SU Annen: Zwei neue Namen für Chronik der Turniersieger
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Witten. Jungprofi Marcel Zielinski aus Herne gewinnt erstmals den Ostermann-Cup der SU Annen. Wegweisender Zweitrunden-Krimi gegen Italiener Ciurletti.
Die Geduld des Ausrichters hat sich gelohnt. Erst ganz kurzfristig gab’s endgültig grünes Licht für die Austragung der 24. Auflage des Ostermann-Cups bei der Sport-Union Annen. Belohnt wurde der Gastgeber an den sechs Tagen nicht nur mit Sonne satt, sondern auch mit hochkarätigem Tennissport. Zur langen Liste der bisherigen Turniersieger (darunter auch der in Witten lebende Daviscup-Spieler Jan-Lennard Struff) kamen am Samstag zwei neue Namen. Bei den Damen setzte sich Julia-Victoria Rennert (Marienburger SC) durch, bei den Herren drückte Marcel Zielinski (TSC Hansa Dortmund) der Konkurrenz seinen Stempel auf.
Dabei war es keineswegs ein Spaziergang in Witten für den Jungprofi aus Herne, der in diesem Jahr zuvor schon kleinere Turniere gespielt hatte, allmählich durch immer mehr Matchpraxis seinen Rhythmus zu finden scheint. „Mit meiner Woche hier kann ich insgesamt sicher zufrieden sein“, sagt der Sohn des früheren polnischen Daviscup-Spielers Mariusz Zielinski. Entscheidend war für den 20-Jährigen vermutlich, dass er das intensive Zweitrunden-Duell mit dem in Argentinien geborenen Italiener Gabriel Ciurletti nach Satzrückstand mit 4:6, 6:2 und 6:1 noch zu seinen Gunsten drehen konnte. „Für mich war dieser Sieg ganz wichtig. Danach kam ich richtig in den Flow“, gab der Rechtshänder vom Regionalligisten TSC Hansa Dortmund zu Protokoll.
Tim Seibert lässt im Wittener Halbfinale zu viele Körner
Reichlich schuften musste Zielinski bei seiner Premieren-Teilnahme am Kälberweg auch im Viertelfinale gegen den Bielefelder Jannik Rother (7:5, 7:6) und in der Vorschlussrunde am Samstagmorgen gegen Karim Al-Amin (Dorstener TC), dessen Siegeszug er mit 6:3 und 7:5 stoppte. Dass die Finalpartie gegen den zuvor so überzeugend aufgetretenen Tim Seibert vom Oberligisten TTC Brauweiler nicht zu einem Tennis-Krimi wurde, dafür hatte der unterlegene Akteur eine einleuchtende Erklärung: „Ich war einfach total leer nach dem harten Halbfinale am Morgen“, so der im US-Bundesstaat Ohio am Columbia-College studierende Seibert, der beim 6:3, 3:6 und 6:1 gegen Lambert Ruland (TC BW Soest) offenbar zu viel Substanz gelassen hatte. „Für mich war danach nix mehr drin“, sagte er beinahe entschuldigend nach dem 3:6, 1:6 gegen Turnierfavorit Zielinski. „Marcel hat das sehr gut gemacht, hat sich wenige Fehler erlaubt. Er hat eine unangenehme Spielweise, agiert viel mit halbhohen Bällen“, so Seibert, dem immerhin noch 500 Euro blieben.
Kleines Turnier-Jubiläum im nächsten Jahr
Der Ostermann-Cup indes ging verdient am Marcel Zielinski, der auch im Endspiel noch hohes Tempo gehen konnte. „Konditionell hatte ich gar keine Schwierigkeiten“, so der 20-Jährige, der sich inzwischen ganz dem Tennis verschrieben hat. „Ein halbes Jahr lang immer nur Training - das war schon hart“, so Zielinski, der es kaum erwarten konnte, wieder auf die Turnierbühne zurückzukehren. Mit dem Sieg beim Wettbewerb in Annen, für den er viel Lob übrig hatte, hat der Herner nun offenbar den nächsten Schritt gemacht.
„Unser Dank geht vor allem auch an die Spieler, die uns hier eine Woche lang mit großem Sport verwöhnt haben“, sagte Markus Wagner von der SU Annen bei der Siegerehrung. Schon bald kann sich der Club an die Planung fürs Silberjubiläum des Turniers im kommenden Jahr machen.
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