Schermbeck. . Die rassistischen Äußerungen von RW Ahlens Trainer Marco Antwerpen haben Konsequenzen. Der Staatsschutz ermittelt. Ouro-Akpo schlägt eine telefonische Entschuldigung aus. Der Stürmer des SV Schermbeck sagt: „Mit einem Telefonat ist das nicht aus der Welt.“
Die Vorfälle nach dem Oberliga-Spiel zwischen dem SV Schermbeck und Rot-Weiß Ahlen schlugen auch am Montag noch hohe Wellen. Ahlens Trainer Marco Antwerpen hatte SVS-Stürmer Nassirou Ouro-Akpo auf dem Weg in die Umkleidekabine rassistisch beleidigt. Was folgte war ein Gerangel, Ordner und Spieler des SV Schermbeck mussten schlichtend eingreifen (die WAZ berichtete).
Während sich am Montag Kamerateams und Journalisten in Ahlens Geschäftsstelle die Klinke in die Hand gaben, schilderte Nassirou Ouro-Akpo im Gespräch mit der WAZ seine Sicht auf das Geschehen. „Ich bin nicht zum ersten Mal wegen meiner Hautfarbe beleidigt worden“, sagt der 30-Jährige und ergänzt: „das ist nicht schön, aber damit komme ich klar, weil es in der Regel Zuschauer sind, die mir Schimpfwörter an den Kopf werfen.“
Zum genauen Wortlaut will sich Ouro-Akpo nicht äußern
Der zweimalige Nationalspieler Togos, der auch die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, hat in seiner Laufbahn eine Toleranz gegen Verbalattacken frustrierter „Fußball-Fans“ entwickelt: „Den meisten Bemerkungen schenke ich gar keine Aufmerksamkeit, aber am gestrigen Sonntag war das anders.“ Ouro-Akpo hatte 88 schwere Spielminuten in die Beinen und seinen Anteil an Schermbecks 3:1-Erfolg geleistet, als ihn Antwerpen unvermittelt anschrie. Zum genauen Wortlaut will sich Ouro-Akpo nicht äußern. Der Fußballer erklärt: „Ich wiederhole das nicht. Aber die Worte haben mich getroffen, weil sie von einem Trainer kamen. Von einem Sportler. Das hätte ich nicht für möglich gehalten. Die Sätze zielten auf meine Hautfarbe ab. Als wäre ich deshalb ein minderwertiger Mensch. Das hat mich verletzt.“
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Ouro-Akpos Mitspieler und die Ordner des SV Schermbeck griffen ein. Es kam zum Gerangel. Die Polizei musste nicht gerufen werden, sie war bereits vor Ort, weil Spiele mit Ahlener Beteiligung vom Fußballverband aktuell als Problemspiele eingestuft werden. Die Beamten notierten nach gleichlautenden Zeugenaussagen eine Anzeige wegen rassistischer Äußerungen, die nun den Staatsschutz in Duisburg beschäftigt.
Ahlens Trainer zeigt sich einsichtig
Von den Auswirkungen der eigenen Worte überrascht zeigte sich Antwerpen am Montag einsichtig. Ahlens Trainer suchte den telefonischen Kontakt zu Ouro-Akpo. Doch Ouro-Akpo wollte davon zunächst nichts wissen: „Mit einem Telefonat ist das nicht aus der Welt.“
Auch sportrechtlich wird das Geschehen Konsequenzen haben. Reinhold Spohn, Staffelleiter der Fußball-Oberliga, hatte am Montag aus der WAZ von den Vorfällen erfahren, sprach im Anschluss mit Schermbecker Vereinsoffiziellen sowie dem beteiligten Schiedsrichter und leitete dann ein Verfahren vor der Verbandsspruchkammer ein.