Witten. Siebenmaliger Deutscher Meister trifft in neuer Saison u. a. auf Red Devils aus Heilbronn mit dem dreifachen Weltmeister Frank Stäbler.

Jetzt ist es amtlich, wie die Ringer-Bundesliga in der kommenden Saison 2021/22 aussehen wird. Die Vereine stimmten in einem Online-Voting für ein vom Deutschen Ringerbund (DRB) vorgelegtes Modell, das eine Aufteilung in vier verschiedene Staffeln (Ost, Südost, West und Südwest) vorsieht. Der KSV Witten 07 wird sich in der am 4. September startenden Saison in der West-Staffel mit sechs anderen Vereinen messen.

Zunächst hatte es einen anderen Plan gegeben, der lediglich drei Gruppen vorgesehen hatte - dort hätten dann je acht bzw. neun Mannschaften untergebracht werden müssen. Allerdings waren dann unter den Vereinen Stimmen laut geworden, die sich darüber beschwerten, dass es so zu viele Wochenenden mit Doppelkampftagen gegeben hätte. "Da ist das jetzige Konzept auch für uns schon sinnvoller", so der KSV-Vorsitzende Thomas Altstadt.

Duelle mit Mainz, Heilbronn und Neuss

Jetzt sind nur noch zwei Doppelkampftage vorgesehen, die genauen Termine und die Verteilung der Schlüsselzahlen für die jeweiligen Clubs folgen später. "Der Terminkalender wird mit der jetzigen Regelung schon deutlich entzerrt", stellte Altstadt fest. 20 der 26 Clubs (darunter auch die Wittener) stimmten für die Version mit vier Staffeln, dazu gab es vier Nein-Stimmen und eine Enthaltung, ein Verein gab sein Voting nach dem Stichtag ab.

In seiner West-Staffel hat es der siebenmalige Deutsche Mannschaftsmeister mit durchaus dicken Brocken zu tun. Neben den Wittenern sind dort der ASV Mainz 88, der SV Alemannia Nackenheim, die Red Devils Heilbronn (mit dem dreifachen Weltmeister Frank Stäbler), die Wrestling Tigers Rhein-Nahe, der KSK Konkordia Neuss und der RC CWS Düren-Merken eingruppiert worden. "Gut, dass wir nun doch nicht nach Lübtheen müssen", atmete Altstadt auf. Ursprünglich war der RV Lübtheen aus dem Landkreis Ludwigslust-Parchim in Mecklenburg-Vorpommern einer der Wittener Kontrahenten, ehe die neue Einteilung erfolgte.

Klassenerhalt ist das Ziel, Abstieg kein Weltuntergang

Da aber der Kampfzeit 2022/23 eine neuerliche strukturelle Änderung in der Bundesliga vorgenommen werden und die Eliteklasse des DRB dann auf zwei Gruppen (à acht Teams) reduziert werden soll, ist das Saisonziel des KSV Witten 07 schon klar definiert. "Wir wollen schon in der Liga bleiben und eine dieser 16 Mannschaften im kommenden Jahr sein", wie Thomas Altstadt klarstellte. Ab 2022 soll es dann erstmals nach längerer Pause auch wieder eine 2. Bundesliga geben. "Ziel ist es, das ganze Konstrukt weiter zu verdichten", so der KSV-Chef.

Nach der Vorrunde der bevorstehenden Saison, die den Wittenern zwölf reguläre Kämpfe bringen wird, folgen zwei Achtelfinal-Duelle. "Da wäre es schon gut, nicht nur Vierter zu werden, sonst trifft man gleich auf einen der Gruppensieger", so Altstadt. Um sich nun aber konkrete Vorstellungen über das sportliche Abschneiden zu machen, müsse man zunächst mal den Kader zu Ende bauen. Nach einigen namhaften Abgängen (u. a. Ibro Cakovic, Nico Brunner und Gensche Gereev) müsse man entsprechenden Ersatz finden. Der Clubvorstand sowie der neue Sportliche Leiter Ayhan Aytemiz seien aktuell dabei, intensive Gespräche zu führen.

KSV Witten leitet Umbruch mit vielen Talenten ein

"Für uns ist jetzt der richtig Zeitpunkt eingetreten, einen Umbruch einzuleiten", sagt Thomas Altstadt. Man wolle zukünftig noch mehr auf talentierte Nachwuchs-Ringer bauen - u. a. stoßen ja Eigengewächse wie Noah Englich und Gregor Eigenbrodt sowie Neuzugang Calvin Stiller zum Aufgebot. "Wenn wir diesen Jungs nicht die Plattform bieten würden, sich zu präsentieren, dann würden es andere tun", erklärt der Vorsitzende das Konzept.

Da man aber nicht durchweg mit Youngstern gegen gestandene Ringer antreten könne, wolle man selbstverständlich auch einige erfahrene Kämpfer einbauen, die die notwendigen Punkte einfahren sollen, um sportlich weiter eine gute Rolle spielen zu können. Altstadt stellt aber auch klar, "dass ein Abstieg in die 2. Liga für uns auch kein Untergang wäre. Die jungen Leute müssen lernen, sich auf diesem Niveau zu behaupten. In zwei, drei Jahren wären sie dann sicherlich deutlich weiter." Man wolle dem Nachwuchs auf jeden Fall die Möglichkeit eröffnen, in die nationale Spitze vorzudringen. "Mit dieser Haltung werden wir sicherlich auch interessant für weitere Talente aus der Region", ist Thomas Altstadt überzeugt.

Antrag auf zeitnahe Trainingserlaubnis gestellt

Derweil hofft man beim KSV Witten 07, dass schon in absehbarer Zeit die Kaderathleten wieder daheim in der Ostermannhalle trainieren dürfen. "Einen entsprechenden Antrag haben wir bereits bei der Stadt Witten gestellt - zusammen übrigens mit den Judoka der Sport-Union Annen, die auch wieder ins Training einsteigen wollen", so der Clubchef. Ein entsprechendes Hygienekonzept habe man längst erarbeitet, die Mattenfläche im Landesstützpunkt an der Mannesmannstraße sei allemal groß genug, um das Geschehen zu entzerren.

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