Der PV-Triathlon und das Triathlon-TEAM der TG Witten wollen sich zusammenschließen. Bis zum 1. April 2020 soll die Fusion erfolgen.

Witten. Das kommende Jahr dürfte ein wichtiges Datum für die beiden großen Triathlonvereine der Ruhrstadt bereithalten. Seit geraumer Zeit nämlich beschäftigen sich der PV-Triathlon Witten und das Triathlon-TEAM der TG Witten bereits mit dem Gedanken einer Fusion. Was sich vor rund 16 Jahren mit ziemlichem Getöse getrennt hatte, scheint nun wieder zusammenzuwachsen.

„Wir haben gemerkt, dass es zwischen uns passt - und vor allem, dass es sinnvoll ist, sich wieder anzunähern und diesen Schritt zu gehen“, so Thomas Fehrs, Abteilungsleiter beim TTW, am Rande des Ruhrtalmarathons. Dort hatte sich schon gezeigt, dass das Miteinander bestens funktioniert: Eigentlich eine Veranstaltung des PV-Triathlon, die schon zum 13. Mal veranstaltet wurde - doch zwischen die vielen Helfer im knallig orangefarbenen PVT-Dress mischten sich auch einige Gleichgesinnte vom Nachbarclub. Auf sportlicher Ebene hatte man schon seit einiger Zeit gemeinsame Sache gemacht. Angefangen bei den Jugendlichen, die längst ihre Trainingseinheiten zusammen bestreiten, hatten die beiden Clubs, die in Deutschland zu den größten ihrer Art zählen, vor einem Jahr auch den Schulterschluss bei den Senioren vollzogen - mit durchaus ansehnlichen Ergebnissen der verschiedenen Mannschaften als „SG Triathlon Witten“.

Zusammenschluss unter dem Dach der TG Witten

„Wir haben gemerkt, dass der Zusammenschluss sinnvoll ist, uns viele Vorteile bringt“, sagt Thomas Fehrs (TTW/TG Witten).
„Wir haben gemerkt, dass der Zusammenschluss sinnvoll ist, uns viele Vorteile bringt“, sagt Thomas Fehrs (TTW/TG Witten). © WP | Alexander Bonsendorf

Von der Bundesliga bis zur Seniorenliga funktioniert das Gebilde, weil längst den entscheidenden Köpfen beider Vereine klar ist, dass man sich mittelfristig nur durch eine Fusion wird auf dem gewohnt hohen Niveau behaupten können. „Wir nehmen uns für dieses Vorhaben auf alle Fälle viel Zeit, wollen da nichts übers Knie brechen“, sagt Thomas Fehrs. Regelmäßig habe man sich getroffen in den zurückliegenden Monaten. Das große Ziel: Am 1. April 2020 soll der Zusammenschluss vollzogen sein, dann unter dem Dach des Großvereins TG Witten, wobei der jetzige PV-Triathlon dennoch seine Eigenständigkeit behält.

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„Vor allem auch die guten Erfahrungen im Spitzensport-Bereich haben dazu beigetragen, dass wir zusammengefunden haben. In der Bundesliga haben unsere Talente wie Luca Fahrenson oder Max Meckel schon wertvolle Erfahrungen sammeln können“, sagt Jobst Pastor, langjähriger Vorsitzender des PV-Triathlon. Man müsse in Zukunft auch nicht immer nur das Augenmerk auf die Plätze eins bis drei in der Eliteklasse legen - wichtig sei, die eigenen Talente sinnvoll heranzuführen.

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Professionelle Strukturen sollen Ehrenamtliche entlasten

„Das Feedback unserer Triathleten ist sehr positiv“, merkt auch PVT-Vize Bernd Pitschak an. „Alle Mannschaften sind inzwischen gut besetzt, wir sind da auf einem sehr guten Weg.“ Durch das Zusammenführen der beiden großen Clubs - der PVT verfügt über rund 700 Mitglieder, das TTW/TG Witten zählt etwa deren 450 - wachse das Volumen, zudem sei man zuversichtlich, durch die als Großverein ermöglichten professionelleren Strukturen noch größer werden zu können. Ein Sportverein dieser Größenordnung könne mit hauptamtlichen Mitarbeitern planen, was in Sachen Verwaltung ein enormer Vorteil sei und Ehrenamtler entlasten.

Bernd Pitschak, hier als Sprecher beim Ruhrtalmarathon, weiß das Gros der PVT-Sportler auf dem Weg zur Fusion hinter sich.
Bernd Pitschak, hier als Sprecher beim Ruhrtalmarathon, weiß das Gros der PVT-Sportler auf dem Weg zur Fusion hinter sich. © Oliver Schinkewitz | Oliver Schinkewitz

„Wichtig ist, dass wir unsere Mitglieder bei dem Prozess der Fusion mitnehmen, die Annäherung hat Priorität“, stellt Thomas Fehrs klar. Zuletzt hatte es zwar Unstimmigkeiten wegen der Anpassung von Lauftrainingszeiten gegeben, „da wird man es aber nie jedem recht machen können“, so die Vereinsvertreter unisono. „Wir reden von insgesamt 80 Trainingszeiten pro Woche, wenn man alle drei Triathlon-Disziplinen zusammen nimmt - das zu koordinieren, ist schon eine sehr schwierige Aufgabe“, sagt Jobst Pastor. Die Anspruchshaltung der jeweiligen Vereinsmitglieder sei „viel höher als noch vor Jahren. Man muss den Leuten allerdings auch klarmachen, dass man mit seinem Mitgliedsbeitrag nicht gleichzeitig auch den ganzen Verein kauft.“