Witten. Ein Auftakt mit Getöse, eine Unterbrechung und ein fulminantes Abschlussspiel: Am ersten Tag der Wittener Stadtmeisterschaften ging es hoch her.

Los ging es auf dem Fritz-Husemann-Sportplatz mit einem Knall. Nicht auf dem Platz, sondern mit einem Gewitter. Richtig dunkel wurde es an der Ardeystraße, als der SV Herbede auf die TuRa Rüdinghausen traf beim Eröffnungsspiel der diesjährigen Wittener Fußball-Stadtmeisterschaften. Spektakulär blieb es allerdings nur am Himmel: Dort plötzlich Sonnenschein, auf dem Kunstrasen? 0:0. Die beiden Favoriten der Vorrunden-Gruppe A trennten sich unentschieden. Als zweites gingen der Hammerthaler SV und die Sportfreunde Schnee auf den Platz. Auch in dieser Partie machte sich die drückende Gewitterluft bemerkbar. Beide Mannschaften kamen nur schwer in Tritt. Nach den ersten 20 Minuten stand es noch immer torlos unentschieden.

Torjägerkanone wird erstmals verliehen

„Ja, will denn hier keiner ein Tor schießen“, rief Organisator und Turnierleiter Thomas Franzuschak in das Mikrophon der Platzanlage. Schließlich wird in diesem Jahr erstmals für den besten Schützen eine Torjäger-Kanone vergeben. Der Pokal, ein schmuckes kleines Kanönchen, präsentierte sich neben der – tatsächlich wieder glänzenden – Stadtmeister-Trophäe auf dem Tisch der Turnierleitung. Dann endlich, kurz nach Anpfiff der zweiten Hälfte, erlöste Marcel Jurek die rund 100 Zuschauer: 1:0 für die Sportfreunde Schnee. Nach einem Sprint über die linke Seite hatte er den Ball noch aus spitzem Winkel vorbei am Hammerthaler Keeper ins Tor geschlenzt. Es blieb das einzige Tor der Partie.

Nicht an Toren gespart

Torloser Auftakt: Im Duell der Favoriten trennte sich der SV Herbede i(schwarz) 0:0 von TuRa Rüdinghausen.
Torloser Auftakt: Im Duell der Favoriten trennte sich der SV Herbede i(schwarz) 0:0 von TuRa Rüdinghausen. © Barbara Zabka / FUNKE Foto Services

Ebenfalls nur ein Treffer entschied die Begegnung zwischen TuRa Rüdinghausen und dem Hammertaler SV. Für die Titelverteidiger traf Michael Marzok, ehe in der nachfolgenden Partie nicht an Toren gespart wurde. Ganz zum Unmut des Sportfreunde-Keepers. Er musste gleich fünfmal hinter sich greifen. Mit diesem Ergebnis erhöhten die Herbeder den Druck auf Rüdinghausen, denn sie wiesen jetzt das deutlich bessere Torverhältnis auf.

Weiter hochschrauben konnten die Herbeder die Treffer-Anzahl in ihrer letzten Partie aber nicht. Lediglich mit 1:0 gewannen die Favoriten. Allerdings wurde die Partie vorzeitig beendet, weil, ja weil, es erneut kräftig donnerte über dem Fritz-Husemann-Sportplatz. Helle Blitze zuckten über der Sportanlage: Unter diesen Bedingungen konnte nicht weitergespielt werden, das war klar. Beide Teams einigten sich daher, die Partie mit dem bisherigen Spielstand zu beenden. Herbede hatte damit die Teilnahme am Halbfinale der Stadtmeisterschaft am kommenden Samstag gesichert.

Zwanzigminütige Unterbrechung

Nach einer etwa zwanzigminütigen Unterbrechung konnte die letzte Partie des Tages zwischen der TuR Rüdinghausen und den Sportfreunden Schnee doch noch angepfiffen werden. Und es sollte die spektakulärste des Tages werden. Wenn die Rüdinghausener Herbede noch von der Tabellenspitze verdrängen wollten, dann mussten sie mit mindestens fünf Treffen Differenz gewinnen. Und so gab das an diesem Tag von Sven Bock gecoachte Team von Minute eins an Vollgas. Lange dauerte es nicht, bis es zum ersten Mal im Kasten der Sportfreunde klingelte. Sascha Müller hatte zum 1:0 eingenetzt. Doch nach dem Anstoß überraschten die Außenseiter die Favoriten und glichen zum 1:1 aus. Lange hielt das Unentschieden nicht. Marco Wodrich sorgte für die erneute Führung. Und anschließend wurden nur noch auf einer Seite des Tableaus Striche gemacht. 3:1, 4:1, 5:1. Und kurz vor Schluss fiel tatsächlich noch das für die TuRa entscheidende 6:1.„Ich bin total zufrieden“, sagte Ersatz-Coach Bock nach der Partie und dem so errungenen Gruppensieg.

Schweren Halbfinal-Gegner vermieden

„Damit spielen wir nächsten Samstag gegen den Sieger der Gruppe B und nicht gegen den Sieger der Gruppe C.“ In der ist nämlich der stärkste Halbfinal-Gegner zu erwarten. Vermutlich einer der beiden Bezirksligisten: TuS Heven oder SV Bommern. „Wie dem auch sei. Wir wollen unseren Titel in diesem Jahr wieder verteidigen und zum dritten Mal in Folge Stadtmeister werden. Dafür müssten wir eh jeden Gegner schlagen“, sagte Bock. Und wo ist TuRa-Coach Fabian Kordel? „Auf einem Junggesellenabschied. Auf seinem eigenen. Das kann man schon mal entschuldigen“, sagt Bock lachend.

Am Sonntag geht es an der Ardeystraße um 13 Uhr mit den Gruppen B und C weiter.

Die Ergebnisse im Überblick:

SV Herbede -- TuRa Rüdinghausen 0:0

Hammerthaler SV – SF Schnee 0:1

TuRa Rüdinghausen – Hammerthaler SV 1:0

SF Schnee – SV Herbede 0:5

SV Herbede – Hammerthaler SV 1:0

TuRa Rüdinghausen – SF Schnee 6:1