Witten. Der Startschuss zur Drachenboot-Bundesliga stand kurz bevor. Doch dann kam das Coronavirus. Die Teams der Umgebung zeigen sich solidarisch.
Es sollte ein besonderes Jahr werden für die deutschen Drachenboote. Zum ersten Mal sollte die neue Bundesliga an den Start gehen, doch die Corona-Krise hat diese Pläne zunichte gemacht. Für den Kanu Club Witten ist das sehr bitter, den auf der Ruhr hätte vor zwei Wochen eines der Bundesliga-Qualifikationsrennen stattgefunden.
Pressesprecherin Jule Dominik erklärt: „Es war aber schnell klar, dass die Veranstaltung abgesagt werden musste. Das gleiche galt für den Jugendwettbewerb am vergangenen Wochenende.“ Viele Regatta-Veranstalter haben noch bis zuletzt gehofft, dass sie ihre Wettbewerbe über die Bühne bringen könnten, doch momentan sieht es nicht danach aus. Dominik ist sehr pessimistisch: „Ich glaube nicht, dass in diesem Jahr noch eine Regatta stattfindet.“
Kanuten konnten früher als andere Sportarten wieder starten
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Da bis Ende Oktober Großveranstaltungen nicht erlaubt sein werden, wird das Wittener Drachenboot-Team Days of Thunder 2020 ohne Wettkampf bleiben. Auf dem Plan standen fast 50 Regatten, bei denen die teilnehmenden Teams Punkte sammeln konnten. Aus vier Rennen sollten die besten drei gezählt werden, um über die Teilnahme am Saisonfinale auf der Regattastrecke in Duisburg-Wedau zu entscheiden.
Die Saisonvorbereitung verlief natürlich alles andere als optimal, wenngleich die Kanuten gegenüber anderen Sportarten einen Vorteil hatten: „Als Sport unter freiem Himmel gehörten wir zu den ersten, die wieder aktiv werden duften. Das beschränkte sich zwar am Anfang nur auf Zweier-Boote, doch das war besser als nichts.“
So konnten sich die Mitglieder über eine Internet-Plattform, zum Training auf der Ruhr verabreden, auch wenn die Umkleiden und das Vereinsheim geschlossen blieben.
Viele Teams haben auf die Rückerstattung verzichtet
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Für das Drachenboot-Team, gestaltete sich die Sache schon schwieriger, denn in so einem Boot sitzen 20 Kanuten und ein Steuermann. Als die Lockerung eine Versammlung von zehn Personen Personen erlaubte ging es wieder los, wenngleich mit angezogener Handbremse.
„Wir hatten acht Personen und einen Steuermann in den Trainingsbooten. Die Kanuten saßen links und rechts versetzt, um die Hygieneregeln einzuhalten,“ erklärte Dominik.
Die Absage der Wittener Regatta ist dem Kanu-Club sehr schwer gefallen. Die Verantwortlichen hatten schon eine Menge Arbeit in die Veranstaltung gesteckt und auch Kosten gehabt. Glücklicherweise haben sich die gemeldeten Vereine sehr solidarisch gezeigt: „Viele Teams haben auf die Rückerstattung der 400 Euro Startgeld teilweise oder gar komplett verzichtet,“ freut sich die Pressesprecherin.
Das Wittener Drachenboot konzentriert sich nun auf das kommende Jahr, in dem die Bundesliga endlich ihre Premiere feiern kann.
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