Für die Judoka der SU Annen geht’s am Samstag zum Saisonhöhepunkt. Doch zur Bundesliga-Endrunde in Esslingen fallen einige Athleten aus.
Witten. Wer wird die neue Nummer eins unter den deutschen Judoteams? Die Bundesliga biegt auf die Zielgerade ein, am Samstag in der KSV-SportArena des Mitfavoriten KSV Esslingen fällt die Entscheidung, wer Nachfolger des Hamburger Judo-Teams wird. Als Nordmeister hat sich die Sport-Union Annen für das Endrunden-Turnier qualifiziert, trifft in der Vorschlussrunde ab 10 Uhr auf den Gastgeber - eine ganz harte Nuss, die die Wittener da zu knacken haben. Die zweite Begegnung bestreiten Rekordmeister TSV Abensberg und der UJKC Potsdam.
Eine so herausragende Vorrunde war den Annener Judoka zuvor noch nie gelungen. Ungeschlagen rauschte das Team vom Kälberweg durch seine Begegnungen in der Nord-Staffel, ließ lediglich zum Abschluss beim TSV Hertha Aachen-Walheim einen Zähler liegen. „Auf diese Vorrunde können wir auch alle stolz sein, die Jungs haben da einen riesigen Job gemacht. Hier und da hatten wir auch das nötige Glück, das uns in den vergangenen Jahren vielleicht hier und da mal gefehlt hat“, so SUA-Trainer Marcel Haupt. Aber, und da will er gar nicht zu sehr Geheimniskrämer sein vor dem Halbfinale gegen die vor der Saison so immens verstärkten Esslinger: „Witten wäre nicht Witten, wenn wir zur Finalrunde hin nicht unsere Probleme bekommen würden.“
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Kreuzbandriss bei Maxim Junghänel
Zu gerne würden die Unioner mit dem bestmöglichen Kader nach Baden-Württemberg reisen. „Dann hätte Esslingen auch gegen uns ganz schön zu kämpfen gehabt. In den letzten Jahren haben sie uns immer gelegen“, sagt Haupt versonnen. Denn er weiß: Im Annener Aufgebot für die Finalrunde wird die eine oder andere Trumpfkarte fehlen - was die Aufgabe gegen eines der besten Teams Deutschlands nicht eben leichter macht. Kein Geheimnis, dass Schwergewichtler Jonas Schreiber durch seine Teilnahme an der U 21-Weltmeisterschaft in Marrakesh (er kämpft am Samstag gegen den Russen David Babayan) nicht zur Verfügung steht. Auch Tobias Pahnke hat sich abgemeldet, was die Situation in den oberen Gewichtsklassen erschwert. Zu allem Überfluss verletzten sich unlängst auch noch Maxime Junghänel (Kreuzbandriss) und der eigentlich fest eingeplante Niederländer Jim Heijman, der als Neuzugang so glänzend eingeschlagen hat bei den Wittenern.
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„Die Esslinger werden zwar auch auf den einen oder anderen ihrer Top-Leute verzichten müssen, wie ich gehört habe. Dennoch fahren wir jetzt nur noch als Außenseiter zur Endrunde“, so Haupt. Esslingen sei den Annenern individuell ohne Frage überlegen - alles andere als ein Finaleinzug des Ausrichters wäre für den 33-Jährigen eine Überraschung. „Im Finale halte ich dann aber den TSV Abensberg für stärker. Angeblich kommen die Bayern mit ihrer stärksten Mannschaft“ - also u. a. mit den Brüdern Johannes und Karl-Richard Frey, auch der Tscheche Lukas Krpalek, Sagi Muki (Israel) und der Ukrainer Georgii Zantaraia werden wohl von den Abensbergern aufgeboten, die ihr Vorhaben, sich trotz Qualifikation vom Endrunden-Turnier in Esslingen fernzuhalten, nun doch nicht in die Tat umsetzen. Immerhin winkt der Titel Nummer 21.
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Haupt sicher: „Das wird eine Mega-Party“
„Abensberg hat nicht nur richtig starke ausländische Kämpfer, sondern eben auch eine bärenstarke deutsche Truppe“, weiß Haupt. „Auf jeden Fall wird das Judo der Extraklasse“, setzt der Annener Coach mal voraus, dass sich der TSV Abensberg in seinem Halbfinale gegen den UJKC Potsdam durchsetzen wird. Eine gute Figur wollen die Wittener natürlich trotz ihrer Personalsorgen in Esslingen abgeben. „Wir haben schon oft genug bewiesen, dass wir in solchen Situationen in der Lage sind, mal einen ‘rauszuhauen“, sagt Haupt. Unterschätzt würde die SU Annen nach ihrem Vorrunden-Erfolg auf keinen Fall. „Wir wollen dort einfach unsere bislang so großartige Saison gebührend feiern. Mit den anderen Mannschaften verstehen wir uns glänzend. Ich glaube, das wird eine Mega-Party im Anschluss.“ Ganz gleich, ob noch mehr für die SUA drin ist als Liga-Bronze.