Witten. Der TuS Stockum steht nach einer Entscheidung des Fußball- und Leichtathletikverbandes Westfalen als Aufsteiger fest. Annen muss sich gedulden.
Der TuS Stockum hat seit Mittwochmittag einen Grund zur Freude: laut der Entscheidung des Fußball- und Leichtathletikverbandes Westfalen (FLVW) zur Saisonwertung steht der Kreisligist aus Witten nun als Aufsteiger in die Bezirksliga fest. Der VfB Annen hingegen, der zum Zeitpunkt des Abbruchs die Tabelle anführte und damit eigentlich nach der Wertung des FLVW auch aufsteigen würde, muss sich nochmal gedulden. Es hängt an den geschossenen Toren.
Der TuS Stockum war Hinrundenmeister und stand aktuell auf Rang zwei, weil Annen die Tabellenführung übernommen hatte, mit fünf mehr geschossenen Toren und sonst genau derselben Bilanz. Auch das einzige Aufeinandertreffen in der Hinrunde ging 0:0 aus. Laut den Statuten des Fußballkreises Bochum darf allein die Tordifferenz aber nicht gewertet werden, es hätte ein Entscheidungsspiel geben müssen, was zu Coronazeiten nicht möglich ist. Somit ist aktuell unklar, ob Annen überhaupt aufsteigen darf.
Endgültige Entscheidung über Aufstieg fällt im Juni
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Der Kreis möchte diese Frage mit dem Verband klären, ehe es eine Entscheidung gibt. Die endgültige Entscheidung fällt ohnehin erst auf einem Verbandstag Anfang Juni, dürfte dort allerdings nur noch Formsache sein. Der FLVW teilte am Mittwochnachmittag in einer Pressekonferenz bereits mit, dass der Kreis Bochum einen zusätzlichen Aufstiegsplatz für die Bezirksliga bekommt, was für Annen sprechen würde.
Frank Richter ist der Fußball-Abteilungsleiter des TuS Stockum. Er freut sich natürlich über die Wertung, die der FLVW vornehmen möchte. Das erste, was er allerdings sagt, ist: „Es wäre sehr bitter für Annen, wenn es nicht zum Aufstieg kommen würde. Ich drücke die Daumen, dass es ebenfalls klappt und hoffe, dass beide Teams aufsteigen können.“ Über den direkten Wiederaufstieg der Stockumer freut er sich, es sei mittelfristig das Ziel gewesen, in die Bezirksliga zurückzukehren.
TuS Stockum bewies gegenüber der Konkurrenz Konstanz
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„Natürlich ist es schön, dass es geklappt hat, auch wenn wir lieber sportlich diesen Weg gegangen wären, wenn es überhaupt dazu gekommen wäre“, so Richter. Durch die Corona-Pause bekomme die Geschichte zwar einen speziellen Geschmack, aber er betont: „Jeder Fußballer, der mit seiner Mannschaft in der Saison oben mitspielt, möchte am Ende aufsteigen. Ich denke, dass unsere Mannschaft sich durch ihre Konstanz ausgezeichnet hat.“
Zu Beginn gab’s zwar eine Niederlage gegen Ruhrtal Witten, doch danach folgte eine gute Hinrunde mit Platz eins, bevor die Rückrunde startete. Nach der Winterpause brauchte Stockum noch einmal kurz, um in Tritt zu kommen. „Das war oft bei uns schon so. Wenn wir es aber geschafft haben, erlauben wir uns auch keine Ausrutscher gegen Mannschaften von unten“, sagt Richter, der viele starke Teams in der Kreisliga A gesehen hat und daher auch von einer spannenden Saison spricht.
VfB Annen ist trotz ungeklärter Aufstiegsfrage positiv gestimmt
Beim VfB Annen herrscht derweil weniger Ernüchterung oder Verunsicherung. Der Sportliche Leiter, Silvester Pogledic ist trotz der noch zu klärenden Aufstiegsfrage positiv gestimmt: „Ich denke, dass es ein salomonisches Urteil geben wird. Es wäre schön. Wo soll man nun auch die Bremse ziehen, wenn die Tordifferenz nicht zählt? Dann müsste vor Stockum und uns jeweils Platz eins stehen und vor Weitmar danach Platz 3.“
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Die Leistung und harte Arbeit der Mannschaft und des Trainerteams würden den Aufstieg in den Augen von Pogledic berechtigen. „Wir haben einige der starken Gegner in die Schranken gewiesen. Außerdem hat Trainer Matthias Jabsen aus dem kleinen Kader, aus jedem Einzelnen das Letzte herausgekitzelt. Das ist schon enorm. Ich denke, unsere Neuzugänge werden uns auch helfen und die Bezirksliga kann kommen“, sagt er.