Stockum. Sechs bittere Gegentreffer und ein völlig ratloser Trainer: Der TuS Stockum geht gegen Eichlinghofen unter. Coach Marco Held fordert Aussprache.

„Wenn die Mannschaft ein Problem mit mir haben sollte, dann muss man mir das mitteilen“, sagte ein völlig frustrierter, ratloser Trainer Marco Held am Sonntag nach der ernüchternden 1:6 (1:2)-Schlappe seines TuS Stockum gegen den TuS Eichlinghofen. Zum wiederholten Male boten die Rot-Weißen eine blutleere Leistung, ließen sich sang- und klanglos auseinandernehmen. Das will der TuS-Coach so nicht weiter hinnehmen.

„Hier muss etwas passieren - und zwar ganz schnell. Sonst werden wir in der Bezirksliga nicht mehr allzu viele Punkte holen“, brachte Marco Held seine Meinung unverhohlen auf den Punkt. „In der Mannschaft stimmt irgendwas nicht. Am Dienstag können sich die Jungs mal 20, 30 Minuten ohne mich zusammensetzen und darüber sprechen.“

Leander Dreßel beantwortet frühen Rückstand mit dem 1:1

Dabei hätte der TuS-Coach den Seinen vermutlich auch eine ganze Menge zu erzählen nach dem vor allem in der zweiten Halbzeit ganz schwachen Auftritt gegen eine Dortmunder Truppe, die zwar nicht die feine Klinge schwingt, dafür aber mit viel Leidenschaft zu Werke ging und ihre Möglichkeiten eiskalt zu nutzen wusste.

Schon in der achten Minute ging Eichlinghofen durch den pfeilschnellen Salomon Tshitungu Kadima mit 1:0 in Führung. Da konnten die Stockumer aber zumindest noch einmal kontern: Leander Dreßel brachte nach dem ersten richtig guten Angriff seiner Elf den Ball im zweiten Versuch im Kasten unter - 1:1 (13.). Der Aufsteiger aus Witten hätte sogar in Führung gehen können, doch statt zeitig vor dem Tor quer zu spielen, verbaselte Ugnius Motiejunas in günstiger Position den Ball. Chance vertan (40.).

Auch Stockumy Stylianos Mouratidis (li.) konnte sich gegen Eichlinghofen nie so richtig in Szene setzen.
Auch Stockumy Stylianos Mouratidis (li.) konnte sich gegen Eichlinghofen nie so richtig in Szene setzen. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik

Stockum schweigt, Eichlinghofen drückt dauerhaft aufs Gaspedal

Kurz vor dem Wechsel dann ein haarsträubender Fehler von Stockum-Torhüter Sebastian Decker. Nach einem Freistoß griff er am aufspringenden Ball vorbei - Gästespieler Marcel Dickehut bedankte sich mit Eichlinghofens 2:1.

„Wir haben zur Pause einiges angesprochen. Vor allem in der Zentrale hat vieles nicht gepasst, da waren viel zu große Löcher“, so Marco Held. Fraglich nur, ob sein Team auch richtig zugehört hatte. Binnen drei Minuten legte Eichlinghofen zum 3:1 und 4:1 nach, u. a. mit einem herrlichen 25-Meter-Distanzschuss von Mario Bunk (62.). Von Aufbäumen war beim TuS Stockum keine Spur. Wie in einem Klavierkonzert herrschte eine beschauliche Ruhe in den Reihen der Held-Elf, die sich kaum wehrte.

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Ein Patzer des wie viele andere indisponierten Majid El-Chakif begünstigte das 1:5 (70.), kurz vor Schluss besorgten die Dortmunder durch einen Handelfmeter das 6:1. „Sechs schallende Ohrfeigen“, stellte ein TuS-Reservespieler fest. Und diese werden an der Pferdebachstraße noch lange nachhallen.

TuS: Decker; Schmidt, Hain, Demirel, Schäffer, El-Chakif, Bittorf, Stef. Mouratidis, Styl. Mouratidis, Motiejunas, Dreßel. Torfolge: 0:1 (8.), 1:1 Dreßel (13.), 1:2 (45.+1), 1:3 (59.), 1:4 (62.), 1:5 (70.), 1:6 (89., Handelfmeter).