Annen. Nach den Erfolgen über Langstadt und Niestetal ist der Klassenerhalt zu 99 Prozent sicher – nächste Saison will das Team aus Witten angreifen.

Ob er schon Glückwünsche zum Klassenerhalt entgegennehme? „Ja“, antwortet Paulo Rabaca fast ohne zu zögern, „sonst müsste es schon mit dem Teufel zugehen.“ Rein rechnerisch ist die DJK Blau-Weiß Annen in der 3. Tischtennis-Bundesliga Nord zwar noch nicht gesichert, nach diesem Wochenende mit zwei Siegen besteht daran aber kein Zweifel mehr – und was für Siege es waren.

Samstag gewann BWA 6:2 beim TSV Langstadt II, deutlicher als erwartet. Grundlage waren dafür die Doppelerfolge von Oxana Fadeeva und Ingrida Preidziute sowie Tatsiana Bahr und Natalia Zherebina.

In Langstadt läuft es für Annen besser als erwartet

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Als dann Bahr und Fadeeva ihre Einzel im oberen Paarkreuz verloren, „war ich schon nicht mehr optimistisch“, meinte Rabaca – aber es folgten dann noch vier Einzelerfolge am Stück, wobei Preidziute und Bahr im Entscheidungssatz die Nerven behielten.

Das lief besser als erwartet und Sonntag ließen die Annenerinnen gegen Schlusslicht Niestetal gar nichts anbrennen.

Demonstration von Tatsiana Bahr gegen Niestetals Nummer eins

Wieder gingen beide Doppel an Annen, diesmal spielte Narine Antonyan mit Bahr – nach nicht einmal 20 Minuten stand es 2:0. Oxana Fadeeva machte mit Katharina Morbitzer ganz kurzen Prozess (11:4, 11:4, 11:5), am Nebentisch trieb Tatsiana Bahr die Niestetaler Spitzenspielerin Janina Ciepluch zur Verzweiflung. Beim 5:5 im Hinspiel hatte Bahr verletzt gefehlt, jetzt zeigte sie ihre Stärke.

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Von ganz weit hinter der Platte spielte sie die Bälle immer wieder zurück, wartete auf die Fehler ihrer Gegnerin, zermürbte sie, indem sie immer wieder das Tempo aus dem Spiel nahm. Ciepluch wurde immer ungeduldiger, Bahr immer besser – 11:8, 11:3, 11:2.

Narine Antonyan und Ingrida Preidziute gaben danach zwar je einen Satz ab, am Ende dauerte es aber nicht einmal 90 Minuten, bis die Punkte 14 und 15 auf dem Annener Konto waren.

Annen steht auf Rang fünf – ist aber noch nicht ganz sicher

Mit 15:17 Punkten steht Annen jetzt auf Rang fünf, hat aber auch nur noch zwei Spiele gegen die Spitzenteams Kellinghusen und Hannover 96 vor sich. Der Vorletzte Schwarzenbek hat noch fünf Spiele – aber erst sieben Punkte. Eigentlich undenkbar, dass Annen noch absteigt.

Auch deshalb konnte Rabaca schon am Sonntagnachmittag Glückwünsche annehmen und nach vorne gucken. „Es ist gut, dass wir so früh Klarheit haben“, sagt Rabaca, so können wir jetzt schon mit den Planungen für die kommende Saison anfangen. Ganz nach Plan verlief die erste Spielzeit in der dritten Liga nämlich nicht.

Eine weitere Spielerin fürs obere Paarkreuz soll noch kommen

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Nachdem Tatsiana Bahr mehrere Spiele verletzt verpasste, musste Annen um den Klassenerhalt zittern. Damit das nicht wieder vorkommt, will Rabaca das Team noch verstärken, wobei alle aktuellen Spielerinnen bleiben sollen.

„Wir brauchen aber noch eine dritte Kraft, die oben spielen kann“, sagt er – um gegen einen Ausfall von Bahr oder Fadeeva besser gewappnet zu sein. Dann soll es in der kommenden Saison in Richtung der besten vier gehen und nicht nur gegen den Klassenerhalt.

>> SO HABEN SIE GESPIELT:

BWA gegen Langstadt: Doppel: Fadeeva/Preidziute 3:1, Bahr/Zherebina 3:1 - Einzel: Fadeeva 1:1, Bahr 1:1, Preidziute 1:0, Zherebina 1:1.

BWA gegen Niestetal: Doppel: Fadeeva/Preidziute 1:0, Bahr/Antonyan 1:0 - Einzel: Fadeeva 1:0, Bahr 1:0, Antonyan 1:0, Preidziute 1:0.