Zweites Spiel, zweite Niederlage - den TuS Heven erwischt es in Wanne-Eickel mit 1:6 richtig heftig. Dazu kommen auch noch zwei Platzverweise.
Herne. Das war ein bitterer Rückschlag für die Ambitionen des TuS Heven 09: Bei den Sportfreunden Wanne-Eickel bezog die Mannschaft von Trainer Thorsten Kastner am Sonntag eine deftige 1:6 (0:3)-Klatsche, findet sich nach zwei Spieltagen auf dem letzten Platz der Bezirksliga-Tabelle wieder. Zu allem Überfluss kamen zum beschämenden Auftritt auch noch zwei Platzverweise hinzu.
Gleich nach dem Schlusspfiff in Wanne-Eickel sammelte Kastner seine Spieler um sich, richtete deutliche Worte an die TuS-Kicker, die sich so eben wie ein Absteiger präsentiert hatten. „Ich habe den Jungs jetzt erstmal eine Hausaufgabe mitgegeben. Jeder soll sich daheim mal genau hinterfragen, ob er die richtige Einstellung mitbringt. Ich hab’ nichts davon, dass da einige mal in der Westfalen- oder in der Regionalliga gespielt haben. Wir spielen hier Bezirksliga - und das war absolut gar nichts. Selbst in der Höhe geht die Niederlage in Ordnung.“
Zweikampfquote unterirdisch, kaum Chancen für Heven
Nach dem unglücklichen 2:3 in einer furiosen Partie gegen Welper hätte man vom TuS Heven eigentlich eine andere Reaktion erwartet. In Wanne-Eickel allerdings liefen die meisten der Wittener Akteure 90 Minuten ziel- und antriebslos umher, vermittelten zu keinem Zeitpunkt den Eindruck, dieses Spiel gewinnen zu können bzw. auch nur zu wollen. Die Zweikampfquote? Unterirdisch. Torchancen? An einer Hand abzuzählen. Schon nach zwölf Minuten liefen die Gäste einem Rückstand hinterher, weil nach einem Einwurf von der rechten Seite die gesamte Defensive selig zu schlafen schien - 0:1.
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Lediglich eine gute Szene hatte der TuS Heven, als Dennis Wojtakowski per Direktabnahme am Sportfreunde-Keeper scheiterte (16.). Wenig später traf Wanne-Eickel per Kopf die Querlatte (22.) und legte dann nach einem Missverständnis zwischen Tolga Dilek und Christoph Rölleke das 2:0 nach (28.). Damit nicht genug, ließ sich der völlig indisponierte Rölleke in der 39. Minute düpieren - 3:0 für die viel bissigeren, spielfreudigeren Wanne-Eickeler. Für Hevens Außenverteidiger, der mit dieser Rolle sichtlich überfordert ist, war noch vor dem Seitenwechsel vorzeitig Schluss - Trainer Kastner brachte stattdessen Lennart Richter.
Ehrentreffer durch den eingewechselten El-Lahib
Zwar hatten die Hevener kurz nach der Pause eine gute Möglichkeit durch Joker Ibrahim El-Lahib (kam für Laurenz Wassinger), doch den nächsten Torjubel gab’s wieder für Wanne-Eickel: In der 60. Minute köpfte Benjamin Reis sehenswert ins rechte obere Eck - 4:0. Hevens Spieler hatten sich jetzt kaum noch im Griff, Hari Coric erlaubte sich eine Beleidigung in Richtung eines Gegenspielers - Platzverweis.
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Der Ehrentreffer von El-Lahib nach Vorarbeit von Yannik Kellner (67.) war letztlich nur Makulatur, die Gastgeber langten noch zweimal hin. Zunächst in der 70. Minute per Abstauber zum 5:1, Sekunden vor dem Ende dann noch per Foulelfmeter (verschuldet von Tolga Dilek) - 6:1. Zuvor hatte Dennis Wojtakowski wegen Meckerns noch Gelb-Rot gesehen. Eine schlimme Abreibung für den TuS Heven, der sich ganz schnell Gedanken machen muss, wohin es in dieser Saison gehen soll. „Vielleicht muss ich mich ja auch selbst hinterfragen wegen meiner Aufstellung“, so Trainer Kastner. Wobei er wissen dürfte, dass ein derart schwacher Auftritt wohl allein den Akteuren anzulasten ist.
SF Wanne-Eickel - TuS Heven 09 6:1 (3:0)
TuS: Wirges; Kellner (68. Woischnik), Kasumi, Yaman, Rölleke (40. Richter), Stemmermann, Akcan (46. Coric), Wojtakowski, Dilek, Wassinger (46. El-Lahib), Nehlson. Torfolge: 1:0 (12.), 2:0 (28.), 3:0 (39.), 4:0 (60.), 4:1 El-Lahib (67.), 5:1 (71.), 6:1 (90., Foulelfmeter).