Bei der Zehn-Tänze-WM belegt die Wittenerin Virginia Lesniak mit Philip Andraus Platz 19. Dabei werden ihre Nerven vorab auf die Probe gestellt.
Moskau (RUS). Zu den besten Paaren weltweit in der Königsdisziplin des Tanzsports zu gehören, das können sich die Wittenerin Virginia Lesniak und ihr Kölner Partner Philip Andraus am Ende dieser Saison schon mal in ihr Stammbuch schreiben. Das für den Bostonclub Düsseldorf startende Amateurpaar bestritt am Wochenende seinen Saisonhöhepunkt - bei der Weltmeisterschaft in der Kombination belegte das Duo in Moskau Rang 19.
Ursprünglich hatten die Titelkämpfe in Israel stattfinden sollen. „Vor allem für Philip wäre das richtig schön gewesen, weil er dort her stammt. Da hätte seine Familie bei der WM dabei sein können“, sagt die 26-jährige Wittenerin. Doch aufgrund der unsicheren politischen Lage in Nahost entschied sich der internationale Tanzsportverband (WDSF), die Titelkämpfe kurzerhand in die russische Hauptstadt Moskau zu verlegen. Dort wurden zeitgleich die „Russian Open Championships“ ausgetragen, u. a. mit einem Grand-Slam-Turnier der besten Lateinpaare weltweit. So ließen sich die beiden hochkarätigen Veranstaltungen gut miteinander verbinden. „In Russland waren wir schon ein paar Mal - da wäre uns Israel schon lieber gewesen“, so Lesniak. Zumal der Start bei der Weltmeisterschaft ohnehin mit einigen Komplikationen verbunden war für die Deutschen Meister über zehn Tänze. „Mein Reisepass war keine sechs Monate mehr gültig - so habe ich zunächst kein Visum bekommen“, berichtet Virginia Lesniak von den Komplikationen.
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Folglich beantragte sie einen vorläufigen Reisepass, um überhaupt nach Russland fliegen zu können. Kurz vor dem Abflug gab’s dann aber doch das ersehnte Visum - die erste Nervenprobe war schon mal überstanden. Eine weitere war mit dem Outfit für die Tänzerin verbunden. Das nämlich gab’s von ihrem hessischen Ausrüster ebenfalls erst auf den letzten Drücker - gewiss keine optimalen Voraussetzungen, um entspannt dem wichtigsten Turnier der Saison entgegenzublicken.
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Die Generalprobe hatten Philip Andraus und Virginia Lesniak gut über die Bühne gebracht, belegten beim internationalen Turnier im niederländischen Almere Platz sechs und wurden tags darauf in Magdeburg gegen ebenso starke Konkurrenz Dritte in der Lateinsektion und Fünfte in den Standardtänzen.
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Und bei der Weltmeisterschaft? „Das Ambiente, das ganze Drumherum war wirklich sehr schön“, berichtet Lesniak. Die Eröffnungsfeier für die Aktiven der knapp 40 beteiligten Nationen war eindrucksvoll - und auch sportlich lief es rund aus Sicht des deutschen Paares. „Wir waren mit unserer Leistung zufrieden, sowohl in den Latein- als auch in den Standardtänzen“, berichtet Virginia Lesniak. Verbandstrainerin Petra Matschullat-Horn war ebenso angetan von den Darbietungen der DM-Gewinner, die sicher in Runde zwei einzogen. Dort allerdings war dann Endstation mit Platz 19, der Titel ging an die Kanadier Winson Tan/Anastasia Novikova. „Vielleicht wäre auch mit etwas Glück noch ein bisschen mehr drin gewesen. Aber unser Ziel, unter die ersten 20 zu kommen, haben wir erreicht“, so das Fazit der Wittenerin. „Für unsere erste WM-Teilnahme war das völlig okay. Ich glaube, ich habe jetzt Blut geleckt - das möchte ich schon gerne noch mal erleben.“ Zunächst aber geht’s nach Berlin, wo am Samstag die Standard-DM getanzt wird.