Witten. RFC-Sprecher Thomas Schäfer hofft aber auf Regionalliga mit sechs Mannschaften ab Herbst. Große Fluktuation im Kader von Jahr zu Jahr.
Thomas Schäfer muss eine Weile nachdenken, bis er sich an ein Spiel des Bochum/Witten RFC erinnern kann. Das Rugby-Team aus dem Revier hat im November 2019 zum letzten Mal in der Regionalliga um Punkte gekämpft.
Als die Winterpause damals begann, war noch nicht abzusehen, dass die Mannschaft von Cheftrainer Micha Gittinger eineinhalb Jahre und vielleicht sogar noch länger nicht mehr dem Leder-Ei nachjagen sollte. Thomas Schäfer erklärt: „Als wir im März wieder spielen wollten, gab es den ersten Lockdown. Die Saison wurde abgebrochen." Im Mai begann der 30er-Kader wieder mit dem Training, doch es war abzusehen, dass auch die Saison 2020/21 gar nicht erst beginnen würde.
"Viele Spieler hatten große Angst, sich anzustecken"
Der nordrhein-westfälische Rugby-Verband hatte aber einen Plan B. Er hob eine provisorische Liga aus der Taufe, in der die Teams mit zehn statt mit 15 Spielern aufs Feld gingen. Doch auch in diesem Wettbewerb war kein Wittener Team beteiligt. Schäfer begründet: „Viele unsere Spieler hatten große Angst, sich anzustecken. Dafür hatte der Vorstand auch großes Verständnis." So schlossen sich einige Wittener Spieler einer Art Kooperation mit einer Münsteraner Mannschaft an, doch auch dieser sogenannte Tackle-Corona-Cup war nach drei von sechs Spieltagen vorzeitig beendet.
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Schäfer macht sich natürlich Gedanken, wie es mit dem Bochum/Witten RFC, der eine Unterabteilung des Wittener TV ist, weitergeht: „Wie stehen natürlich mit den meisten Spielern auf digitalen Plattformen in regelmäßigem Kontakt, doch unser Team ist weit gestreut." Neben den Spielern aus Witten kommen die Rugby-Enthusiasten aus Bochum, Herne oder Recklinghausen."
Zum Team des Bochum/Witten RFC gehören einige Studenten
Es gibt allerdings auch eine große Fluktuation, denn im Team stünden auch einige Studenten: „Die kommen meist aus dem Ausland, und dort aus Rugby-Hochburgen wie England, Irland, Südafrika und vielen mehr. Sie wollen hier bei uns nicht auf ihren Lieblingssport verzichten."
Deutschland ist bekanntlich eine Rugby-Diaspora und selbst von der Weltmeisterschaft, immerhin das drittgrößte Sportereignis der Welt, nimmt man hierzulande allenfalls am Rande Notiz. Welche Studenten aus dem 2019er Team zu Beginn einer möglichen Saison 2021/22 noch in Deutschland seien, ist schwer vorherzusagen. Schäfer geht davon aus, dass man einige neue Studenten anwerben müsse.
Rückkehr auf den Platz am Sonnenschein steht in den Sternen
Momentan weiß der Vorsitzende nicht einmal, wann man überhaupt auf dem Sportplatz am Sonnenschein wieder trainieren kann: „Das steht alles noch in den Sternen. Wir sind dann selbst gespannt, wie viele Spieler überhaupt auftauchen. Wir brauchen sicherlich einige Wochen Vorlaufzeit vor einer Saison, denn für 80 Minuten Rugby muss man einiges an Fitness mitbringen.“
Thomas Schäfer weiß aber auch, dass der RFC mit diesen Problemen nicht alleine steht: „Vielen anderen Rugby-Vereinen geht es genau so wie uns. Ich hoffe aber, dass wir im Herbst wieder eine Regionalliga mit sechs Mannschaften zusammenbekommen und dann auch eine volle Saison über die Bühne bringen können."
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