Bommern. Bezirksligist SV Bommern ist bei der punktlosen SG Herne 70 zu Gast. Coach Silberbach muss angesichts etlicher Ausfälle weiter improvisieren
Wenn ein Spiel den Namen Kellerduell diesen Namen verdient, dann die Partie des SV Bommern bei der SG Herne. Jörg Silberbach geht mit großen Personalsorgen in dieses wichtige Spiel.
Bezirksliga 10: SG Herne 70 - SV Bommern (So. 15 Uhr Vödestraße 172, Herne). Die Zahlen sagen schon viel: Mit jeweils 30 Treffern haben die beiden Kontrahenten die meisten Gegentore in der Bezirksliga kassiert. Die Gastgeber haben bislang nur vier Tore geschossen. Die Bommeraner trafen nur einmal mehr, haben aber durch das Remis gegen Annen zumindest schon mal einen Punkt auf dem Konto.
Bommerns Coach Jörg Silberbach blendet die Statistiken aber aus und konzentriert sich auf das Wesentliche: „Die SG Herne ist eine der Mannschaften, mit denen wir uns messen müssen. Dennoch haben wir keinen Druck.“
Unter den personellen Voraussetzungen, unter denen der Bommeraner Sonntag für Sonntag antreten muss, wäre es auch ungerecht, Druck auf Trainer und Team auszuüben. Trainer Jörg Silberbach stellt fest: „Ich muss vor jedem Spiel improvisieren. Es fallen immer wieder neue Spieler aus.“ Das Schlimme daran ist, dass seine Kicker sich nicht kleinen Wehwehchen abmelden, sondern ernsthaft verletzt sind.
Bei Tim Mazurek wurde nun ein Kreuzbandriss festgestellt, und für ihn ist die Saison wohl schon beendet. Philipp Kalkoffs hat Probleme mit dem Syndesmoseband und Joshua Niemann mit den Adduktoren. Benny Schröder wird mit einer Zerrung längere Zeit ausfallen, und auch Kenan Kastali wird längere Zeit mit einer Bänderverletzung pausieren müssen.
Trainer Jörg Silberbach befördert Spieler aus dem Unterbau
Jörg Silberbach muss daher langfristig umplanen: „Es rücken nun Spieler aus der zweiten Mannschaft und aus der A-Jugend nach, die eigentlich nicht für die Bezirksliga vorgesehen waren.“
Mit diesen Spielern arbeitet er im Training daran, dass sie sich an die höheren Ansprüche der Liga gewöhnen: „Sie sind alle mit Eifer bei der Sache, das klappt aber trotzdem nicht von heute auf morgen.“
Angesichts der vielen eigenen Probleme hat er sich nicht über die SG Herne informiert: „Mir ist völlig egal, was der Gegner veranstaltet, Wir müssen uns um uns selber kümmern.“
Die Herner haben bislang nicht einen einzigen Punkt geholt. Noch am Mittwoch kassierten sie im Pokal beim A-Ligisten BV Herne Süd ein 3:6-Niederlage. Die Gastgeber verpflichteten Ende September mit Michele Di Bari zwar einen neuen Trainer, doch auch er hatte bislang keinen Erfolg.
Die Niederlagen fielen bislang meist deftig aus, wobei die Herner meist in der Endphase abbauten. Das könnte womöglich den Ausschlag zugunsten der Bommeraner geben, denn bis jetzt hat die Mannschaft bis zur letzten Minute immer alles gegeben.