Witten. Nun ist es traurige Gewissheit. Die so beliebten Days of Thunder werden dieses Jahr gestrichen - keine kostümierten Paddler, keine Donnertage.

Keine Großveranstaltungen bis zum 31. August – das hat die Bundesregierung aufgrund des Coronavirus am Mittwoch beschlossen. Davon betroffen ist auch der Kanu-Club Witten.

Die „Days of Thunder“ und der „School Dragon Battle“ 2020 mussten abgesagt werden. Die weit über die Stadtgrenzen hinaus beliebten Drachenboot-Spektakel für Erwachsene und Schüler finden in diesem Sommer nicht statt.

Die Volksstimmung am Ruhrufer bleibt aus

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      Keine kreativen Zeltplatzaufbauten, keine bunt kostümierten Paddler, keine Volksfeststimmung am Ruhrufer – „das hatte sich in den letzten Wochen ja schon abgezeichnet. Die Absage war nun unvermeidbar“, sagt Cornelia Witzmann, Presserwartin des KCW. Dabei waren die Veranstaltungen im Juni schon komplett durchgeplant.

      Fast 85 Teams hatten sich für die Teilnahme an den „Donnertagen“ schon angemeldet. „Das ist sehr schade. Wir hatten uns so gefreut, alle unsere Freunde wiederzusehen. Vor allem die, die von weiter weg kommen“, so Witzmann.

      Ein Ausweichtermin, zum Beispiel im September, war keine Option. Man wisse schließlich nicht, ob das Verbot von Großveranstaltungen verlängert wird, so die KCW-Presserwartin, die zudem erklärt: „Es hätte terminliche Probleme mit unseren Unterstützern gegeben. Unter anderem die DLRG und das Rote Kreuz haben dann keine Kapazitäten frei.“ So blieb am Ende nur die schmerzlich Absage.

      „Der Ausfall ist für uns nicht existenzbedrohend“

      Glück im Unglück: Der Kanu-Club wollte erst in diesen Tagen Technikfirma, Getränkelieferant und Sicherheitskräfte fest buchen, kommt dahingehend noch einmal mit einem blauen Auge davon. Zudem hätten einige Teams schon angekündigt, ihr Startgeld dem Verein spenden zu wollen.

      „Der Ausfall der Veranstaltungen ist für uns finanziell nicht existenzbedrohend, gibt uns aber dennoch einen ordentlichen Stoß. Schön ist das nicht. Auch, weil schon viel Arbeit in den Planungen steckte“, so Witzmann.

      Die Deutschen Meisterschaften sind verschoben

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      Die "Days of Thunder" sind eigentlich Jahr für Jahr ein Spektakel. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

      Insgesamt ist das Jahr 2020 bezüglich des Coronavirus kein gutes für die Wittener Paddler. Den Trainingsbetrieb musste man komplett einstellen. Das Bootshaus in Herbede ist verwaist, darf nicht betreten werden.

      Vor allem für das hauseigene Drachenboot-Team des Kanu-Clubs, „Taki & Thunder“, sind die Einschränkungen extrem bitter. Eigentlich wollten die Ruhrstädter bei Kurz- und Langenstrecken-DM vorne mitmischen. Auch für die Premieren-Saison der Drachenboot-Bundesliga hatte man sich einiges ausgerechnet. Über den Winter bereitete man sich emsig vor.

      Nun sind die Deutschen Meisterschaften vorerst auf September verschoben, die Regatten der Bundesliga – Witten wäre ein Austragungsort gewesen – finden aber nicht statt. „Klar, bis September trainiert jeder für sich. Doch Wassertraining im Boot gibt’s nicht. Und das brauchst du eigentlich“, erklärt Witzmann.

      Zudem lägen Kurz- und Langestrecken-Rennen terminlich nun so nah beieinander, dass man sich überhaupt nicht vernünftig auf beide Entscheidungen vorbereiten könne. Selbst, wenn der Trainingsbetrieb auf dem Wasser wieder möglich würde. Davon ist derzeit aber ohnehin nicht auszugehen. Fest steht nur, dass es ohne die „Donnertage“ in den Ruhrauen in diesem Sommer ungewöhnlich still bleiben wird.

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