Der SC Westfalia Herne setzt sich mit 3:0 bei der TSG Sprockhövel durch. Trainer Christian Knappmann hatte vor dem Spiel schon so eine Ahnung.

Da bekam er noch eine extra Umarmung. Es war ein kräftiger Druck, mit dem Christian Knappmann seinen Stürmer Darius Stawski – der kurz vorher zum 2:0 getroffen hatte – bei dessen Auswechslung an der Seitenlinie in Empfang nahm. In diesem Moment hätte der Trainer des SC Westfalia Herne vermutlich gerne mit all seinen Spielern auf dem Platz getan. Am Ende sowieso.

Mit 3:0 (1:0) gewannen die Herner bei der TSG Sprockhövel und sind zumindest bis Sonntag, wie erhofft, bis auf drei Punkte an Platz zwei herangerobbt. Zwei Sätze sollten schon die erste Halbzeit prägen, und schließlich auch das Ende des Spiels.

„Wir sind heute gut drauf“

Da war erst mal der Gang von Westfalia-Trainer Christian Knappmann auf den Platz. Er hatte ein gutes Gefühl, als er aus der Kabine kam: „Wir sind heute gut drauf.“

Und da war nach einer guten halben Stunde der Ruf des Herners Felix Fuchs: „Kommt Männer, wir sind da!“ Und zwar richtig, und das hatte bis über den Schlusspfiff hinaus Bestand.

Die Visiere hochgeklappt

30 Minuten waren da gerade gespielt beim Ausruf von Fuchs, und die Westfalia führte mit 1:0 in einem Spiel, für das beide Teams die Visiere hochgeklappt hatten.

Die Sprockhöveler ließen sich direkt darauf ein, den Kunstrasen in der Baumhof-Arena in eine Ganzfeld-Zweikampfzone zu verwandeln, und so hatten sich beide Teams in der Anfangsphase auf den Schlagabtausch als Grundidee des Spiels verständigt.

Herne rackert sich auch in der Offensive auf Temperatur

Die erste richtig gute Gelegenheit sprang dabei für die Gastgeber heraus, die sich fix aus der Abwehr herausspielten. Patrick Dytko passte genau auf Alperen Sahin, doch Ricardo Seifried im Westfalia-Tor ging das Tempo mit, lenkte den Schuss zur Ecke.

Die Herner rackerten sich aber anschließend auch in ihrer Offensive auf Temperatur, oft über die rechte Seite, wo ganz vorne Darius Stawski Meter machte. Er hatte auch die erste gute Einschussgelegenheit, brachte den Ball aber nicht am TSG-Torhüter Azmir Alisic vorbei (16.). Bei dieser ersten Annäherung sollte es aber nicht bleiben.

Nicolai Pakowski trifft zur 1:0-Führung

Denn gerade auch die Einwürfe der Westfalia sind im Laufe dieser Saison wieder ein Gefahrenfaktor für die gegnerischen Defensivreihen geworden. Auf der rechten Seite der Westfalia greift sich Kapitän Maurice Temme die Bälle, die zu Herner Gunsten ins Seitenaus getreten oder geköpft worden sind. In Sprockhövel in der 23. Minute mit Folgen.

Temmes Einwurf in den Sechzehner der TSG verlängerte Felix Fuchs mit dem Kopf, Richtung Nicolai Pakowski, der den Ball direkt nahm – leicht abgefälscht, landete der Ball im Winkel, zum 1:0 für die Westfalia.

Sprockhövel sucht den Weg Richtung Ausgleich

Die Herner waren „da“ und blieben es bis zur Pause. Danach lief es für sie zunächst nicht mehr so geschmeidig nach vorne, denn die Sprockhöveler suchten jetzt den Weg Richtung Ausgleich.

Mit Wucht, aber auch in der Defensive waren die Herner da. Einmal mit Glück, als Kaan Cosgun den Außenpfosten traf (60.) und einmal mit dem vollen Einsatz von Felix Fuchs, der sich in den Schuss von Cosgun warf, die Bahn an der Strafraumgrenze blockierte.

Standards als Stärke

Die Herner erkämpften sich aber ihre Offensivpräsenz zurück. Ab der 69. Minute auch wieder mit Bilal Abdallah, der eingewechselt wurde.

Zehn Minuten später bekam Sprockhövels Torhüter Alisic, gegen Abdallah, einen Eckball nicht zu fassen. Kurze Verwirrung im Sprockhöveler Strafraum. Darius Stawski mit dem Überblick und kurzen Antritt, er drückte den Ball zum 2:0 der Herner ein (79.). Das dritte Tor folgte in der 85., per Kopf von Kaniwar Uzun nach Ecke von Bilal Abdallah. 3:0 der Endstand, 13:3 Einwürfe für die Westfalia in der vorderen Angriffszone – Standards als Stärke.

Tore:0:1 (23.) Pakowski, 0:2 (79.) Stawski, 0:3 (85.) Uzun.

Sprockhövel: Alisic; Sabah, Mourtala (87. Karaca), Dytko, Sahin (59. Casalino), Cosgun, Karthaus (80. D Hone), Sindermann, Hauser (91. Gökmen), Antwi-Adjej, Femia.

Westfalia: Seifried; Temme, Fuchs, Haar, Ogrzall (69. Abdallah) – Schick (46. Jünemann), Pakowski – Hatano, Pulver – Stawski (86. Uzun), Ciccarelli (90. Grzelka).

Schiedsrichter:
Björn Sauer (Netphen).