Witten. Die SG ETSV Ruhrtal Witten steht am Tabellenende in der Oberliga. Vor der Partie in Hahlen wackelt der Trainerstuhl aber dennoch nicht.

Zuletzt hätte man beinahe meinen können, bei den Oberliga-Damen der SG ETSV Ruhrtal geht es schon um den Klassenerhalt. Dabei sind gerade mal drei Partien absolviert - doch die bisherigen 180 Minuten waren eben nicht wirklich dazu angetan, überbordenden Optimismus zu verbreiten. Demzufolge wurde vor der wichtigen Partie am Samstag (19.15) beim TSV Hahlen Tacheles geredet.

„Wir haben uns am Montag mal ganz gezielt nur das Video von unserer eigenen Abwehrarbeit im Spiel gegen LIT Tribe Germania angesehen, gewissermaßen zur Selbstanalyse“, so Wittener Trainer Daniel Buff. Denn gegenüber der Mannschaft sollte es nicht so ‘rüberkommen, als wolle der Coach ganz bewusst den schwarzen Peter seinen Schützlingen zuschieben, um sie zu besserer Leistung anzuspornen. „Das tat mal ganz gut, dass sie ihr Verhalten in der Deckung mal vor Augen geführt bekamen“, so der 38-Jährige, dessen Team sehr selbstkritisch an die Sache heranging, durchaus einsah, dass der Auftritt gegen die Ostwestfälinnen wirklich nichts zu tun hatte mit Handball auf Oberliga-Niveau. „Da wurden ganz klar Schwächen aufgezeigt, die manch einer vielleicht so gar nicht bewusst waren“, erklärte Daniel Buff, der nach der 14:27-Pleite in eigener Halle schon kurz davor schien, die Brocken hinzuwerfen.

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Trainer Daniel Buff sieht reelle Siegchance in Hahlen

Am Samstag beim TSV Hahlen zu Gast sind Verena Löffler (re.) und die SG ETSV Ruhrtal Witten.
Am Samstag beim TSV Hahlen zu Gast sind Verena Löffler (re.) und die SG ETSV Ruhrtal Witten. © Barbara Zabka / FUNKE Foto Services

„Natürlich hatte ich nach so einem Spiel viele Gedanken im Kopf - ich bin da schon durchaus selbstkritisch. Wenn von den Spielerinnen Aussagen gekommen wären, dass es mit mir nicht voran ginge, dann hätte ich bestimmt auch meine Konsequenzen gezogen“, so Buff. Doch die SG-Damen sahen und sehen sich offenbar selbst in der Pflicht, wollen mit dem aktuellen Trainer weiter zusammenarbeiten - trotz der vertrackten sportlichen Situation. Die sich allerdings deutlich verbessern würde, sollte am Samstagabend in Hahlen der erste Saisonsieg herausspringen.

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„Ich sehe uns da absolut auf Augenhöhe. Wir können dort gewinnen“, stellt der Wittener Coach fest. Schon im vergangenen Jahr habe man gut ausgesehen gegen die Ostwestfälinnen. Der TSV Hahlen ist mit einem Sieg gegen den TV Arnsberg in die Saison gestartet, kassierte dann allerdings eine deftige 18:30-Niederlage in Everswinkel. Ein Resultat, das den Wittenerinnen nun Mut machen sollte, bei den Mindener Vorstädterinnen forsch an die Sache heranzugehen.

Comeback von Jessica Hackerts schon am Samstag möglich

„Auf deren Torhüterin müssen wir uns aber einstellen - wenn wir die warm werfen, wird es schwierig“, hat Daniel Buffs Analyse der Gastgeberinnen ergeben. Bei der SG ETSV Ruhrtal wird Linkshänderin Janika Ammon zwar noch ein letztes Mal fehlen, dafür aber könnte Jessica Hackerts erstmals nach ihrer Sprunggelenks-Verletzung wieder in den Kader zurückkehren. Auch bei Maike Behler läuft es immer besser - sie ist für die Partie am Samstag eine wichtige Alternative. Kreisläuferin Annika Albus, die unter der Woche nicht trainieren konnte wegen einer Entzündung unter dem Fuß, sollte bis zum Anpfiff des Schlüsselspiels wieder parat stehen.