Witten. Der zweimalige Deutsche Meister Sergiy Skrypka (SU Annen) hat seine Laufbahn beendet. Jetzt begleitet er den Weg seines Sohnes Maxim als Trainer.

„Wir haben Sergiy bei unserem letzten Kampf in Bonn mit allen Ehren verabschiedet. Das hat er sich verdient - er ist ein großartiger Sportler und Mensch“, war Thorsten Busch, Trainer der Ringer von der SU Annen, voll des Lobes über seinen langjährigen Weggefährten Sergiy Skrypka, für den Ende des Jahres eine famose Karriere einen für ihn perfekten Abschluss fand.

„Ich habe immer gesagt: Wenn wir es schaffen, in die Oberliga aufzusteigen, dann höre ich auf“, erklärte der heute 43-Jährige. Eigentlich kaum zu glauben, dass der Greco-Spezialist in Zukunft nicht mehr selbst als Aktiver auf der Matte stehen wird. „Irgendwann ist es genug, da müssen jetzt Jüngere ‘ran“, so der gebürtige Ukrainer, der mit 17 Jahren nach Deutschland kam, dort zunächst für den KSV Witten 07 kämpfte. „Ich habe hier für einige Clubs gerungen - aber eine so tolle Truppe wie jetzt in Annen, das habe ich nie erlebt“, berichtet Skrypka über die erfolgreichen, abwechslungsreichen Jahre im Team von Trainer Thorsten Busch, der den SUA-Kader um das Greco-Ass herum formte und nun mit dem angestrebten Sprung in die zweithöchste deutsche Klasse ans Ziel führte. Für Skrypka steht unumwunden fest: „Ich bin jetzt Rentner. Mit dem Aufstieg in die Oberliga ist meine Aufgabe bei der SU Annen erfüllt.“

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Künftig als Co-Trainer von Thorsten Busch am Rande der Matte

Was nicht heißen soll, dass er dem Verein fortan den Rücken kehren wird. An Sergiy Skrypka werden die Wittener noch lange etwas haben, denn schließlich hat er sich vorgenommen, als Co-Trainer von Thorsten Busch in Zukunft neben der Matte zu sitzen und sich das Geschehen von dort aus zu betrachten. Und immerhin geht ja Skrypkas Sohn Maxim (17) weiterhin für die Unioner auf Punktejagd. Keine Frage, dass der Vater auch seinen Einfluss geltend machen möchte, damit der Junior seinen sportlichen Weg erfolgreich fortsetzt. „Maxim hat sicherlich die richtigen Anlagen, ist aber noch recht jung. Zwei, drei Jahren noch - dann ist er ein Mann“, flachst der in Korschenbroich lebende Ringkampf-Sportler.

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Jetzt ist der Nachwuchs an der Reihe: Maxim Skrypka (li.) ist der 17-Jährige Sohn des zweimaligen Deutschen Meisters. Um dessen Fortgang der Laufbahn will sich Skrypka nun als Trainer kümmern.
Jetzt ist der Nachwuchs an der Reihe: Maxim Skrypka (li.) ist der 17-Jährige Sohn des zweimaligen Deutschen Meisters. Um dessen Fortgang der Laufbahn will sich Skrypka nun als Trainer kümmern. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

In der zurückliegenden Saison bewährte sich der „Oldie“ in Reihen der SU Annen gleich in mehreren Gewichtsklassen. „So einen flexiblen Ringer bekommt Thorsten nie wieder“, muss Skrypka selbst schmunzeln, denn in der Landesliga 2019 stand er in vier Klassen (66, 71, 75 und 80 Kilogramm) auf der Matte, musste einmal sogar im ungeliebten freien Stil antreten. „Da hab’ ich sogar gewonnen“, erinnert sich Sergiy Skrypka an das Duell mit Furkan Tokay (Essen-Dellwig), das er nach Punkten für sich entschied. Die Bilanz des zweimaligen Deutschen Meisters (2005 und 2007) liest sich bemerkenswert: 15 Kämpfe bestritt er für die SUA, gewann davon 14.

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18 Jahre lang in der Bundesliga aktiv - eine bewegte Laufbahn

Dass sich der frühere Junioren-Europameister (damals noch für sein Heimatland Ukraine, das er weiter regelmäßig besucht) nun vom aktiven Geschehen zurückzieht, hat er sich allemal verdient. 18 Jahre lang stand er alleine in der ersten Liga im Rampenlicht, kämpfte nach seinem Engagement beim KSV Witten auch für Bonn-Duisdorf, Luckenwalde, Neuss, Nendingen und später für den KSV Hohenlimburg. „Aber bei der SU Annen, das war was Besonderes. Eine tolle Gemeinschaft, wie eine große Familie“, sagt Skrypka, der bei den Ringern vom Kälberweg seine Spuren hinterlassen hat.