Hattingen / Herbede. Der SV Herbede sichert sich in Hattingen den Aufstieg. Das Team steckt Rückschläge immer wieder gut weg. Der Verein setzt auf seine Talente.
In der Halbzeit des Spiels beim TuS Hattingen saßen die A-Jugendlichen des SV Herbede zusammen – es stand 0:1. Obwohl sie die große Chance hatten, Meister zu werden, lagen sie 0:1 hinten. Das Gegentor war schon in der ersten Minute gefallen. Trainer Kevin Lipinski erinnert sicht: „Ich glaube, dann ist den Jungs aber klar geworden, was wir eigentlich gerade machen. Und dann ist ein Tor nach dem anderen gefallen.“ So stand am Ende ein 8:2-Sieg und der große Herbeder Meisterjubel – obwohl die Mannschaft immer wieder große Hürden zu überwinden hatte.
„Wir haben uns die Meisterschaft vom ersten Tag an vorgenommen“, meint Lipinski im Rückblick, „aber wir waren ja gerade erst aus der Kreisliga B aufgestiegen. Und dann haben wir zweimal früh gepatzt.“
Im Herbst hatten die Herbeder eine kleine Krise
Auf ein Unentschieden in Stockum folgte eine Niederlage in Langendreer. „Das war schon eine Krise. Immer wieder sind wir in Rückstand geraten.“ In Harpen stand es zur Pause 1:2 aus Herbeder Sicht, am Ende 6:2. Gegen Altenbochum wurde aus einem 0:2 ein 5:2.
Die Herbeder gaben niemals auf und kletterten so nach vorn. Im ersten Spiel des Jahres 2019 gab es ein 0:0 in Wattenscheid, danach fünf Siege in Folge, zuletzt das 8:2 bei Verfolger Hattingen – für den Trainer keine Selbstverständlichkeit, immerhin war Herbede im Pokal gegen Hattingen ausgeschieden. Doch auf dem letzten Schritt zur Meisterschaft waren die Talente nicht mehr zu bremsen.
Verein setzt in Zukunft ganz stark auf die Jugend
„Unsere Stärke ist, dass bei uns wirklich das Team zählt“, meint Lipinski. „Vom Torwart bis zum Stürmer, alle denken immer daran, dass niemand als Einzelspieler erfolgreich sein kann. Es sind immer viele Jungs beim Training und wir haben uns das zusammen erarbeitet.“
Mit der Meisterschaft in die Kreisliga A verbunden ist der Aufstieg in die Bezirksliga – der war von vornherein das erklärte Ziel. „Wir wussten nicht, ob das klappt“, meint der Vorsitzende Marcus Hahn, „die Mannschaft kam ja gerade erst aus der Kreisliga B. Aber Kevin und sein Trainerteam haben super Arbeit gemacht.“ Für den Verein ein echtes Pfund. Lipinski sagt: „Etwa 80 Prozent der Jungs gehen in die ersten Mannschaft, das hatten wir so noch nie in Herbede.“
Viele Talente konnten schon Bezirksliga-Erfahrung sammeln
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Elf Spieler rücken insgesamt in die Seniorenabteilung auf. „Stand jetzt wechselt auch keiner den Verein“, sagt Hahn, auch wenn bis zum 30. Juni viel passieren könne. Sieben Spieler haben schon in den vergangenen Monaten in der Bezirksliga gespielt. „Es war ohnehin geplant, mehr auf die Jugend zu setzen“, sagt Hahn, durch den Abstieg kann und muss der SVH das jetzt noch verstärkter tun. „Die Jungs sind unsere Zukunft. Und auch nächstes Jahr kommt noch einmal ein Rutsch guter Spieler, die unsere Senioren verstärken.“
Und die A-Jugend? Immerhin neun Spieler aus dem aktuellen Kader gehören zum Jungjahrgang, spielen also kommende Saison in der U19-Bezirksliga – als einziges Wittener Team. Auch wenn noch zwei Meisterschaftsspiele ausstehen, plant Lipinski schon die kommende Saison. „Wir haben einen guten Stamm an Jungjahrgängen. Wir wollen noch einige Leute dazuholen, um uns im Mittelfeld zu etablieren“, ist er ambitioniert, was die nächste Saison angeht.
Meisterfeier am Sonntagmittag nach dem Spiel gegen Bommern
Zunächst stehen aber noch die Prestigeduelle in der Liga an: Am Sonntag (10.45 Uhr) empfängt der SVH den SV Bommern zum letzten Heimspiel, danach soll die Meisterschaft gefeiert werden. Die Saison endet mit einem Spiel beim FSV Witten am Samstag drauf – danach ist Herbedes A-Jugend Bezirksligist und spielt mindestens für ein Jahr keine Stadtduelle mehr.