Witten. Was eine Enttäuschung: Heven spielt nicht toll gegen den TuS Harpen, liegt aber klar vorn. Doch Halbzeit zwei macht ratlos – nicht nur den Coach.
Die älteren Herrschaften auf der Tribüne am Haldenweg in Witten brauchten die Nachspielzeit nicht mehr, um ihr Urteil zu fällen. „Die zweite Halbzeit war das schlechteste seit langem“, sagten sie im Gehen – was sollten sie auch verpassen. Noch einen langen Ball? Zwei waren es sogar noch, die der TuS Heven in Richtung Tor des TuS Harpen schickte, gefährlich wurde es nicht mehr, dann war Schluss. Und Trainer Thorsten Kastners Urteil deckte sich erstaunlich mit dem des Hevener Anhangs.
Der Trainer war nach dem 2:2 gegen den Tabellennachbarn bedient. „Das war unterirdisch, für die zweite Halbzeit habe ich kein Verständnis. Mit der Führung nur lange Bälle in den Gegenwind schlagen – dabei hätten wir eher ein Kurzpassspiel aufziehen müssen. Aber wir haben überhaupt kein Fußballspiel zustande kommen lassen.“
Ein mäßiger, aber abgezockter Auftritt reicht zur Führung
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Der Punkt war eigentlich ein doppelter Punktverlust, ein verschenkter Sieg.
Vor der Pause war Heven nicht gut, aber die abgezocktere von zwei mittelmäßigen Mannschaften. Gökhan Yaman nach Querpass von Hari Coric (2.) und Coric mit schöner Direktabnahme aus der Luft (18.) nutzten gleich die ersten beiden guten Chancen.
Von Harpen kam wenig bis nichts, die einzige gute Chance vergab Gianluca Raimondo, schoss frei vor Kevin Wirges knapp daneben. Auf der anderen Seite traf zwar Laurenz Wassinger doppelt, wurde aber zweimal wegen einer Abseitsstellung zurückgepfiffen. Trotzdem: Ein 2:0 zur Pause – zumindest das Ergebnis passte für Kastner.
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Coric vergibt – da war klar, was kommen musste
Im Gefühl der sicheren Führung wurde Heven immer lascher, spielte seine Konter nicht gut aus. Ein Abseitstor durch Harpens Jasinski kurz nach der Pause hätte ein Warnschuss sein können, wenn dann hörten die Hevener ihn aber nicht.
Und als Hari Coric dann nach einer Wassinger-Flanke aus sieben Metern ganz frei und unbedrängt weit drüberschoss – da war eigentlich klar, was passieren musste.
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Heven kassiert zwei überflüssige Gegentore
Fast im Gegenzug reichte ein langer Ball, um Hevens Abwehr auszuschalten, Joker Marco Vogl verkürzte. Fünf Minuten später zog Kirchhoff ganz scharf auf den kurzen Pfosten – zwischen Wirges und dem Pfosten rutschte der Ball ins Tor. In fünf Minuten hatte der TuS sich den Abend selbst verdorben.
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Und auch wenn die Hevener danach das Tempo nochmal anzogen – die Herren auf der Tribüne hätten auch noch zehn Minuten eher gehen können. Sie hätten nichts verpasst.
>> SO HABEN SIE GESPIELT:
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uS: Wirges - Türker, Woischnik, Kasumi, Akcan - Yaman - Dilek (65. Wrede), Michel, Coric, Kellner (64. Nehlson) - Wassinger.
Tore: 1:0 Yaman (2.), 2:0 Coric (18.), 2:1 (72.), 2:2 (77.).
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