Schermbeck. . Er schweigt, wehrt sich aber: Nach den Rassismus-Vorwürfen vom Wochenende strengt der Trainer von RW Ahlen nun selbst Spruchkammer-Verfahren wegen Beleidigung an. Trainer Marco Antwerpen soll am Sonntag Nassirou Ouro-Akpo vom SV Schermbeck rassistisch beleidigt haben. Ein Treffen der beiden am Dienstag platzte.

Marco Antwerpen geht in die Offensive. Der Trainer von RW Ahlen, der SV Schermbecks Nassirou Ouro-Akpo am Sonntag rassistisch beleidigt haben soll, strengt nun selbst ein Spruchkammer-Verfahren wegen Beleidigung gegen den Togolesen an. Antwerpen beschuldigt Schermbecks Mittelfeldspieler Marek Klimczok zudem der Körperverletzung.

Am Montag hatte Nassirou Ouro-Akpo im Gespräch mit der WAZ noch von einem Entschuldigungsangebot Antwerpens berichtet. Der Trainer habe ihm angeboten, sich am Dienstag persönlich in Schermbeck zu entschuldigen. Doch dazu kam es am Dienstag nicht.

Auch interessant

Dafür meldete sich am Mittag Lars Rohwer, Medienbeauftragter von Rot-Weiß Ahlen: „Marco Antwerpen hat sich trainingsfrei genommen und wird sich bis auf weiteres durch seinen Co-Trainer Carlos Castilla vertreten lassen. Er hat sich einen Rechtsbeistand genommen und wird sich zu den Vorfällen nicht mehr äußern.“ Der Vorstand stehe bis zur Aufklärung der Vorwürfe geschlossen vor seinem Trainer.

Brilo spricht von Armutszeugnis

Neben dem von Staffelleiter Reinhold Spohn eingeleiteten Verfahren gegen Marco Antwerpen wird sich die Kammer jetzt auch mit zwei Anträgen von RW Ahlen befassen müssen. Nach Rücksprache mit den eigenen Spielern zu den Vorfällen strebt der ehemalige Zweitligist ein Verfahren gegen den Schermbecker Mittelfeldspieler Marek Klimczok wegen Körperverletzung und gegen Ouro-Akpo wegen Beleidigung an.

Beim Vorsitzenden des SV Schermbeck, Johannes Brilo, stößt diese Reaktion Ahlens auf die Vorwürfe gegen den Trainer auf Unverständnis. „So jetzt vorzugehen, das ist schon ein Armutszeugnis. Man hätte sich besser zusammensetzen und alles bereinigen sollen“, sagt Johannes Brilo.