Hamburg. Bei U-19-Rangliste in Hamburg zeigt Ruderin Julia Irmler (RC Witten) wieder ihre Klasse. Qualifikation für den Nationalkader bleibt greifbar.

Als eines der größten Talente in Reihen des RC Witten auf der Regattastrecke in Hamburg seine Bahnen zog, war der Trainer direkt vor Ort. Und auch mit einem Schuss Begeisterung: „Julia hat das überraschend gut gemacht“, drückte sich RCW-Jugendtrainer Joachim Ehrig jedoch recht zurückhaltend aus angesichts der Leistungen der 15-jährigen Julia Irmler, die sich gegen die starke Konkurrenz aus dem Bundesgebiet glänzend schlug.

Bei dieser ersten Sichtung für den künftigen U-19-Nationalkader zeigte sich die Ruderin aus der Ruhrstadt von ihrer besten Seite. „Wir waren mit dem Ziel angetreten, zumindest das B-Finale zu erreichen“, stellte Ehrig klar. Doch diese Erwartungen wurden letztlich deutlich übertroffen. Julia Irmler schaffte es ins A-Finale, belegte dort einen hervorragenden vierten Platz.

Noch nicht viele Einer-Rennen bestritten

„Julia hat ja im Herbst letzten Jahres überhaupt erst richtig mit dem Einer angefangen“, so der RCW-Trainer dazu, dass das große Wittener Talent erst noch seine Erfahrungen in diesem Boot sammeln muss. Vor der Regatta in Hamburg hatte er die Trainingseinheiten bewusst nicht intensiver gestaltet als sonst. „Wir haben unseren gewohnten Rhythmus beibehalten“, sagt Ehrig.

Auch interessant

Neben der Dortmunderin Lea Berkemeyer war Julia Irmler bei dieser DRV-Sichtung die jüngste Starterin. Das aber hielt sie nicht davon ab, schon im Einzelzeitfahren ordentlich auf die Tube zu drücken. „Da bin ich gleich Sechste geworden“, so die 15-Jährige über die erste Prüfung über 2000 Meter. Den folgenden Vorlauf, der entsprechend der Platzierungen am Morgen zusammengestellt wurde, gewann Irmler dann recht souverän. „Da war mir auch klar, dass sie im Halbfinale weit vorne würde landen können“, sagte Joachim Ehrig.

Am zweiten Mai-Wochenende folgt Regatta in Köln

In der Vorschlussrunde traf Julia Irmler dann auf einige sehr starke Kontrahentinnen - doch sie hatte immer noch genug Substanz, um auch hier mit Rang zwei für ein Aha-Erlebnis zu sorgen. „Auf dieser Regattabahn war der ganze Renntag für mich eine neue Erfahrung“, schildert Irmler ihre Eindrücke. „Ich habe mir vorher keinen großen Druck gemacht, habe versucht, da ganz locker ‘ranzugehen. Dass es schließlich zu einem Platz im A-Finale reichen würde, „das war schon richtig cool“, so die Gymnasiastin, die sich im Februar mit ihrem DM-Titel am Ergometer die Chance verschafft hatte, sich nun auch auf dem Wasser mit den Besten dieser Altersklasse in Deutschland zu messen.

Als einzige Starterin aus NRW war Julia Irmler in diesem Endlauf der U-19-Juniorinnen dabei, und der vierte Platz, den sie dabei belegte, war aller Ehren wert. „Zwischenzeitlich habe ich auf Platz drei gelegen, wurde aber noch überholt. Es war aber knapp“, sah sich die Wittenerin vom Podium nicht wirklich weit entfernt. „Ich bin jedenfalls sehr glücklich über mein Abschneiden.“ Am zweiten Mai-Wochenende folgt nun für sie ein Doppelzweier-Rennen in Köln - mit verschiedenen Besatzungen, um die zueinander passenden Paarungen herauszufiltern. Eine weitere Rangliste mit Blick auf die Bildung des U-19-Nationalteams folgt später. Dort will Julia Irmler aufs Neue glänzen.