Witten. Der Wechsel von Kaan Cosgun nach Heven kam überraschend. Der Oberliga-Neuling hat hohe Anforderungen an sich selbst, aber auch an den Klub.

Kaan Cosgun kennt sich aus im hochklassigen Amateurfußball. Nach seiner Jugendzeit beim VfL Bochum, der SG Wattenscheid 09, der DJK TuS Hordel und der TSG Sprockhövel, kickte Cosgun zwei Jahre lang für die TSG in der Oberliga. Doch nun folgt der Wechsel zum TuS Heven. Im Interview verrät er seine Beweggründe, seine Ziele und auch seine Lieblingsposition auf dem Feld.

Kaan Cosgun, Sie wechseln von der Ober- in die Bezirksliga. Warum dieser Schritt zwei Ligen runter?

Ich habe lange darüber nachgedacht, ich hatte von der Ober- bis zur Kreisliga C mindestens ein Angebot und war bei vielen Gesprächen. Aber ich möchte beruflich einen anderen Weg einschlagen, eine Ausbildung zum Elektromaschinenbauer beginnen. Meiner Meinung nach muss man sich irgendwann entscheiden, ob man alles auf die Karte Fußball setzt oder die sichere Schiene wählt. Ich habe mir vorgenommen, mich auf die Arbeit zu konzentrieren. In Sprockhövel haben wir vier, fünfmal die Woche trainiert. Das hätte ich vom Zeit- und Kraftaufwand nicht mehr geschafft.

Kaan Cosgun will mit dem TuS Heven wieder unter die Top-3.
Kaan Cosgun will mit dem TuS Heven wieder unter die Top-3. © TuS Heven

Was hat Sie beim TuS Heven überzeugt?

Der Kontakt kam über meinen Cousin Tolga Dilek zustande, der schon in Heven spielt. Er begleitet mich seit klein auf und hilft mir immer. Ich habe mit ihm über meine Situation in Sprockhövel gesprochen und er hat beim Verein nachgefragt. Bei meinem ersten Gespräch mit dem Vorstand und dem Trainer wusste ich sofort, dass hier alles stimmt. Ich wurde so herzlich aufgenommen, da habe ich mich komplett wohlgefühlt. Da war klar, dass ich hierhin wechsel. Es ing mir auch nie ums Geld, ich hatte drei, vier Angebote von Vereinen, wo ich das doppelte hätte verdienen können. Es geht mir um den Spaßfaktor und das familiäre Umfeld.

Was sind ihre Ziele beim TuS Heven? Der Klub verpasste den Aufstieg zuletzt nur knapp, steckt seit vier Spielzeiten in der Bezirksliga fest, kickte früher aber sogar zwei Jahre in der Oberliga?

Man kann am Anfang nie vorhersagen, was passiert. Heven war noch im Aufstiegsrennen dabei, bevor das Coronavirus kam. Das Ziel sind denke ich schon die Top drei. Wir trainieren seit zwei Wochen wieder mit der Mannschaft. Da ist enorm viel Qualität für die Bezirksliga vorhanden. Wenn man sich die Mannschaft anguckt und mit ihr trainiert, ist es nicht viel anders als in Sprockhövel.

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Auf welcher Position fühlen Sie sich am wohlsten?

Zentral, ob etwas weiter hinten oder vorne, spielt keine Rolle. Ich bin der typische Achter, ich brauche viele Ballaktionen und muss das Spiel vor mir haben, um ins Dribbling gehen zu können oder auch zum Abschluss zu kommen. In Sprockhövel habe ich mehr außen gespielt, aber das ist nicht meine liebste Position.

Sie sind der Königstransfer des Klubs. Damit einher geht auch ein Vertrauensvorschuss. Wie fühlt sich das an?

Ganz und gar nicht schlecht. Mir macht keiner Druck aber als Spieler weiß ich, dass man einen gewissen Unterschied merken muss, wenn ich aus der Oberliga komme.

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