Bommern. Taktik, Physis, Psyche: So wollen die Handballerinnen des TuS Bommern einen erneuten sportlichen Abstieg aus der Landesliga verhindern.
Nicht einmal sechs Wochen ist es her, da sind die Handballerinnen des TuS Bommern aus der Verbandsliga abgestiegen, nach einer 35:43-Klatsche im entscheidenden Relegationsspiel in Bielefeld. Dank Rückzugs- und Lizenzfragen in den oberen Ligen hat der TuS vor wenigen Tagen die Vorbereitung zwar wieder als Verbandsligist aufgenommen – der sportliche Abstieg ist aber noch lange nicht aufgearbeitet. Das neue (gleichberechtige) Trainergespann aus Katja Niehörster und Rolf Albus hat aber einen Plan, die Abstiegssaison hinter sich zu lassen – und in einem Jahr den Klassenerhalt auch sportlich gesichert zu haben.
„So früh wie möglich den Klassenerhalt sichern“
„Wie sagt man so schön“, meint Katja Niehörster, „wir wollen so früh wie möglich den Klassenerhalt sicher haben. Das ist das Ziel.“ Um nichts anderes kann es auch gehen. Dadurch soll sich der Stil des Handballs verändern. Aktiver, aggressiver, druckvoller, das sind die Schlagworte, die Niehörster und Albus verwenden. „Wenn wir uns jetzt um das Umschaltspiel kümmern, heißt das nicht, dass das vorher total schlecht war“, meint Niehörster, „aber da legen wir einfach einen Schwerpunkt drauf.“ Und zwar sowohl im Angriff als auch in der Abwehr.
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Der Plan im Angriff: „Wir wollen das Tempo im Umschaltspiel erhöhen“, erklärt Niehörster. Das Zusammenspiel und die einzelnen Spielzüge und -konzepte spielen natürlich auch eine Rolle. Diese sind allerdings kein Selbstzweck, sondern einer Idee untergeordnet: „Wir wollen viel mehr Druck auf die Abwehr ausüben, viel mehr Torgefahr ausstrahlen“, sagt Niehörster. Wenn der TuS den Ball hat, soll das für die gegnerische Deckung Stress bedeuten, höchste Aufmerksamkeit erfordern – weil sonst jederzeit der Abschluss kommen kann. Dazu spielt der TuS dann die passende Deckung.
In der Abwehr aktiver werden
„Wir wollen in der Abwehr ein bisschen aktiver werden“, sagt Niehörster und das heißt wohl vor allem: risikoreicher. Der Fokus liege eher auf dem Ballgewinn als auf der bloßen Torverhinderung. Und zwar unabhängig von der Formation. „Das heißt nicht, dass wir jetzt 3:2:1 decken“, sagt Niehörster, „wir fangen mit 6:0 und 5:1 an.“ Und mit dem Ballgewinn schließt sich dann im Optimalfall der Kreis zum Umschaltspiel.
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Einen ganz groben Eindruck, wie das am Ende aussehen könnte, sollte der erste Test vergangene Woche gegen Landesligist ATV Dorstfeld vermitteln. „Ich bin ehrlich: ich habe gar kein Ergebnis mitgeschrieben“, sagt die Trainerin, „ es ging mehr darum, Eindrücke zu gewinnen, einige Sachen auszuprobieren. Auch eine 4:2-Deckung zum Beispiel.
Großer Vorteil, dass die Halle nicht schließt
Der taktische Plan ist klar, die Physis kommt in der Vorbereitung. „Das ist ein großer Vorteil, dass wir durchtrainieren können und die Halle in den Ferien nicht schließt“, genießt Niehörster die Luxussituation mit dem Sportzentrum des TuS. Mit einem Landesligisten ist die Testreihe angefangen, das Niveau steigt, eine Woche vor Ligastart geht es dann gegen einen Oberligisten. Und bis dahin soll auch der Abstieg vergessen sein.
Neben Taktik und Physis wird der Kopf entscheidend.“Man merkt das der Mannschaft noch an. Einige Spielerinnen brauchen davon sicher auch noch Abstand“, sagt Niehörster. „Besonders die Relegation war schmerzhaft. Wir werden viel sprechen und über viele Spiele wieder viel Selbstbewusstsein sammeln. Es ist eine schwierige Situation.“ Sie könnte aber auch schlimmer sein – immerhin ist der TuS Bommern noch in der Verbandsliga.