Witten. Seit vier Jahren sind die SF Durchholz aus Witten Geschichte. Der 100. Geburtstag wird trotzdem gefeiert – der Club ist den Hölzern wichtig.

Es werde sicher sehr schön, aber auch ein bisschen traurig werden, glaubt Klaus Pranskuweit. Vielleicht werde er auch ein wenig wütend, wenn die ganzen Erinnerungen hochkommen. Er war lange Zeit Vorsitzender der Sportfreunde Durchholz 1919. Inzwischen gibt es den Verein nicht mehr, 2015 hat der Club den Spielbetrieb eingestellt. Der 100. Vereinsgeburtstag wird trotzdem gefeiert – am 6. Juli gibt es eine Erinnerungsparty auf der Sportanlage der KakerLakers, dem ehemaligen Sportfreunde-Platz.

„Die Idee kam so im alten Freundeskreis der Spieler und Mitglieder auf“, erklärt Pranskuweit, warum man den Geburtstag eines Vereins feiern will, den es gar nicht mehr gibt. „Die treffen und kennen sich noch alle, es gibt gemeinsame Ausflüge. Der Kontakt ist vielleicht nicht mehr so intensiv wie früher, aber die Gemeinschaft des Vereins gibt es noch“, erläutert Pranskuweit.

Und für diese Feier konnte es natürlich nur einen Ort geben. Den Sportplatz an der Brenschede, auf dem die Sportfreunde jahrzehntelang zu Hause waren.

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Dirk Bonacker, Thomas Schmidt und Marc Helmholz, letzter Vorsitzender der SFD, waren es dann, die auf die KakerLakers zugingen. „Die haben direkt gesagt, dass wir gerne dort feiern können“, berichtet Pranskuweit – also begannen die Vorbereitungen für den 100. Geburtstag.

Am Nachmittag des Samstag, 6. Juli, wird ein kleines Fußballturnier stattfinden, abends steigt dann die Erinnerungsparty, bei der die KakerLakers die Sportfreunde unterstützen werden.

Letztes Spiel war ein 3:1 gegen Heven am 14. Juni 2015

Die Sportfreunde Durchholz stellten zum Schluss nur noch drei Mannschaften: Herren, A-Junioren – und eine Damenmannschaft.
Die Sportfreunde Durchholz stellten zum Schluss nur noch drei Mannschaften: Herren, A-Junioren – und eine Damenmannschaft. © Thomas Nitsche

„Bei aller Traurigkeit, dass es diesen so attraktiven und in der Jugendarbeit sogar international bekannten Verein nicht mehr gibt: Es gibt keinen Grund, dass es diese 100 Jahre nicht zu feiern gilt“, sagt Klaus Pranskuweit.

Besonders alle Herbeder und Hölzer seien eingeladen.

Fünf Jahre und knapp zwei Wochen ist es nun her, dass die Geschichte der Sportfreunde Durchholz zu Ende ging – mit einem 3:1-Derbysieg der ersten Mannschaft über den TuS Heven III.

Am 14. Juni 2015 war das, für die folgende Spielzeit meldete der Verein keine Mannschaften mehr für den Spielbetrieb, da sich kein Vorstand mehr finden ließ. Alfonso Bosco war der letzte Trainer, Tim Wohlfahrt schoss das letzte Tor.

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Aber warum? „Letztendlich mangelte es an Ehrenamtlichen, da sich viele Durchholzer nicht mehr mit ihrem Verein identifizieren konnten, nachdem der nach Bommern umziehen musste“, erinnert sich Pranskuweit. Vier Jahre zuvor waren die Durchholzer aus ihrem alten Waldstadion zum Goltenbusch auf die Platzanlage des SV Bommern umgezogen, die Sportanlage in Durchholz ging an den Baseball-Verein KakerLakers.

Lange Freundschaften durch die SF Durchholz

„Es gibt aber noch heute einen Kreis von ehemaligen Spielern und Mitgliedern, die sich teils seit den Mini-Kickern kennen und von denen sehr viele in Durchholz wohnen“, sagt Pranskuweit. „Und ich freue mich darauf, dass wir viele alte Freunde und Fans wiedersehen.“ Um einen Verein zu feiern, den es gar nicht mehr gibt – der seinen Ehemaligen aber ganz offensichtlich immer noch viel bedeutet.