Stockum. Die Nummer 13 des TuS Stockum wird nun ein anderer tragen: Daniel Bittorf zieht sich aus der Bezirksliga-Elf zurück - nach acht bewegenden Jahren
Da werden einige Abwehrspieler in der Bezirksliga aufatmen - ganz gleich, in welcher Staffel. Denn der Respekt vor Daniel Bittorf, dem baumlangen Kopfball-Spezialisten des TuS Stockum, war bei den gegnerischen Clubs aus der Region immer riesengroß, wenn der Mann mit der „13“ auf dem Rücken bedrohlich in deren Strafraum auftauchte. Künftig aber müssen die Stockumer in ihren Reihen einen neuen Unruheherd suchen, denn der 36-Jährige wurde jetzt aus dem Kreis der ersten Mannschaft verabschiedet.
Ein weißes Trikot mit Bittorfs Nummer und allen Unterschriften der Stockumer Akteure überreichte Daniel Hain, der sportliche Leiter des Bezirksligisten, an den Mann, der acht Jahre lang für den Club von der Pferdebachstraße spielte. Zuletzt war Bittorf zudem auch Co-Trainer von Marco Held, wird jedoch auch diesen Job nun an den Nagel hängen. „Ich möchte einfach ein bisschen kürzer treten nach so langer Zeit. Diese ständige Verpflichtung wollte ich einfach nicht mehr“, sagt Bittorf, der im August zum dritten Mal Vater wird und mit seiner Familie inzwischen ein Häuschen in Heven bezogen hat.
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Künftig bei den Alten Herren gegen den Ball treten
„Das war wirklich keine einfache Entscheidung, aber durch Corona wurde das etwas leichter. Wenn ich nach dem letzten Spieltag einer normalen Saison gegangen wäre, dann wäre sicher auch das eine oder andere Tränchen geflossen.“ Daniel Bittorf, der bei den Rot-Weißen jahrelang Stammkraft in der Innenverteidigung oder im defensiven Mittelfeld war, zudem verlängerter Arm von Coach Marco Held, wird dem Stockumer Verein aber dennoch erhalten bleiben. „Ich werde hier ein bisschen in den Alten Herren spielen, das ist ‘ne muntere Truppe. Wenn mal irgendwo Not am Mann ist, stehe ich sicher auch noch mal bereit“, lässt der für seine Zweikampf- und Kopfballstärke bekannte Fußballer einen Mini-Spalt in Richtung der ersten Mannschaft offen. „Aber wenn ich nicht mehr zu 100 Prozent dabei bin, kann ich der Sache auch nicht mehr gerecht werden. Ich möchte mich jetzt eben auch mehr meiner Familie widmen“ - von daher sei für ihn nun genau der richtige Augenblick für ihn gekommen, nach so vielen Jahren Amateurfußball einen Schlussstrich zu ziehen.
Neuer Co-Trainer an Marco Helds Seite gesucht
„Daniel war ein enorm wichtiger Spieler für uns, hat hier immer alles für den Verein gegeben. Natürlich ist es schade, dass er aufhört“, sagt sein langjähriger Mitspieler Daniel Hain, der jetzt auch einen Nachfolger für den Co-Trainer-Job suchen muss. Erste Gespräche sind bereits geführt, eine Entscheidung allerdings ist noch nicht gefallen. Der TuS Stockum, der einen Antrag auf einen Wechsel der Staffel gestellt hat, um künftig auch gegen die drei anderen Wittener Bezirksliga-Clubs (SV Bommern, TuS Heven, VfB Annen) antreten zu können, wird am 4. Juli mit der Saisonvorbereitung beginnen, die dann rund acht Wochen dauern wird.
„Der TuS Stockum ist ein wirklich toll geführter Verein, dem ich einiges zu verdanken habe. Ich habe hier sportlich alles mitgemacht - vom Aufstieg bis in die Landesliga und dann auch bis zum Abstieg in die Kreisliga“, sagt Daniel Bittorf. „Ich würde es dem Club und seinem Umfeld wünschen, dass man hier irgendwann mal wieder in der Landesliga oder sogar in der Westfalenliga spielt. Der Verein hat dazu alle Möglichkeiten. Die Anlage mit zwei Plätzen ist herausragend, die Leute im Club einfach Klasse. Ich konnte bei vielen Spielern nie verstehen, warum sie in Witten von Verein zu Verein gewechselt sind, aber es nie mal in Stockum versucht haben.“
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Nach seiner Jugend beim WSV Bochum spielte Bittorf dort auch für das Seniorenteam, wechselte dann zum DSC Wanne-Eickel. Nach weiteren Stationen bei der SG Welper und Rot-Weiß Leithe folgte ein Jahr bei Eintracht Gelsenkirchen, ehe ihn der Weg zur Stockumer Bezirkssportanlage führte. Beim TuS hat sich „Bitti“ in den letzten acht Spielzeiten einen Kultstatus erworben. Und vielleicht wird seine Nummer „13“ künftig ja auch gar nicht mehr vergeben.