Speyer. Mit dem dritten Platz beim DJB-Ranglistenturnier in Speyer lässt Aeneas Paul (SU Annen) aufhorchen. Er darf nun bei der DM kämpfen.
Zum Bundesranglistenturnier des DJB ging es für drei Judoka der Sport-Union Annen. Für eine faustdicke Überraschung sorgte dabei gegen starke Konkurrenz Aeneas Paul, der sich in seiner Gewichtsklasse die Bronzemedaille angelte und damit die Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft 2020 in der Tasche hat.
Da staunte selbst der Trainer der SUA-Judoka: „Was Aeneas in Speyer geleistet hat, das war schon richtig stark. Er hatte dort gute Gegner - mit dem dritten Platz musste man vorab nicht unbedingt rechnen“, so Stefan Oldenburg, der das Wittener Kampfsport-Trio nach Süddeutschland begleitete, es tatkräftig vom Mattenrand unterstützte.
Überraschender Sieg im Viertelfinale
Mit insgesamt 22 Teilnehmern war das Halbmittelgewicht (bis 81 Kilogramm) die am umfangreichsten besetzte Klasse. In der ersten Runde bekam es Aeneas Paul dort mit David Hill vom 1. JT Heidelberg/Mannheim zu tun, den er sicher im Griff hatte und mit Waza-ari-Vorteil bezwang. Auch das zweite Duell stellte den Wittener, der bereits Bundesliga-Erfahrung bei der Sport-Union hatte sammeln dürfen, vor keine allzu großen Probleme. Gegen Sebastian Dappert von der SG Eltmann aus Bayern gelang dem Annener ein erfolgreicher Würgegriff und damit der vorzeitige Sieg.
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„Seinen Gegner im Viertelfinale hatten wir uns extra vorher angeschaut - ein wirklich unangenehmer Kämpfer“, so die Einschätzung von Stefan Oldenburg zu Yves Touna vom ATV Dudweiler aus dem Saarland. Doch Aeneas Paul schaffte es erneut, seinen Clubtrainer zu überraschen. Gerade mal 15 Sekunden benötigte der SUA-Judoka, um seinen Widersacher per Kontertechnik zu werfen - damit war schon der Platz in der Vorschlussrunde gebucht. „Das war Klasse-Judo von Aeneas, er hat die Aktion seines Gegners einfach übernommen“, so Oldenburg.
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Philip Utzig hofft auf Nachrücker-Platz
Im Halbfinale wartete dann in Speyer jedoch mit Andreas Höhl (SV Blau-Gelb Darmstadt) noch mal eine ganz andere Herausforderung auf den Annener. Der für den Bundesligisten JC Rüsselsheim kämpfende Judoka untermauerte seine Favoritenrolle auch im Duell mit dem SUA-Sportler. Ein Armhebel im Bodenkampf beendete den Vergleich - Höhl sicherte sich später auch den Titelgewinn in dieser Gewichtsklasse durch einen Sieg über den Hallenser Florian Schädlich.
Für Aeneas Paul aber war die Niederlage letztlich kein Beinbruch. Im Kampf um den dritten Platz nämlich fand er gegen Daniel Ruf (Ulm) nämlich schnell wieder zu seiner Linie und sammelte zwei Waza-ari-Wertungen, holte sich damit die Bronzemedaille. Im Januar kann er sich nun gegen die nationale Elite bei der Judo-EM in Stuttgart beweisen.
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Für Philip Utzig (-60 kg) und Tim Malewany (-73 kg) indes verlief das Ranglistenturnier in Speyer nicht ganz so erfolgreich. Malewany erwischte eine schwierige Auslosung, scheiterte mit einem Sieg und einer Niederlage schon frühzeitig. Im dünn besetzten 60-kg-Feld (nur neun Teilnehmer) gelang auch Philip Utzig lediglich ein Sieg, nach zwei Niederlagen blieb für ihn der fünfte Platz. „Vielleicht“, so Trainer Stefan Oldenburg, „kann Philip aber noch als Nachrücker über die Rangliste zur DM kommen.“ Die Judoka aus Nordrhein-Westfalen brachten aus Speyer insgesamt drei erste, zwei dritte, drei fünfte und fünf siebte Plätze mit - eine ansehnliche Bilanz unter den 152 Teilnehmern aus 13 Landesverbänden.