Witten. Eigentlich ist die Saison 2019/2020 längst abgebrochen. Zwölf Spiele werden aber noch ausgetragen. VfB-Trainer Matthias Jabsen ist angriffslustig

Matthias Jabsen vom VfB Annen musste erst einmal schlucken: „Als ich das gehört habe, dachte ich erst einmal: Hui – wir sind ja noch gar nicht im Training. Aber jetzt freuen wir uns drauf.“ Mehr als vier Monate nachdem der Spielbetrieb ausgesetzt wurde, ist das erste Pflichtspiel in Witten in Sicht – Jabsens VfB tritt am 5. August um 19.15 Uhr gegen Schwarz-Weiß Wattenscheid an.

Zwölf Spiele aus der vergangenen, eigentlich längst abgebrochenen Saison stehen im Fußballkreis Bochum nämlich noch aus: Die letzten Runden im Kreispokal ab dem Viertelfinale der Männer bzw. dem Halbfinale der Frauen. Die letzten Pflichtspiele der alten Saison finden nun unmittelbar vor dem Start der neuen Saison statt.

Pokal fällt nicht unter den Tisch

Matthias Jabsen will den Finaltag mit seinem Klub erreichen.
Matthias Jabsen will den Finaltag mit seinem Klub erreichen. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Jabsen ist aber froh, dass der Pokal nicht wie erst angedacht schon Ende Juli fortgesetzt ist, am 29. Juli ist nämlich erst der offizielle Vorbereitungsstart des Bezirksliga-Aufsteigers. Annen ist zurzeit noch im „Just-for-Fun“-Training, rund 14 oder 15 Spieler treffen sich mittwochabends. Für ihre Kondition müssen derweil alle selbst was tun. „Ich bin kein Trainer, der in den Wald geht“, sagt Jabsen. „Auf der Bahn oder am Kemnader See kann jeder für sich laufen gehen, in der Vorbereitung trainieren wir dann nur fußballspezifisch.“ Und eine Woche nach dem Start gibt es mit dem Pokalspiel gegen Landesliga-Aufsteiger Wattenscheid nun auch einen richtigen Härtetest. „Ich bin froh, dass das Spiel stattfindet. Ich hatte Sorge, dass das unter den Tisch fällt“, sagt der VfB-Trainer. „Wir sind immerhin die letzte Mannschaft aus Witten und der VfB ist lange nicht mehr so weit gekommen. Wir wollen gewinnen und uns für den Finaltag qualifizieren.“

Bis Mitte August sollen die Halbfinals gespielt werden. Alle Halbfinalisten qualifizieren sich automatisch für den Finaltag, der in diesem Jahr ein Finalwochenende ist: Die Endspiele steigen am 29. und 30. August – wo, ist noch unklar, beworben hat sich unter anderem SV Höntrop.

Finaltag wird 2020 zweigeteilt

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Aufgrund der Corona-Kontaktbeschränkungen war schnell klar, dass der Finaltag wohl nicht wie gewohnt mit vier Partien hintereinander stattfinden kann, zumal nach aktuellem Stand nur 300 Zuschauer zugelassen wären. Also wird der Finaltag aufgeteilt: Am Samstag werden die dritten und vierten Plätze ausgespielt, am Sonntag sollen dann die beiden Finals steigen – da können die Vereine sich allerdings auch noch anders absprechen.

Die Spiele um Platz drei und vier ausfallen zu lassen, sei eine Überlegung gewesen, die wurde aber verworfen: „Unser Sponsor hat ja Preisgelder ausgelobt – wir und die Vereine wären ja blöd, wenn wir die nicht ausspielen würden“, sagt Pokalspielleiter Axel Zimmermann. „Wir sind froh, dass die Fiege-Brauerei zu ihrem Wort steht, gleichzeitig ist sie als Sponsor auch froh, dass wir den Wettbewerb durchziehen wollen.“

Zumal der dritte Platz bei den Männern durchaus auch sportlich noch attraktiv sein kann: SW Wattenscheid 08 ist als Bezirksliga-Meister schon für den Westfalenpokal qualifiziert. Zieht Schwarz-Weiß ins Endspiel ein, bekommt auch der Dritte des Kreispokals einen Startplatz im Verbandspokal 2020/21. Als Wattenscheider Viertelfinalgegner kann der VfB Annen diesen Weg allerdings nicht gehen.

Eine Woche nach dem Final-Wochenende beginnt dann der Meisterschaftsspielbetrieb, der 6. September ist inzwischen als Starttermin vom Verband bestätigt. Am Montagmittag soll die Staffeleinteilung für die kommende Bezirksliga-Saison veröffentlicht werden – dann ist auch die Meisterschaft schon wieder in Sichtweite.

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