Niederberg. Drei andere Orte waren im Gespräch. Doch nach dem KFC Uerdingen kommt Regionalligist Türkspor Dortmund nach Velbert. Auch die SSVg profitiert.
Nach dem KFC Uerdingen ist vor Türkspor Dortmund. Auch in der kommenden Saison wird ein Gast in der IMS-Arena in Velbert seine „Heimspiele“ austragen. Dabei war das gar nicht der Plan des Regionalliga-Aufsteigers.
Weil es in Dortmund kein Regionalliga-geeignetes und zugleich verfügbares Stadion für Türkspor gab, wurde beim Lizenzierungsverfahren das Ischelandstadion in Hagen als Hauptspielstätte angegeben. Dort wurden nun jedoch kurzfristig Baumaßnahmen angesetzt, die mindestens bis Mitte September andauern werden.
Zwar sei dem Klub schon vorher mitgeteilt worden, dass Baumaßnahmen „für irgendwann“ geplant seien, dass diese nun jedoch schon zu Beginn der Saison 2024/2025 stattfinden, sei aber „von heute auf morgen“ gekommen, sagt Gökhan Aksoy, der 2. Vorsitzende von Türkspor Dortmund.
„In Hagen werden die Tartanbahn und die Tribüne saniert. Das hätte eigentlich schon vor mehreren Jahren gemacht werden sollen und nun gab es wohl die Förderung. Dabei haben wir selbst auch schon Geld in das Stadion gesteckt und einen 35-Meter-Zaun errichten lassen“, so Aksoy.
Türkspor Dortmund muss eine fünfstellige Summe als Miete an die Stadt Velbert planen
Statt Hagen nun also Velbert – inklusive einer jeweils 50 Kilometer lange An- und Abreise mitten durch das Ruhrgebiet. Sowohl am Freitag für das Abschlusstraining als auch am Samstag für das Pflichtspiel. Kollisionen mit der SSVg, die in der Oberliga im Normalfall sonntags spielt, ihre Partien in der Vergangenheit aber gerne auf den Freitagabend vorzog, wird es indes nicht kommen. „Geplant ist, dass wir in Velbert spielen, wenn die SSVg auswärts ran muss“, sagt Aksoy.
Auch interessant
Gespräche darüber seien schon geführt worden. „Der Kontakt zur Stadt Velbert kam durch Oliver Kuhn, dem Vorsitzenden der SSVg zustande. Ich habe mir ihm telefoniert und bin dankbar. Vorher waren auch Lippstadt, Bocholt und Ahlen im Gespräch. Das hat aus verschiedenen Gründen nicht geklappt“, sagt Aksoy.
„ „Die werden auch etwas davon haben. Sie machen das ja auch nicht aus Spaß. Wir haben aber noch nichts genaues festgelegt und werden noch etwas verhandeln.““
Für die Miete des 3.000-Zuschauerplätze unfassenden Stadions muss Türkspor, das zuletzt die Firma Artus als Sponsor für sich gewinnen konnte, eine fünfstellige Summe an die Stadt Velbert zahlen – pro Spieltag. Und natürlich profitiert auch die SSVg als Hauptmieter von den Gästen aus Dortmund. „Die werden auch etwas davon haben. Sie machen das ja auch nicht aus Spaß. Wir haben aber noch nichts genaues festgelegt und werden noch etwas verhandeln“, so Aksoy schmunzelnd.
Kontakt mit Türkgücü Velbert wurde bereits aufgenommen
Wie lange die Dortmunder nun genau in Velbert spielen werden, ist noch unsicher. Auch die Gegner sind noch offen. Klar ist aber, dass Türkspor hofft, durch die vorrübergehende Heimat auch neue Fans zu gewinnen. „Mit Ali Yilmaz von Türkgücü Velbert habe ich bereits gesprochen. Sie werden uns unterstützen und freuen sich, dass es eine Mannschaft mit türkischen Hintergrund in NRW in die Regionalliga geschafft hat. Zudem hoffen wir, die türkische Community in Ratingen, Solingen und Düsseldorf zu uns zu bewegen“, sagt Aksoy.
Aus dem anfänglichen Unmut ist mittlerweile also längst Vorfreude geworden. Aksoy: „Die Nachteile sind die Entfernung und die Kosten. Die waren im Vorfeld nicht eingeplant. Aber wenn du dir die Örtlichkeit anguckst, dann hast du in Velbert Profi-Bedingungen. Das sind IT-Räume wie bei Rot-Weiss Essen. Es ist ein geiles Stadion.“
Mehr zum Amateurfußball in Velbert
- SV Union Velbert: Charakterstärke statt mit Geld erkaufter Fußball
- Langenberger SV - neun Zugänge, 21-Tore-Mann vor Wechsel
- 60 Fotos: Türkgücüs neuer Chef überzeugt mit zwei Assists
Mehr Sport aus Velbert & Heiligenhaus