Witten. Die dritte deutliche Niederlage der Oberliga-Saison kassiert die SG ETSV Ruhrtal Witten gegen LIT Tribe Germania. Der Trainer ist völlig bedient.

Weltuntergangs-Stimmung schon nach dem dritten Spieltag bei der SG ETSV Ruhrtal: Mit dem 14:27 (7:15) gegen das Team von LIT Tribe Germania aus Nordhemmern setzte es die dritte deftige Packung der noch jungen Oberliga-Saison. Aktuell scheinen sowohl Trainer als auch Mannschaft völlig ratlos.

Schon ein paar Sekunden vor dem Ende der ersten Halbzeit war Daniel Buff vorsorglich in den Kabinengang geflüchtet. „Sonst hätte ich vermutlich was Falsches gesagt“, so der 38-jährige SG-Coach. Zu sehr ging ihm gegen den Strich, was seine Mannschaft gegen einen zugegebenermaßen starken Gegner aufs Parkett brachte. Nach 20 Minuten lagen die Wittenerinnen mit 2:11 im Hintertreffen, wurden förmlich vorgeführt.

„Das hat mit Oberliga-Handball nichts zu tun“

„Wir haben alles im Vorfeld besprochen. Unser Gegner spielt genau das, was wir zuvor analysiert haben - aber niemand hält sich an die Absprachen“, wetterte Buff. Sowohl in der Defensive als auch vorne lief nichts zusammen, der Vortrag der Wittener Frauen war schlicht unterirdisch - „das hat mit Oberliga-Handball nichts mehr zu tun“, ereiferte sich der SG-Coach. Kurz nach der Pause waren es erstmals zehn Treffer Differenz (7:17; 33.). Doch bei etwas konsequenterer Spielweise hätten die individuell weit überlegenen Ostwestfälinnen, diesen Eindruck musste man gewinnen, in der Ruhrstadt weit klarer gewinnen können.

Traf zu oft die falschen Entscheidungen im Angriff: SG-Rückraumspielerin Norina Migat (hinten) steuerte nur einen Treffer bei, enttäuschte wie ihre Kolleginnen.
Traf zu oft die falschen Entscheidungen im Angriff: SG-Rückraumspielerin Norina Migat (hinten) steuerte nur einen Treffer bei, enttäuschte wie ihre Kolleginnen. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Insgesamt 14 Strafwürfe bekamen die Germania-Damen zugesprochen, bei denen Leonie Wöbking zehnmal traf. Aufseiten der Gastgeberinnen, die immer wieder mit untauglichen, leicht durchschaubaren Mitteln versuchten, den Gegner zu beeindrucken, verdienten sich lediglich die beiden Torfrauen Teresa Mühlhaus und Daniela Schabacker sowie Julia Lewe gute Noten.

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Trainer Daniel Buff brachte seine Verunsicherung nach dem Abpfiff auf den Punkt: „Ich habe nicht das Gefühl, dass ich die Mannschaft noch erreiche - das habe ich ihr auch gerade so gesagt. Ich bin mit meinem Latein am Ende. Irgendwas muss passieren - in welche Richtung auch immer.“ Allein auf das Fehlen von Abwehrchefin Jessica Hackerts kann man die derzeit schwachen Leistungen der SG ETSV Ruhrtal jedoch wohl kaum reduzieren.

SG: Mühlhaus, Schabacker; Herrmann, Lewe (3), Migat (1), Karabatic, Prior (1), Behler (4/2), Böhmer (2), Löffler, Lünemann, Eckardt, Schürmann, Albus (3).