Witten. Für die beiden Teams der SG Triathlon Witten beginnt am Samstag im Kraichgau die Bundesliga-Saison. Der große Titelfavorit steht längst fest.

Für die erste von in dieser Saison lediglich vier Etappen in der Triathlon-Bundesliga fällt am Samstag (ab 18.30 Uhr) in Ubstadt-Weiher im Kraichgau der Startschuss. Den Auftakt machen dabei die 15 Frauen-Teams, ab 20 Uhr springen dann die Athleten der 16 Männer-Mannschaften ins Wasser zur ersten der drei Teildisziplinen. Für die beiden Teams von der SG Triathlon Witten gilt in Baden-Württemberg, in dieser Saison ähnlich gut abzuschneiden wie im vergangenen Jahr.

An der Vormachtstellung der Überflieger und Serienmeister vom EJOT-Team des TV Buschhütten will vorab offenbar niemand rütteln. Neunmal in Folge haben die Siegerländer den Titel bei den Männern eingeheimst, sieben Siege hintereinander gelangen dem Club bei den Damen - eine bemerkenswerte Bilanz, die Buschhütten mit einem Blick auf die enorme Qualität des Kaders weiter auszubauen gewillt ist. Da es aufgrund der bereits laufenden Olympia-Qualifikation für die Spiele 2020 in Tokio mehrfach dazu kommen dürfte, dass die Top-Teams nicht ihre besten Starter ins Rennen werden schicken können, hat sich vor allem der TV Buschhütten wieder massiv für alle Eventualitäten gerüstet. „Die Mannschaften werden vermutlich konkurrenzlos sein. Inzwischen ist das ein so aufgeblähter Kader - selbst wenn da zehn Topleute ausfallen, kommen immer noch sehr gute hinterher“, wirft Thomas Fehrs (60), Sportlicher Leiter bei der SG Triathlon, immerhin Vizemeister bei den Frauen im Vorjahr, beinahe schon vorab die Flinte ins Korn.

Knapp und Knoll mit EM-Strapazen in den Knochen

Mit der geballten Finanzkraft des Beinahe-Monopolisten aus dem Siegerland können die übrigen Bundesliga-Teams nur schwerlich konkurrieren. Kein Wunder also, dass bei den Einschätzungen vor der Saison nirgends außer beim TV Buschhütten der Titelgewinn als Saisonziel ausgerufen wird. Die Wittener selbst, vor Jahren auch regelmäßig an der Spitze des Klassements zu finden, sind da bescheidener: „Wir wollen bei den Frauen schon versuchen, wieder einen Podiumsplatz zu erreichen“, sagt Fehrs. Zwar ist man zum Auftakt im Kraichgau aufgrund der parallel ausgetragenen Europameisterschaft im niederländischen Weert nicht optimal aufgestellt, dennoch glaubt der SG-Sportchef an eine gute Chance seiner Schützlinge.

Erstliga-Debüt für Hamburger Talent Marcel Bolbat

Mit Anja Knapp und Annabel Knoll werden gleich zwei Wittenerinnen nach ihrem EM-Einsatz am Freitag auch tags darauf an die Startlinie gehen. „Das rechne ich den beiden hoch an - immerhin ist das keine Selbstverständlichkeit“, weiß Fehrs um die körperliche Belastung mit zwei Sprintrennen binnen 24 Stunden. Ferner starten Marlene Gomez-Islinger und Nina Rosenbladt für den Vorjahres-Vizemeister, der sich bei den weiteren Rennen (23. Juni in Düsseldorf, 21. Juli in Tübingen und 3./4. August in Berlin) eine größere Siegchance ausrechnen dürfte.

Feiert am Samstag sein Comeback im Wittener Trikot: Jan Stratmann (re.) war zuletzt zwei Jahre in Potsdam aktiv.
Feiert am Samstag sein Comeback im Wittener Trikot: Jan Stratmann (re.) war zuletzt zwei Jahre in Potsdam aktiv. © DTU

Bei den Männern werden im Trikot der SG Triathlon Witten die beiden ungarischen Brüder Bence und Csongor Lehmann sowie der Däne Nicklas Roessner, Jan Stratmann und Nachwuchs-Talent Marcel Bolbat ihr Glück versuchen. „Im vergangenen Jahr haben wir den fünften Platz belegt - in die Richtung soll es auch diesmal wieder gehen“, schaut Thomas Fehrs voraus. Die Prämisse, auch weiterhin jungen Athleten die Chance zu geben, sich über die Sprintdistanz (750 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren, fünf Kilometer Laufen) zu beweisen, verfolgen die Wittener nach wie vor. Gespannt sein darf man, wie sich der Hamburger Bolbat (Jahrgang 2001) im Rennen gegen die auch internationalen Hochkaräter - u. a. der Südafrikaner Richard Murray, der Neuseeländer Ryan Sissons und der Franzose Felix Duchampt (alle TV Buschhütten) - aus der Affäre zieht. „Bei den Männern wollen wir uns nach wie vor im ersten Drittel etablieren - in dieser Besetzung sollte das machbar sein“, versprüht Thomas Fehrs vor dem Start Optimismus.