Heven. Eine Halbzeit lang tut sich Titelanwärter TuS Heven gegen den SV Bommern enorm schwer. Am Ende aber gewinnt der Favorit nicht unverdient.
Wer ein hochkarätiges Bezirksliga-Derby zwischen dem TuS Heven 09 und dem SV Bommern 05 erwartet hatte, der wäre dem Sportplatz am Haldenweg wohl besser fern geblieben. Die Witterung war ähnlich trostlos wie die 90 Minuten, nach denen sich die Hevener zwar über ein 2:1 (0:1) und drei gewonnene Punkte freuen konnten, aber kaum über die eigene Leistung.
„In der zweiten Halbzeit war das aber schon deutlich besser“, gab nach dem Abpfiff TuS-Trainer Thorsten Kastner zu Protokoll. Der auch lieber einen furiosen Auftritt seiner Elf gesehen hätte - doch zunächst einmal musste er damit klarkommen, dass ihm mit Demir Tumbul (Oberschenkel-Zerrung) der Antreiber im Mittelfeld fehlte. „Dadurch mussten wir wieder einiges umstellen“, so Kastner.
Heven muss kurzfristig auch auf Demir Tumbul verzichten
So erklärte er die „Unruhe“ in seinem Team zu Beginn des Lokalduells. In dem die Bommeraner forsch verteidigten und gleich mal einen wirkungsvollen Nadelstich setzten. Über die rechte Seite brach Danny Kranz durch - seine Flanke landete auf dem Kopf von Patrick Berghaus, der dabei einen kräftigen Stoß von Ibrahim El-Lahib erhielt. Umgehend gab’s den korrekten Elfmeterpfiff, Sven Mathea brachte den SVB mit 1:0 in Führung. Die Hevener mühten sich zwar redlich, wieder in die Spur zu kommen. Doch meist fehlte der entscheidende Pass in die Tiefe. In der 24. Minute fand eine schöne Direktabnahme Hevens Marc Michel, der das Ziel verfehlte. Ebenso wie der Kopfball von El-Lahib (38.). Und kurz vor dem Wechsel war Hevens Torjäger Laurenz Wassinger zu eigensinnig, statt dem besser postierten Nikolai Nehlson den Abschluss zu überlassen.
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„Heven hat dann in der zweiten Halbzeit viel mehr Druck gemacht, da hatten wir kaum noch Entlastung“, wie SVB-Trainer Jörg Silberbach später feststellte. Von den Bommeranern war offensiv nun kaum noch etwas zu sehen - der sichtlich angeschlagene Marcel Herrmann (Leisten-Operation am Dienstag) war in seinen 79 Minuten Einsatzzeit keine große Hilfe.
Tim Dosedal bleibt beim Siegtreffer ganz ruhig
Dass die Platzherren überhaupt wieder ins Spiel kamen, dazu ebnete SVB-Innenverteidiger Mischa Berghaus den Weg. Nach einer Hereingabe von Nehlson wollte er klären, bugsierte den Ball aber ins eigene Netz - 1:1 (66.), keine Abwehrchance für Kevin Gensch. Acht Minuten später dann war der Schlussmann erneut im Brennpunkt: Nach einem klugen TuS-Zuspiel in die Tiefe scheiterte Wassinger zunächst an Gensch, ebenso wie danach Nehlson. Doch den dritten Versuch, den brachte aus 17 Metern der aufgerückte Tim Dosedal mit einem gezielten Flachschuss im linken Eck unter - 2:1 (74.). Hevens Coach Thorsten Kastner, der kurz darauf mit Gelb/Rot nach einem Disput mit dem Schiedsrichter hinter die Bande musste: „Der Sieg war am Ende sicher verdient. Es ist für uns mit diesem Personal derzeit nicht einfach. Wir liefen Gefahr, binnen einer Woche alles zu verspielen - das war schon ein gewaltiger Rucksack für meine Mannschaft.“
TuS Heven - SV Bommern 2:1 (0:1)
TuS Heven: Wirges; Woischnik, Kasumi, Dosedal, Türker, Stemmermann (90. Zimmer), Wrede (68. Wojtakowski), Michel, El-Lahib (85. Jasarovic), Nehlson, Wassinger.
SV Bommern: Gensch; D. Mathea, M. Berghaus (86. Köntker), Marzok, Kranz, S. Mathea, P. Berghaus (46. Roecken), Kraus, Schröder (79. Gens), Kozdron, Herrmann (79. Mazurek).
Tore: 0:1 S. Mathea (13.), 1:1 Eigentor M. Berghaus (65.), 2:1 Dosedal (72.).
Schiedsrichter: Bekir Karagöz (Herne).
Zuschauer: 100.