Bremen. Benny Madu springt bei der Deutschen U16-Meisterschaft in Bremen am höchsten – Gold für den Athleten der DJK BW Annen. Und es kam noch besser.
Benny Madu von der DJK Blau-Weiß Annen ist Deutscher Meister im Hochsprung der Altersklasse U16. Nach dem entscheidenden Sprung schaute der 15-Jährige kurz ungläubig, dann begann er zu strahlen, stützte die Hände auf die Knie. „Es ist ganz gut gelaufen“, meinte Madu nachher cool. Und wie: Im Bremer Regen übersprang er als einziger Teilnehmer am Samstag die Höhe von 1,90 Meter – erstmals überhaupt gelang ihm das.
„Als ich auf der Matte lag, habe ich an gar nichts mehr gedacht. Da war ich einfach nur glücklich, dass ich das auch noch geschafft hatte“, antwortete Madu auf die Frage, was ihm beim letzten Sprung durch den Kopf gegangen sei. Bei schwierigen Bedingungen hatte sich schnell herauskristallisiert, dass Madu ganz vorne mit dabei sein würde.
„Die Bedingungen waren ungünstig, mit Regen, Nässe und Windböen“, meinte Trainer Daniel Krause – das war zu merken. Louis Robertz (LGO Dortmund) zum Beispiel, der sich mit Madu den NRW-Titel geteilt hatte und ebenfalls als Medaillenkandidat galt, scheiterte schon bei 1,75 Meter.
Souveräner Wettkampf – Medaille ist früh sicher
„Das war etwas schade, dass er nicht mit mir hochgekommen ist“, meinte Madu, der seinerseits einen souveränen Wettkampf ablieferte, trotz Wind und Wetter. „Die Windböen haben sehr genervt. Und natürlich hatte ich auch etwas Angst, wegzurutschen und dass dann alles direkt vorbei ist.“ Seine Leistung beeinflusste das aber nicht.
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1,70 Meter, 1,75 Meter, 1,79 Meter, 1,83 Meter – alle schaffte er im ersten Versuch, da waren dann schon nur noch drei Athleten im Wettbewerb, eine Medaille war Madu sicher. „Benny hat man das aber gar nicht angemerkt“, meinte Trainer Krause und Madu selbst sagte nachher: „Ich wollte unbedingt auf Nummer eins sein und auch die 1,90 Meter überspringen.“ Vorher wurde es aber kritisch.
Bei 1,86 Meter wäre der Traum von Gold fast geplatzt
Im Block Wurf erfolgreich
Benny Madu hat sich auch für die Deutschen U16-Mehrkampfmeisterschaften qualifiziert. Mit 2820 Punkten übertraf er kürzlich im Block Wurf, mit den Disziplinen 100 m Sprint, 80 m Hürden, Weitsprung, Kugelstoßen und Diskus, die geforderte Punktzahl von 2775.
Die Block-Wettkämpfen finden am 10. und 11. August ist Lage statt.
Denn während Emanuel Molleker von der LG Baar die 1,86 Meter im zweiten Versuch packte, scheiterte Madu zweimal – bei einem dritten Fehlversuch wäre der Wettkampf beendet gewesen. Trainer Krause: „Das war ein kleiner Strauchler. Aber die Serie war ja grundsätzlich gut, so dass ich zwar etwas Sorge hatte, aber vor allem die Gewissheit, dass er die Höhe draufhat.“
Hatte er – und er schaffte auch die 1,89 Meter wie schon zuletzt in Duisburg. Als Molleker daran scheiterte, war klar: Witten hat einen Deutschen Leichtathletik-Meister. Der Rest war Kür.
Einmal scheiterte Madu an der Höhe von 1,90 Meter, im zweiten Versuch packte er die wichtig Marke dann. „Das war mir sehr wichtig“, meinte er nachher. „Jetzt bin ich einfach glücklich.“
Beeindruckende Entwicklung in den vergangenen Monaten
Madu, der aufs Schiller-Gymnasium geht, hat eine bemerkenswerte Entwicklung hinter sich. In dieser Saison geht es nur steil bergauf. Nachdem er mit einer Freiluft-Bestleistung von 1,71 Meter in die Saison gegangen war, stellte er bei fast jedem Wettkampf eine neue persönliche Bestmarke auf: 1,77 Meter in Gladbeck, 1,80 Meter in Recklinghausen und Paderborn – das ist erst drei Wochen her.
Bei den NRW-Meisterschaften in Duisburg steigerte er sich sogar auf 1,89 Meter, brachte sich damit auch in eine Favoritenposition für die Deutschen Meisterschaften.
Dort legte er jetzt einen weiteren Zentimeter drauf, mit der Höhe von 1,90 Meter teilt er sich jetzt auch die Spitze der aktuellen deutschen U16-Bestenliste.