Witten. Diese Nachricht muss die SG ETSV Ruhrtal Witten erstmal verdauen. Abwehrchefin Jessica Hackerts wechselt zum Drittligisten Königsborner SV.

Aus seiner Enttäuschung macht Daniel Buff (39), Trainer der Handballerinnen von der SG ETSV Ruhrtal Witten, keinen Hehl. Dass er nun in der kommenden Saison ohne seine wichtigste Abwehrspielerin und torgefährliche Kreisläuferin Jessica Hackerts planen muss, passt ihm so rein gar nicht in den Kram. Immerhin: Es gibt auch zwei weitere Neuverpflichtungen, womit die weitere Planung wohl abgeschlossen ist.

„Ich bin da ganz ehrlich: Für mich ist das einfach nicht in Ordnung“, sagt Daniel Buff darüber, dass Jessica Hackerts trotz vorheriger Zusage für die neue Saison nun plötzlich für sich doch eine andere Entscheidung traf und zum Drittligisten Königsborner SV wechseln wird - dort wird sie dann Torfrau Teresa Jünner wieder treffen, die es ebenfalls eine Klasse höher nach Unna zieht. Sportlich ist der Verlust beider Akteurinnen fraglos ein harter Schlag für die Wittenerinnen. Bei der SG war Jessica Hackerts unumstrittene Abwehrchefin, gehörte in den vergangenen fünf Jahren zu den Säulen im Spiel der . „Um die Mannschaft tut’s mir schon ein wenig Leid - ich habe gerne in Witten gespielt“, so Hackerts, die nun aber die Herausforderung Dritte Liga annehmen will.

Erste Trainingseinheiten vor dem ETSV-Vereinsheim absolviert

Während für die Buff-Sieben noch immer nicht abschließend geklärt ist, wie sich die kommende Oberliga-Serie gestalten wird. Ob in einer Staffel mit dann vermutlich 19 Mannschaften oder doch eher in zwei Gruppen mit neun bzw. zehn Teams. „Beides sicherlich keine wirklich glücklichen Lösungen“, hadert der Wittener Trainer mit der ungewissen sportlichen Zukunft. Immerhin haben sich die SG-Damen kurz vor dem Pfingstwochenende erstmals wieder zum Training im Freien (am ETSV-Clubheim an der Ruhr) getroffen, konnten sich dabei schon mal kennenlernen.

Verstärkung für den Rückraum der SG ETSV Ruhrtal: Katharina Franz (re., hier noch im Trikot von Teutonia Riemke).
Verstärkung für den Rückraum der SG ETSV Ruhrtal: Katharina Franz (re., hier noch im Trikot von Teutonia Riemke). © Dietmar Wäsche / FUNKE Foto Services | Dietmar Wäsche

Immerhin hat das Oberliga-Team für die Spielzeit 2020/21 ein völlig anderes Gesicht. Neben den beiden künftigen Königsbornerinnen haben auch Jenny Böhmer (schon während der Saison), Annika Albus (zum TuS Bommern), Verena Löffler (zu Westfalia Kinderhaus) und Julia Eckardt (zum ASC 09 Dortmund) die Ruhrstädterinnen verlassen. Keine einfache Aufgabe, diese Lücken zu schließen. „Das hat eine Menge Zeit, Kraft und Nerven gekostet“, sagt Trainer Daniel Buff, der es allerdings fertig brachte, insgesamt sieben neue Spielerinnen für den Verein zu gewinnen. „Wir werden eine sehr junge Mannschaft haben, bei der es vielleicht angebracht ist, taktisch die eine oder andere Veränderung vorzunehmen.“

Pauline Hollatz und Katharina Franz verstärken die Buff-Sieben

Neben den bislang bereits feststehenden Verpflichtungen von Eyleen Karwat, Pia Telaar und Lucie Peter (alle Borussia Dortmund), Hannah Trippe (VfL Brambauer) und Nicole Schmidt (TuS Bommern) kann der SG-Trainer künftig auch voll auf Nina Schmidt bauen, die bislang vornehmlich noch dem Kader der eigenen Reserve angehörte. Nach Pfingsten bekam Daniel Buff nun auch grünes Licht von zwei weiteren Akteurinnen. Für die Rechtsaußen-Position ist Pauline Hollatz vorgesehen, die aus Brandenburg des Studiums wegen nach Dortmund gezogen ist, gemeinsam mit Pia Telaar in einer WG lebt. „Sie ist eine Linkshänderin, danach hatten wir noch gesucht“, so der SG-Coach über die 20-Jährige. Letzte Neue im Bunde ist die im Rückraum flexibel einsetzbare Katharina Franz, die von der Zweitvertretung des Wuppertaler Zweitligisten TV Beyeröhde nach Witten kommt, zuvor auch schon für Neu-Oberligist Teutonia Riemke am Ball war.

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„Damit haben wir 16 Spielerinnen im Kader - die werden wir auch benötigen“, so der ehrgeizige Wittener Trainer, der in der nächsten Spielzeit eine bessere Rolle in der Liga spielen möchte als zuletzt - da reichte es nur zum drittletzten Platz, ehe die Serie wegen der Corona-Krise vorzeitig abgebrochen wurde.