Witten. Nur zehn Mannschaften kämpfen diesmal auf dem Husemannplatz um den Stadtmeistertitel. Chancen auf den Turniersieg haben dabei fast alle.

Die Wittener Fußball-Landschaft schrumpft weiter. Das wird bei der Feldstadtmeisterschaft um den Lueg-Cup einmal mehr deutlich. Lediglich zehn Mannschaften umfasst das Teilnehmerfeld, wenn am kommenden Samstag, 20. Juli, auf dem Husemannplatz die Jagd auf Titelverteidiger TuRa Rüdinghausen beginnt. Trotzdem sagt Fachschaftsleiter Georg Fehrentz: „Das Turnier hat seine Berechtigung.“

Rückblick ins Jahr 2012. Damals, vor sieben Jahren, waren es noch 15 Teams, die um die Krone des Wittener Fußballs kämpften. Der TuS Heven stand zu jener Zeit vor seiner ersten Saison in der Oberliga, der TuS Stockum und der SV Herbede kickten in der Landesliga. Der VfB Annen hielt in der Bezirksliga die Wittener Fahnen hoch. Qualitativ und quantitativ ist die Stadtmeisterschaft heute weit davon entfernt. Die SF Durchholz, die SpVgg Witten 92/30 und Ufukspor wurden längst aus dem Vereinsregister gestrichen. Der FSV Witten und der Portugal SV bekommen für das Turnier keine konkurrenzfähigen Mannschaften zusammen.

TuRa Rüdinghausen bejubelte den Titelgewinn im Vorjahr ausgiebig. Dennis Pleuger (li.) verpasst Keeper Jannick Straetling eine Sektdusche.
TuRa Rüdinghausen bejubelte den Titelgewinn im Vorjahr ausgiebig. Dennis Pleuger (li.) verpasst Keeper Jannick Straetling eine Sektdusche. © Barbara Zabka / FUNKE Foto Services

Georg Fehrentz plädiert dafür, nicht alles schlecht zu machen. Vielmehr gelte es, die Chancen der aktuellen Situation zu sehen und zu nutzen. „Ich erinnere mich auch daran, dass die höherklassigen Teams damals keine Lust darauf hatten, gegen B- und C-Ligisten zweistellig zu gewinnen“, sagt Fehrentz. „Jetzt liegt das Feld von der Klassenzugehörigkeit her viel enger beieinander. Das kann auch reizvoll sein.“ Gerade einmal zwei Ligen trennen die beiden B-Ligisten Hammerthaler SV und SF Schnee von den beiden Bezirksligisten SV Bommern und TuS Heven. Dazu kommen sechs A-Ligisten.

Die Folge: Die Favoritenrolle ist bei weitem nicht so klar verteilt wie bei vergangenen Turnieren. An einem guten Tag sind beinahe alle Mannschaften in der Lage, sich den Titel zu sichern. Nutznießer war zuletzt TuRa Rüdinghausen. Der A-Ligist ist amtierender Doppel-Stadtmeister, gewann auf dem Feld und in der Halle jeweils im Endspiel gegen die DJK TuS Ruhrtal. Die ist diesmal, im Jahr des 100-jährigen Vereinsjubiläums, Ausrichter und dürfte entsprechend ambitioniert in das Turnier starten.

Ausrichter in der Hammergruppe

Allerdings – und das ist die nächste Chance, die der aktuelle Turniermodus bietet – müssen sich die Ruhrtaler in der Hammergruppe C gegen die Bezirksligisten aus Bommern und Heven behaupten. Hier zieht, wie in der Gruppe B mit dem TuS Stockum, dem VfB Annen 19 und dem Türkischen SV, lediglich der Gruppensieger ins Halbfinale ein. Patzer sind da nicht erlaubt, schon in der Gruppenphase ist jedes Spiel ein Endspiel. Etwas komfortabler ist die Situation in der Gruppe A mit dem SV Herbede, TuRa Rüdinghausen, dem Hammerthaler SV und den SF Schnee. Hier kommen der Erste und der Zweite weiter.

In der Endrunde am Samstag, 27. Juli, entfallen die Viertelfinals komplett. Dafür wird im Halbfinale und Finale über zweimal 30 Minuten gespielt. Auch das ist durchaus nicht unattraktiv. „Ich erinnere mich daran, wie TuRa letztes Jahr den Sieg bejubelt hat. Das zeigt doch, dass das Turnier noch einen Stellenwert hat“, sagt Georg Fehrentz. „Und die Zuschauer schauen doch auch immer interessiert: Wie haben die Vereine sich verstärkt?“ Solange das so bleibt, wird die Stadtmeisterschaft auch einen festen Platz im Wittener Fußballkalender haben.