Buer. Drei Fragen an… Martin Möllenbeck, stellvertretender Abteilungsleiter der SSV-Buer-Frauen.

Martin Möllenbeck ist seit März stellvertretender Abteilungsleiter der SSV Buer. Der 49-Jährige hat mit dem Klub an der Löchterheide Großes vor: Die Frauenfußballerinnen sollen in zehn Jahren in der Bundesliga spielen.

1Ihre Tochter Emma möchte Profi-Fußballerin werden. Noch immer ist es aber sehr schwierig für Frauenfußballerinnen, von ihrem Job zu leben. Warum?

Für die meisten Spielerinnen steht der Aufwand für den Fußball noch immer in keinem Verhältnis zur Bezahlung. Für die allermeisten ist es immer noch nur ein Hobby. Selbst wenn Bundesligaspielerinnen heute ein Angestelltengehalt bekommen, das in Ordnung ist, bietet ihnen der Fußball ja keine Perspektive, wenn sie mit Mitte 30 aufhören.

2Wo liegt das Problem?

In Deutschland hat man es nach den WM-Titeln 2003 und 2007 verpasst, den Schwung zu nutzen, und in den Frauenfußball zu investieren, die Kompetenzen, die da waren, zu nutzen und früh genug an die Zukunft zu denken und die Jugend zu fördern.

3Das wollen Sie jetzt ändern?

Genau. Unser Zehn-Jahres-Plan klingt vielleicht etwas größenwahnsinnig, aber man muss immer groß denken. Es klappt zwar nicht immer alles sofort, aber manchmal findet man auf dem Weg großartige Unterstützung und am Ende funktionieren viele Dinge dann auch. Wir haben hier bei den SSV-Frauen erste Strukturen aufgebaut, den Klassenerhalt geschafft, ein sportliches Konzept ausgearbeitet. Und wir hoffen, dass Sponsoren erkennen, wenn man ein plausibles Konzept vorlegt.