sportliches Können auf Regionalliga-Niveau zeigen kann. Darüber hinaus wird man ein völlig neues, selbst erdachtes und erarbeitetes Konzept präsentieren.
Komplett neues Konzept
„Wir haben uns irgendwann entschieden, etwas komplett Neues zu machen“, sagt FG-Trainer Moritz Heemann, der gemeinsam mit seinem Dortmunder Kollegen Leon Alsweh seit geraumer Zeit über einem entsprechenden Konzept tüftelt. Die alte „Love-Letters“-Choreographie, die man zwei Jahre lang durchaus erfolgreich vertanzt hatte und mit der man immerhin den Sprung in die Drittklassigkeit geschafft hatte, kommt wieder zurück ins Regal.
Ohnehin war dieses Konzept kein eigenes - insofern will die FG Witten/Bodelschwingh nun Neuland betreten, die eigene Kreativität ausleben.
„Gewissermaßen wollen wir nach der langen Coronapause damit auch unsere Attraktivität steigern. Wir möchten das Interesse der Tanzsportler wecken“, hofft Moritz Heemann, der selbst einige Jahre in der Latein-Bundesliga auf dem Parkett stand, dass das musikalische Konzept sowie die völlig neue Choreographie einige talentierte Tänzerinnen und Tänzer anlockt, die Lust haben, daran mitzuwirken. Trainiert wird immer montags um 19.30 Uhr in die Turnhalle der Overbergschule.
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„Wir sind bereits jetzt gut aufgestellt in Sachen Personal“, freut sich der Wittener FG-Coach. Soll heißen: Die Regionalliga-Formation hat auch durch die Coronakrise keine allzu großen Einbußen personeller Natur hinnehmen müssen. Eine Mannschaft mit acht Paaren bekommt man auch jetzt bereits auf die Beine, ist allerdings durchaus offen für weitere Sportler, die sich anschließen wollen.
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Denn immerhin wird die Regionalliga schon eine Herausforderung für die Formations-Gemeinschaft, die Anforderungen dürften erheblich wachsen. Keine Überraschung übrigens, dass sich Moritz Heemann zu weiteren Details in Bezug auf das neue Projekt nicht groß auslassen will. „Wir sind froh, dass unser Vereinsvorstand absolut hinter uns steht, denn das Ganze war natürlich auch ein Rechen-Exempel“, so Heemann. Schließlich soll das Konzept nicht mit heißer Nadel gestrickt werden, sondern über Qualität verfügen. „Wir haben uns dazu technische Unterstützung bei Robin Auf’m Kamp aus Bochum geholt, auch Arrangeur Michi Högl aus München greift uns mit seiner großen Erfahrung unter die Arme.“
Feintuning kann starten
Der Rohschnitt ist bereits fertig, jetzt kann das Feintuning starten. „Es ist ein recht modernes Musik-Programm. Wir wollen damit im Ohr bleiben“, sagt der Wittener. Ideen für verwendbare Musikstücke hatten Heemann und Alsweh beide zuhauf - „wir haben aber auch genau so viele irgendwann wieder verworfen“, so der FG-Trainer, der sich auch wertvolle Ratschläge bei der Velberter Bundesliga-Trainerin Astrid Kallrath holte. Ist schließlich nicht so einfach, eine sechsminütige Choreographie mit all den verschiedenen Bildern quasi auf dem Reißbrett zu entwickeln.
Nach und nach wird nun in den kommenden Wochen und Monaten die neue Choreographie entstehen, mit der die FG Witten/Bodelschwingh für Furore sorgen will. „Natürlich wird es auch komplett neue Garderobe für die Mannschaft geben, wir lassen da ebenso etwas Eigenes anfertigen“, so Heemann.
Die Begeisterung beim Trainerteam und beim Lateinteam selbst könnten derzeit kaum größer sein. Jetzt hoffen natürlich alle Beteiligten, dass man Anfang des kommenden Jahres erstmals wieder seit 2019 zu Turnieren wird antreten können, denn auch der Formations-Tanzsport hat während Corona eine gewaltige Durststrecke durchmachen müssen.