Witten. Zum Auftakt der Rückserie deklassiert der KSV Witten den RC Düren-Merken mit 26:4. Gelungenes Debüt von Schwergewichtler Robert Baran.

Verglichen mit dem ersten Aufeinandertreffen zwischen dem KSV Witten 07 und dem NRW-Rivalen RC CWS Düren-Merken war der Rückkampf am Samstagabend in der Husemann-Sporthalle nahezu ein Spaziergang für die Ringer um Trainer Fatih Sirin. „Kompliment an die Mannschaft. Das war heute eine insgesamt geschlossen gute Leistung“, so der 40-Jährige nach dem beeindruckenden 26:4-Erfolg.

Allerdings leisteten die Gäste vom Mittelrhein aus nicht sonderlich viel Gegenwehr. Die ersten neun Duelle gingen an die KSV-Staffel, die einen ihrer besten Auftritte in dieser Saison ablieferte. Erst im abschließenden Kampf sammelte auch Merken vier Pünktchen, weil der Este Aimar Andruse, der in der Hinrunde schon Ibro Cakovic in die Schranken gewiesen hatte, im freien Stil der Klasse bis 75 Kilogramm leichtes Spiel hatte mit dem ukrainischen Greco-Spezialisten Fevzi Mamutov.

Lediglich Fevzi Mamutov muss sich geschlagen geben

„Dass wir Fevzi in die Mannschaft genommen haben, wurde erst kurzfristig entschieden. Eigentlich sollte Alexander Storck heute zum Einsatz kommen, aber der hat sich im Training einen Bänderriss im Sprunggelenk zugezogen“, erklärte Sirin. Die Wittener konnten das Beinschrauben-Feuerwerk, das Andruse gegen den machtlosen Mamutov abbrannte, letztlich locker verschmerzen und schon mal den Blick auf den kommenden Samstag richten. „Da werden wir ganz sicher einen anderen Kampf erleben. Wir müssen 100 Prozent bringen, um da zu bestehen“, so Fatih Sirin mit Blick auf das Top-Duell mit dem ungeschlagenen Spitzenreiter ASV Mainz 88.

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Obwohl es ihm gar nicht gut ging vor dem Kampf gegen Merken, biss Youngster Gensche Gereev (re.) auf die Zähne, feierte einen beeindruckenden 11:8-Erfolg gegen Melvin Pelzer.
Obwohl es ihm gar nicht gut ging vor dem Kampf gegen Merken, biss Youngster Gensche Gereev (re.) auf die Zähne, feierte einen beeindruckenden 11:8-Erfolg gegen Melvin Pelzer. © Manfred Sander / FUNKE Foto Services GmbH

Worauf die Wittener Verantwortlichen im zweiten Vergleich mit dem RC Düren-Merken spekuliert hatten, ließ sich letztlich ganz genau wie gewünscht in die Tat umsetzen. Schon in den beiden ersten Kämpfen legten die Ruhrstädter eine deutliche Führung vor. „Das gibt einem ein gutes Gefühl, wenn man da zwei so gute Leute aufbieten kann“, war Sirin hochzufrieden mit den Vorstellungen von Florin Tita (57 G) und dem polnischen KSV-Debütanten Robert Baran (130 F). Vor allem der Rumäne Tita riss die rund 300 Zuschauer zu Begeisterungsstürmen hin. Ein ums andere Mal warf er David Khudoian durch die Luft, feierte nach viereinhalb Minuten einen souveränen 19:2-Erfolg.

Nico Brunner benötigt nur knapp zweieinhalb Minuten für sein 15:0

Etwas mehr hatte da schon Schwergewichtler Robert Baran zu kämpfen - doch nach 0:2-Rückstand gegen den robusten Abusupiyan Magomedov zog er bis Mitte des zweiten Abschnitts auf 11:3 davon, holte am Ende mit einem 11:5 seine beiden ersten Teamzähler für den KSV. Der dann weiter nachlegte: Ramzan Awtaew (61 F) hielt Purya Jamali sicher mit 5:1 in Schach, Nico Brunner (98 G) war gegen Alexander Kleer schon vor der Pause durch mit seiner sportlichen Abendgestaltung: 15:0, vier weitere Zähler zum 12:0 für die Wittener Ringer.

Ganz besonders beeindruckt war Trainer Sirin vom Auftritt seines Youngsters Gensche Gereev (66 G), der trotz fiebriger Grippe auf die Zähne biss, gegen Melvin Pelzer einen furiosen Kampf bot, zur Pause schon mit 9:0 führte. „Ich habe ihm vorab gesagt: Wenn es nicht mehr geht, brechen wir ab“, so Sirin - doch der 17-Jährige kämpfte wie ein Löwe, gewann am Ende verdientermaßen mit 11:8. „Gensche war unser Mann des Abends“, lobte der Coach.

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Dem Ex-Wittener Nikolai van Berkum zeigt Ilie Cojocari die Grenzen auf

Im zweiten Abschnitt folgten vier weitere KSV-Siege: Ufuk Canli (86 F) sammelte technisch überlegen vier Punkte, Ibro Cakovic (71 F) deren drei. Altmeister Adam Juretzko (80 G) rettete nach 5:0-Führung gegen Antonio Kamenjasevic ein 5:5 über die Ziellinie, das ihm wegen der höheren technischen Wertung einen Mannschaftspunkt bescherte. Und als Ilie Cojocari (75 G) den Ex-Wittener Nikolai van Berkum mit 17:0 regelrecht deklassiert hatte, konnte der KSV den Merkenern auch die Zähler im Mamutov-Kampf gönnen. Gegen Liga-Primus Mainz, das am Freitag mit 20:9 gegen Kleinostheim gewonnen hatte, dürften die Wittener am 23. November ganz anders gefordert werden.