Bommern. Ins „Haifischbecken“ Oberliga geht der TuS Bommern mit einem neuen Trainer. Dennis Wahlers (26) hatte dabei einen ganz besonderen Fürsprecher.

Ende Februar platzte beim Handball-Verbandsligisten TuS Bommern die Bombe. Obwohl das Team schnurstracks in Richtung Oberliga marschierte, teilweise begeisternden Sport zelebrierte, verkündete Trainer Ingo Stary seinen Weggang in Richtung des Drittligisten SG Menden Sauerland Wölfe . „Das hat uns alle damals schon ziemlich überrascht“, so Abteilungsleiter Thomas Hitzemann. Die Suche nach einem Nachfolger war zäh, zog sich mächtig in die Länge - jetzt aber präsentierte der künftige Oberligist mit Dennis Wahlers seinen neuen Trainer.

„Gleich nachdem Ingo Stary uns von seinen ersten Gesprächen mit Menden unterrichtete, habe ich Dennis über Facebook angeschrieben“, berichtet Thomas Hitzemann. Als Starys Abgang dann konkret wurde, knüpften die Bommeraner auch immer engere Bande zum Coach von Ligakonkurrent Teutonia Riemke. „Nach der Zwangspause wegen des Coronavirus haben wir alle vier, fünf Tage telefoniert“, so Hitzemann. Wobei er keinen Hehl daraus macht, dass Ingo Stary selbst den entscheidenden Tipp gab, Wahlers als seinen Nachfolger ins Visier zu nehmen.

Die Trainer-B-Lizenz schon mit 18 Jahren gemacht

„Es hat mich auch nicht überrascht, dass sich Bommern bei mir gemeldet hat“, sagt der 26-Jährige, der seinerzeit schon mit 18 Jahren die Trainer-B-Lizenz erwarb. „Ich bin zwar in einer Handballfamilie aufgewachsen, aber dass es mit meiner eigenen Karriere als Spieler nicht wirklich etwas werden würde, war mir früh klar. Daher habe ich den Weg als Trainer eingeschlagen - das hat mir immer schon viel Spaß gemacht“, sagt Wahlers, der beim Handballverband Westfalen auch als Stützpunkttrainer arbeitet, dort den Nachwuchs ausbildet.

Formte in knapp drei Jahren aus der blutjungen Riemker Mannschaft einen ordentichen Verbandsligisten: Trainer Dennis Wahlers, den es nun nach Bommern zieht.
Formte in knapp drei Jahren aus der blutjungen Riemker Mannschaft einen ordentichen Verbandsligisten: Trainer Dennis Wahlers, den es nun nach Bommern zieht. © Biene Hagel / FUNKE Foto Services | Biene Hagel

„Ich denke, das ist der ideale Mann für uns“, ist Thomas Hitzemann voll des Lobes. „Wir haben gleich gemerkt, dass er Interesse hat, zu uns zu kommen. Daher haben wir auch gar nicht großartig Kontakt zu anderen Trainern aufgenommen.“ Den Weg, den die Wittener mit einem sehr jungen Trainer wie Ingo Stary so erfolgreich eingeschlagen hatten, wollen die Wittener nun in der Oberliga mit dem gebürtigen Münsterländer Dennis Wahlers, der aus Havixbeck stammt, fortsetzen. „Er steckt viel Energie in seine Arbeit, ist ein absoluter Handball-Fachmann und hat in Riemke auch schon einen sehr guten Job gemacht. Gemeinsam mit den beiden Neuzugängen Niklas Domanski und Leon Fülber aus Bergkamen haben wir jetzt eine richtig gute Truppe zusammen, die es schaffen sollte, die Oberliga zu halten - und das nicht erst auf den letzten Drücker“, so Hitzemann.

Wahlers war knapp drei Jahre bei Teutonia Riemke tätig

Als dann wohl jüngster Coach in Liga vier kann sich Wahlers, der in Bochum Psychologie und Englisch auf Lehramt studiert, neue Ziele setzen. „Ich hätte zwar mit meiner so jungen Truppe in Riemke auch gerne weiter zusammengearbeitet, aber das ist jetzt schon noch mal eine neue Herausforderung“, lässt Dennis Wahlers, der rund drei Jahre bei den Bochumern arbeitete, wissen. Die Aufgabe beim TuS Bommern traut er sich jedenfalls zu, hat bereits klare Vorstellungen von dem, wie er vorgehen will. „Ich will auch in der Oberliga als Trainer etwas erreichen, sportlich wieder einen Schritt vorwärtskommen. Es wird sicherlich eine harte, aber auch interessante Saison. Zuerst einmal sind wir aber mal der kleine Fisch in diesem Haifischbecken - immerhin sind da Clubs dabei, die über gut eine halbe Million Euro Etat verfügen.“

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Fokus liegt nach wie vor auf Tempo und Teamgeist

Wahlers liegt in Sachen Spielidee „vermutlich etwa auf einer Linie mit Ingo Stary - ich kenne ihn ja auch schon vom Stützpunkttraining. Die Athletik wird wieder ein großes Thema sein, unser Pluspunkt muss das Tempo sein, ebenso die mannschaftliche Geschlossenheit“, so der 26-Jährige. Der Bommeraner Kader ist laut seiner Erkenntnisse „in einem guten Alter. Die Jungs sind ambitioniert und auf diesem Niveau schon ein paar Jahre dabei. Für mich ist das eine große Chance, diese Mannschaft jetzt in der Oberliga weiterzuentwickeln.