Witten. Der Gegner des Bezirksligisten war ein B-Ligist. Trainer Kastner war trotzdem froh – und der TuS-Angriff könnte der Bezirksliga Angst machen.
In vielen Fußball-Amateurmannschaften ist es üblich, dass ein Spieler für sein erstes Tor eine Kiste Bier ausgeben muss – und im ersten Spiel zu treffen, kostet doppelt. Wenn das beim Wittener Bezirksligisten TuS Heven auch so aussieht, wird es eine lustige Trainingswoche. 16:1 hieß es nach 90 Minuten im Testspiel gegen den SV Bochum-Vöde, der aus der Kreisliga A abgestiegen ist. Kein Maßstab – der TuS, der von vielen als Bezirksliga-Favorit genannt wird, setzte trotzdem eine erste Duftmarke. Besonders auf die aufgerüstete Offensive sollte man ein Auge haben.
Auch Trainer Thorsten Kastner wusste natürlich, den Gegner einzuordnen. Trotzdem meinte er nach dem ersten Spiel unter seiner Regie: „Ich bin voll zufrieden. Nach einer wirklich harten Woche ging es mir heute darum, dass die Jungs Einsatz zeigen – auch gegen ein zwei Klassen tieferes Team. Und das Engagement hat gestimmt, die Mannschaft hatte Lust, Fußball zu spielen.“ Was der B-Ligist zu spüren bekam.
Tumbul und Coric ziehen die Fäden im Mittelfeld
Demir Tumbul zeigte schon nach fünf Minuten im TuS-Trikot, was er nach Heven mitbringt: Der ober- und regionalliga-erfahrene Mittelfeldspieler zirkelte einen Freistoß aus zwanzig Metern perfekt in den Winkel. Überhaupt machten die Wittener im Angriff, was sie wollten.
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Das unter anderem bei Schalke 04 ausgebildete Mittelfeldzentrum aus Tumbul und Hari Coric (zuletzt VfB Annen, davor unter anderem Concordia Wiemelhausen, Greuther Fürth) war direkt das Herz des Angriffsspiels, beide verteilten die Bälle, boten sich wieder an und waren vor allem torgefährlich – und alles sah spielerisch leicht aus, zumindest gegen den B-Ligisten.
16 Tore trotz mittelmäßiger Chancenverwertung
Toga Dilek (kam aus Welper) und Marc Michel sorgten für Gefahr über die Flügel und rund um den Strafraum warteten mit Laurenz Wassinger und Nikolai Nehlson (aus Welper) zwei Stürmer, die sowohl exzellent mitspielen als auch den Abschluss suchen können. Tumbul, Dilek, Coric (2), Michel, Nehlson und Wassinger sorgten für den Halbzeitstand von 7:1. Nach der Pause erhöhten Wassinger (3), Nehlson, Coric (2), Tumbul (2) und Yannick Kellner auf 16:1 – und das trotz eher mittelprächtiger Chancenverwertung.
„Man darf nicht vergessen, dass das erste Mal war, dass wir so zusammen gespielt haben“, meinte Kastner. Trotzdem: Wenn der TuS so aufspielt, lohnt es sich, hinzugucken – am kommenden Wochenende warten mit Weitmar 45 II, DJK Ruhrtal und SG Suderwich von Freitag bis Sonntag gleich drei weitere Tests.
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