Mit dem Aus des TuS Heven hat die Fußball-Stadtmeisterschaft ihre erste Überraschung. A-Ligist Türkischer SV fordert nun den Titelverteidiger.
Witten. Von einem der vorab großen Favoriten musste sich die Fußball-Stadtmeisterschaft um den „Lueg-Cup“ auf dem Husemann-Sportplatz bereits verabschieden. Bezirksligist TuS Heven 09, der sich im Sommer namhaft verstärkt hatte und in der Serie 2019/20 offensichtlich Großes vor hat, kassierte in der Vorrunde zwei Niederlagen, kann sich für den Endrundentag frei nehmen.
„Ich hab’ keine Lust mehr“, brummelte TuS-Trainer Thorsten Kastner kurz vor Schluss der Partie gegen den SV Bommern 05 (1:2) vor sich hin, hockte sich auf die Ersatzbank neben seine Spieler und verfolgte missmutig die letzten Minuten bis zum Abpfiff. Nach der Pleite im Duell der beiden Bezirksligisten war das Aus für die Blau-Weißen vom Haldenweg so gut wie besiegelt - verdientermaßen zogen die wesentlich bissigen SVB-Kicker nach ihrem 3:1 über die DJK TuS Ruhrtal ohne Punktverlust ins Semifinale am kommenden Samstag ein, treffen dort auf den SV Herbede.
SV Bommern wirkt ausgeruht
Im Hevener Lager indes tun sich nach dem Stadtmeisterschafts-Turnier weitere Baustellen auf. „Wenn wir jetzt nach jedem Spiel zusätzliche Verletzte haben, dann sehe ich langsam schwarz“, ärgerte sich Thorsten Kastner. Denn zu den ohnehin schon fehlenden Akteuren gesellten sich mit Kubilay Turgut und Laurenz Wassinger, die das zweite Gruppenspiel gegen die Ruhrtaler, in dem der TuS Heven mit 0:4 unterging, sausen lassen mussten. Derzeit gehen die Kastner-Schützlinge förmlich auf dem Zahnfleisch, hatten in den letzten zwei Wochen (inklusive Testspiele) ein straffes Programm.
Die Bommeraner indes hinterließen einen frischen, ausgeruhten Eindruck und vermittelten eine gute Portion Spielfreude. „Und die neuen Jungs, die wir vor allem auf den Flügeln haben, sind richtig gut zu Fuß“, urteilte Routinier Mischa Berghaus. Deutlich wurde das schon beim Sieg über die Hevener, als der Ex-Bueraner Danny Kranz über rechts und dann der frühere Herbeder Marcel Berger dank ihrer Schnelligkeit sehenswerte Treffer erzielten. Keine Frage, dass sich nun die Mannschaft von Coach Martin Freitas, der am Turniertag rechtzeitig aus Spanien zurückkehrte, in die Favoritenrolle manövriert hat.
Für eine Überraschung sorgte am Sonntag der Türkische SV, der sich gewissermaßen in letzter Minute seine Teilnahme an der Endrunde sicherte, dort dann am Samstag (15 Uhr) auf Titelverteidiger TuRa Rüdinghausen trifft. Dabei war Trainer-Novize Admir Tumbul froh, überhaupt einen spielfähigen Kader stellen zu können. Die Urlaubszeit hat auch in den Kader des A-Ligisten eine tiefe Schneise geschlagen. Nach dem letztlich glücklichen 2:1 über den TuS Stockum hat es aber dennoch geklappt mit der erhofften Teilnahme an der Vorschlussrunde.
Kevin Thume mit tiefer Risswunde
Der VfB Annen schaute derweil doch noch in die Röhre - das 1:0 über Stockum war zu wenig für die Mannschaft von Matthias Jabsen. Der sich jedoch viel mehr über eine schlimme Verletzung bei Mittelfeldspieler Kevin Thume aufregte. Im Duell mit den Stockumern wurde dieser am Boden liegend Opfer eines üblen Tritts an den Kopf - die Folge war ein tiefer Riss am rechten Ohr, der genäht werden musste. „Dass der Schiedsrichter das nicht gesehen hat, ist ein Unding“, wetterte Jabsen. So gab’s die einzige Rote Karte der Vorrunde beim Spiel zwischen dem SV Herbede und TuRa Rüdinghausen, als Herbedes Mohamadou Touray (23) seine Nerven nicht im Griff hatte und nach einem Kopfstoß gegen Julian Mangerich frühzeitig vom Feld musste.
Fachschafts-Vorsitzender Georg Fehrentz zog eine zufriedene Bilanz nach dem ersten Teil des Turniers. „Vom Zuspruch des Publikums war das doch schon mal gut. Dass hier und da wieder über den Modus diskutiert wurde, erleben wir ja immer wieder aufs Neue“, so Fehrentz. Am Samstag geht’s mit den Halbfinals weiter - dann ist Spannung ohnehin von Beginn an garantiert.
Unsere Fotostrecke zum Turnier: https://www.waz.de/staedte/witten/vorrundenspiele-der-fussball-stadtmeisterschaft-der-senioren-id226549351.html